Gezerre in Friesdorf Grundschüler verdrängen Jecke Wiever aus Servatiushalle

Friesdorf · Traditionell feiert die KG Kleffbotze an Weiberfastnacht in der Friesdorfer Servatiushalle. Diesmal aber will die Grundschule von ihrem Nutzungsrecht Gebrauch machen. Die Karnevalisten müssen auf einen anderen Termin ausweichen.

 Wolfgang Krüger und Armin Schenk vom Vorstand der KG Kleffbotze bangen um die Existenz des Vereins: Für die verlegte Damensitzung wurden bisher nur wenige Karten vorbestellt.

Wolfgang Krüger und Armin Schenk vom Vorstand der KG Kleffbotze bangen um die Existenz des Vereins: Für die verlegte Damensitzung wurden bisher nur wenige Karten vorbestellt.

Foto: Elena Kuss

„Unser Verein kämpft ums Überleben“, sagt Wolfgang Krüger, erster Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Kleffbotze. Grund dafür ist die Verlegung der Damensitzung von Weiberfastnacht auf Sonntag, 3. Februar 2019. „Unsere Sitzungen 2016, 2017 und 2018 waren ausverkauft“, betont Krüger. Für 2019 seien hingegen gerade mal 83 Karten vorbestellt worden. „Sonst waren um diese Zeit schon mindestens 350 Karten weg", so der Vorsitzende. Grund für die Verlegung ist die Karnevalsfeier der Servatius-Grundschule in Friesdorf, die im kommenden Jahr die Servatiushalle am selben Termin wie die Kleffbotze nutzen will. „Seit die Halle steht, nutzen wir sie für unsere Weibersitzung“, sagt Krüger.

Hintergrund: Die Servatiushalle gehört der Stadt Bonn. Zu Schulzeiten haben Servatiusschule und offene Ganztagsschule (OGS) das Nutzungsrecht für die gesamte Halle, bestätigte das Städtische Gebäudemanagement (SGB). 2019 wird die Servatiusschule erstmals an Weiberfastnacht Gebrauch von diesem Recht machen. Bis zum Schulschluss um 11.11 Uhr veranstalten die Schüler eine eigene Karnevalsfeier. In den Jahren zuvor konnte diese in der Aula der Schule abgehalten werden. „Die Karnevalsfeier der Schule hat aufgrund der hohen Schülerzahlen eine Teilnehmerzahl erreicht, für die die Aula nicht ausreichend dimensioniert ist“, teilte die Stadt auf GA-Anfrage mit.

Das stellt die Kleffbotze vor große Probleme. „Wir schaffen es einfach nicht, unsere Technik, die Dekoration und die Bestuhlung aufzubauen, wenn wir erst um 11.30 Uhr in die Halle können“, verdeutlicht Krüger. Auch sei es nicht möglich, die Kinder in der bereits aufgebauten Technik spielen zu lassen, da es so keinen Versicherungsschutz gebe. Gespräche mit der Schulleitung seien ohne Erfolg geblieben, so die Karnevalisten. Wegen der Ferien war die Schulleiterin nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Karnevalsgesellschaft bleibt keine Wahl

„Uns blieb keine Wahl, wir mussten unsere Sitzung auf den Sonntag legen“, so der Vorstand. „Dieser Termin wurde von der Schule bestätigt“, so das SGB. Wenn auch der Tischtennisverein, der an diesem Tag einen Termin gebucht habe, auf diesen verzichte, stehe einer Genehmigung der Veranstaltung seitens des SGB nichts mehr im Wege, heißt es weiter.

Die Kleffbotze erwarten trotzdem einen hohen finanziellen Schaden. „Die Damensitzung ist unsere Haupteinnahmequelle“, sagt Krüger. „Wenn wir 2020 unsere Sitzung nicht wieder auf Weiberfastnacht legen können, weiß ich nicht wie es weitergehen soll.“ Etwa 190 Schüler könnten vielleicht einen anderen Ort zum Feiern finden, mutmaßte der Vorstand. „Vielleicht ist es möglich, dass die Schüler ihre Feier im Pfarrzentrum St. Servatius feiern“, schlug Krüger vor. Diesbezüglich möchte er Kontakt zur Pfarrer Wolfgang Picken aufnehmen. „Die Hoffnung wollen wir aber nicht aufgeben“, betont Krüger. Auch für andere Ideen und Vorschläge sei der Vereinsvorstand offen.

Karten für die Friesdorfer Weibersitzung am Sonntag, 3. Februar 2019, ab 13.30 Uhr in der Servatiushalle gibt es im Vorverkauf bei „Petras Blütentraum“, Annaberger Straße 182a

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