Bonnorange investiert Bauarbeiten für neue Grünmüll-Station in Mehlem starten

Mehlem · Mit der neuen qualifizierten Grünannahmestelle hofft Bonnorange, die wilden Müllberge in Mehlem in den Griff zu bekommen. Zunächst untersucht der Kampfmittelräumdienst das Gelände. Autos können künftig bis zur Schüttfläche fahren, Glascontainer verschwinden unter die Erde.

 Die künftige Zufahrt zur Grünannahmestelle in Mehlem gibt es schon. Das Gelände wird sein Äußeres aber noch verändern.

Die künftige Zufahrt zur Grünannahmestelle in Mehlem gibt es schon. Das Gelände wird sein Äußeres aber noch verändern.

Foto: Axel Vogel

Wenn alles so kommt, wie von Bonnorange geplant, wird es spätestens im nächsten Frühjahr zwei Aufregerthemen weniger in Mehlem geben. Seit Montag laufen am Friedhof die Vorarbeiten für eine sogenannte qualifizierte Grünannahmestelle (GAS). Dahinter verbirgt sich ein befestigter Platz, an den Bürger mit dem Auto (oder natürlich ohne Gefährt) Grünschnitt anliefern können. Zudem soll die Containerreihe an der Bushaltestelle „Mehlem Friedhof“ verschwinden. Dieser Müll landet künftig unter der Erde.

Sowohl Grünabfälle wie auch Altpapier, Glasmüll und Altkleider haben in den zurückliegenden Jahren für viele Artikel im General-Anzeiger gesorgt. Denn vor allem nach Wochenenden war auf der Straße kein Durchkommen mehr, da Privatleute und teils auch Firmen den Schnitt von Hecken und Co. einfach an die überfüllten Grüncontainer geschmissen hatten. Die vielen Container direkt an der Friedhofsmauer sind schon per se keine Zierde fürs Auge – stapeln sich davor und dazwischen Flaschen, Kartons und Stoffreste verbessert das die Ausgangssituation nicht.

Anlage zählt zum Grünschnittkonzept

Zwar hat Bonnorange nach Hinweisen oft schnell gehandelt, das Grundproblem aber nicht lösen können. So hofft man in dem städtischen Tochterunternehmen, mit der zweiten Station in der Bundesstadt neben der in Ückesdorf das „Grünschnittkonzept“ besser umsetzen zu können. „Es soll den Bürgern und Bürgerinnen das Abladen von Grünschnitt erleichtern, die Sauberkeit am Friedhof erhöhen und die Sammelquote von Grüngut in Bonn steigern“, erklärt Bonnorange-Pressesprecher Jérôme Lefèvre.

Die ungeliebten Container an der Kreuzung zur Domhofstraße ersetzt der Entsorger durch moderne Unterflurbehälter für Altpapier, -glas und -kleidung. Aber an anderer Stelle. „Sie kommen an die Seite des eingezäunten Geländes und bleiben frei zugänglich“, kündigt der Sprecher an. Nutzer müssen künftig ganz in die Straße Im Gries einfahren, wenn sie zu den Unterflurbehältern wollen. „Die Einwurföffnung ist etwa in Bauchhöhe, also auch für Rollstuhlfahrer oder Kinder nutzbar“, so Lefèvre. Guter Nebeneffekt: Geruchsbelästigungen, Ungezieferbefall und Brandgefahr würden minimiert.

Vor den Tiefbauarbeiten kommt der Kampfmittelräumdienst

Bevor die eigentlichen Bauarbeiten starten können, muss das Gelände zunächst freigeräumt werden.  „Ab dem 6. Oktober untersucht der Kampfmittelräumdienst das Gelände, erst danach kann es mit den Tiefbauarbeiten losgehen“, sagt Lefèvre. Bis zur Eröffnung im Februar 2022 müssen die Bad Godesberger jedoch nicht auf die Abgabe ihres Grünguts verzichten: Südlich neben dem Baufeld ist eine provisorische Abladestelle geschaffen worden.

Auf die jedoch, kritisiert ein GA-Leser, könne Bonnorange ruhig noch besser hinweisen. „Die neue Stelle ist beim Hinfahren schlecht zu erkennen. Einige haben sie gefunden; aber viele sind zur alten Stelle weitergefahren, und so war dort heute die halbe Straße mit Grünabfällen bedeckt“, schreibt der Mann, der anonym bleiben möchte, in einer Mail.

Künftig gibt es mehr Platz für Grünabfälle

Für Bonnorange und seinen Sprecher hat sich das Konzept der qualifizierten Grünannahmestelle bereits in Ückesdorf bewährt. Am dortigen Friedhof können die Bonner schon jetzt ihr loses oder mit verrottbaren Schnüren gebündeltes Grüngut einfach in der Schüttbox aus Legosteinen ablegen. Die überdimensionalen Legosteine begrenzen die Schüttfläche an zwei Rändern; die Fläche ist befahrbar. „So müssen die teils sehr schweren Grünschnittbündelungen nicht mehr über Treppenstufen in Container eingeworfen werden“, sagt Lefèvre. In Mehlem stehen den Bürgern künftig 195 Quadratmeter Schuttfläche zur Verfügung, was die Aufnahmekapazität gegenüber der bisherigen Lösung mit Containern deutlich erhöhe. Das Gelände erhält einen verschließbaren Eingang, von montags bis samstags ist ein Mitarbeiter vor Ort. Dieser soll auch dafür sorgen, dass Fehleinwürfe und wilde Müllablagerungen bestmöglich verhindert werden. Das Geld könnte also gut investiert sein in Mehlem. „Wir planen mit 500.000 Euro für die Baumaßnahme“, so Lefèvre.

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