Qualifizierte Grünannahmestelle Mehlem Bonnorange nimmt Grünschnitt für fachgerechte Verwertung entgegen

Bonn-Mehlem · Grünschnitt aus dem Garten landet häufig mit anderen Bioabfällen in der grünen Tonne. Aber Grün ist nicht gleich Grün. Bonnorange hat deswegen eine zweite Annahmestelle am Friedhof in Mehlem eröffnet. Dort können Bürger seit Montag ihren Grünschnitt abgeben.

 An der neuen qualifizierten Grünannahmestelle am Mehlemer Friedhof können Bürger ihren Grünschnitt abgeben. Die Anlage wird von Mitarbeitern von Bonnorange betreut.

An der neuen qualifizierten Grünannahmestelle am Mehlemer Friedhof können Bürger ihren Grünschnitt abgeben. Die Anlage wird von Mitarbeitern von Bonnorange betreut.

Foto: Axel Vogel

Thierry Janssen fährt mit dem Auto an der Grünannahmestelle am Friedhof Mehlem vor. Er hat Grünschnitt von einer Tanne aus seinem Garten im Kofferraum. Mehr hat nicht ins Auto gepasst. Sein Garten ist aber groß und Janssen hat noch mehr Grün, das er zur neuen qualifizierten Annahmestelle (GAS) bringen möchte. Später will er deswegen noch einmal wiederkommen.

Das sei kein Problem, sagt Norbert Hündgen, der für Bonnorange die Grünabgabe am Mehlemer Friedhof überwacht. „Du kannst deinen ganzen Garten hierherbringen“, erklärt er Janssen. Allein das gewerbliche Abladen von Grünschnitt auf der Fläche sei verboten. „Die Abgabe sollte in haushaltsüblichen Mengen erfolgen“, fügt Jérôme Lefèvre, Sprecher von Bonnorange, hinzu.

Fachgerechte Entsorgung von Grünschnitt an der GAS

Seit Montag können Bürgerinnen und Bürger Grünschnitt bei der neuen Grünannahmestelle von Bonnorange am Friedhof in Mehlem abgeben. Die Fläche neben dem Friedhof ist von hinten und seitlich durch eine Mauer begrenzt. So ist eine Schüttbox entstanden. Das gesamte Gelände umgibt ein Zaun. Es ist nur zu den Öffnungszeiten begehbar.

Die GAS soll die fachgerechte Entsorgung des Grünschnitts sichern. Denn Grün ist nicht gleich Grün, wie Lefèvre klarstellt: „Viel Grünschnitt landet in der Biotonne. Er wird aber eigentlich anders kompostiert als Bioabfall “. Richtlinien gibt es auch für Holz, das auf die Schüttfläche gebracht wird. Äste sollten nicht länger als einen Meter sein und einen Durchmesser von weniger als zehn Zentimetern haben, so Lefèvre.

195 Quadratmeter Schüttfläche für Grüngut

Bisher mussten Bürger am Friedhof in Mehlem auf ein Provisorium zurückgreifen. Der Container für den Grünschnitt war nur über eine Treppe erreichbar. Wer viel Grünschnitt dabei hatte, musste diesen mühsam in den dafür vorgesehenen Container heben. Die Fläche war weder abgesperrt noch kontrolliert. So landete auch viel wilder Müll dort.

Auch ein Problem: Viele Bürger lieferten das Grüngut in Plastiksäcken an. Der Kunststoff blieb dann an der Sammelstelle zurück, so Lefèvre. An nicht überwachten Sammelstellen passiere das oft. Die neue Schüttbox soll für Bürgerinnen und Bürger außerdem besser zugänglich sein. Sie können mit dem Auto direkt auf die 195 Quadratmeter große Schüttfläche fahren.

Mehr Ordnung dank mehr Kontrolle

Das komme gut an: „Wir hatten den Eindruck, dass die Bürgerinnen und Bürger ganz erfreut waren, dass das Provisorium jetzt wieder aufgelöst ist und man hier wirklich heranfahren und aus dem Kofferraum ausladen kann“, so Lefèvre.

Thierry Janssen öffnet den Kofferraum seines Autos und wirft die Tannenzweige auf die Schüttfläche. Auch er bemerkt, dass sich dort viel verändert hat. „Vorher war das eine Katastrophe. Da lag hier auch viel Glas und Metall“, erinnert er sich. Zwar muss er sich ab jetzt nach den Öffnungszeiten der Annahmestelle richten. Das nimmt er aber für mehr Ordnung gerne in Kauf.

Anlage ist nur für Bonner Bürgerinnen und Bürger bestimmt

Die Öffnungszeiten sind auch für Josef Schmitz noch neu: „Ich war heute Morgen schon hier, als das Tor noch zu war und bin jetzt noch einmal wiedergekommen“, sagt er. Schmitz hat Heckenschnitt mitgebracht und ist zufrieden mit der neuen Anlage. „Es ist jetzt geordneter. Früher sah es hier immer ein bisschen wild aus“, bemerkt er.

Auch Wolfgang Schubert aus Mehlem ist froh, dass die Anlage jetzt betreut wird. „Dass jemand da ist, finde ich nicht schlecht. Vorher haben hier sehr viele Leute abgegeben, die aus anderen Landkreisen kamen“. Das möchte Bonnorange laut Lefèvre in Zukunft vermeiden. Wenn Autos mit fremden Kennzeichen auf die Anlage fahren, werden Mitarbeiter deswegen stichprobenartig nachfragen, woher die Fahrer kommen.

Stoßzeiten an den Wochenenden erwartet

Bonnorange erwarte an den Wochenenden besonders viele Bürger, die Grüngut zur GAS bringen, sagt Lefèvre: „Die meisten Bürgerinnen und Bürger haben unter der Woche Zeit gehabt, im Garten zu arbeiten“. Die Öffnungszeiten seien deshalb am Freitag und Samstag bewusst länger gewählt. An diesen Tagen öffnet die GAS von 10 bis 18 Uhr.

Lefèvre weist darauf hin, dass das Abladen von Grüngut außerhalb der Öffnungszeiten nicht möglich ist. Das Tor zur GAS bleibt dann geschlossen. Er appelliert an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger, außerhalb dieser Öffnungszeiten kein Grüngut über den Zaun auf die Anlage zu werfen.

Und wohin kommt das Grüngut von der GAS? Sobald die Schüttbox voll ist, verladen Mitarbeiter von Bonnorange die grünen Reste in einen Container, erklärt Lefèvre. Den Container fahren sie anschließend zum Kompostierwerk. Dort wird der Grünschnitt fachgerecht weiterverwertet.

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