Bad Godesberger Stadthalle Grundlegende Sanierung nicht vor 2020

BAD GODESBERG · In der Bad Godesberger Stadthalle wird es vor dem Pächterwechsel im Jahr 2020 keine grundlegende Komplettsanierung geben. Diese, so beschloss es jetzt die Bezirksvertretung, soll aber rechtzeitig und sorgfältig vorbereitet werden.

Kleinere Arbeiten sollen nach dem Willen der Mehrheit auch im laufenden Betrieb erledigt werden. Bekanntlich werden die Kosten für alle erforderlichen Schritte von der Stadtverwaltung auf rund 13 Millionen Euro beziffert.

Nachdem über mehrere Sitzungen hinweg diskutiert wurde, wie die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Halle aus dem latenten Sanierungsstau befreit werden kann, setzten sich jetzt CDU, SPD, FDP, Grüne und Linke mit einem gemeinsamen Vorschlag durch. Außen vor blieb der Bürger Bund (BBB), der lieber eine Sanierung im laufenden Betrieb gesehen hätte.

Der interfraktionelle Antrag sei "brandgefährlich", meinte BBB-Vertreter Marcel Schmitt. Die Wählervereinigung hätte es lieber gesehen, wenn mit der Sanierung möglichst bald und sukzessive begonnen worden wäre. Ihre Befürchtung: Wenn die Stadthalle dereinst wegen der Bauarbeiten über lange Zeit geschlossen werden muss, dann fange der nachfolgende Pächter mit der Kundenakquise bei null an. Und, so befürchtet zumindest Marcel Schmitt: "Im Jahr 2020 steht das Geld für die Sanierung der Stadthalle doch gar nicht mehr zur Verfügung". Bis dahin verliere die Halle weiterhin an Attraktivität.

Die anderen Fraktionen jedoch wollten von den Argumenten des Bürger-Bundes nichts wissen: Es sei unstrittig, so ihre Haltung, dass die Stadthalle zum Pächterwechsel einer gründlichen Sanierung unterzogen werden müsse. Dazu bedürfe es einer rechtzeitig eingeleiteten Planung. Hierfür solle die Stadtverwaltung nun einen Zeitplan erarbeiten, der neben den Sanierungsarbeiten auch ihre Finanzierung und die Pächternachfolge berücksichtigt.

Zudem soll die Verwaltung die Bezirksvertretung regelmäßig über den Stand der Dinge informieren. Bereits kurzfristig soll die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Pächter Vorschläge erarbeiten, wie der Betrieb der Halle bereits in den nächsten Jahren attraktiver gestaltet werden kann. Als Beispiele nennen die fünf Fraktionen neue Möbel, neue Bühnenelemente und eine "Überarbeitung" der Toiletten beim Restaurant.

Gedankenspiele, für die der Bürger Bund nur das Etikett "völlig unverbindlich" übrig hat. Anders als für die Beethovenhalle habe die schwarz-gelbe Koalition im Haushaltsplan jedenfalls kein Geld für die Stadthalle bereit gestellt, schimpft Marcel Schmitt. Zudem hätten ihm gegenüber die Pächter erklärt, sich eine Sanierung im laufenden Betrieb durchaus vorstellen zu können. Der Langfrist-Plan sei hingegen vom Rat längst beschlossen worden, die aktuellen Ergebnisse der Bezirksvertretung somit "Augenwischerei", so Schmitt.

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