ADFC begutachtet Radwege in bad Godesberg Handlungsbedarf bei den Radwegen

Bad Godesberg · ADFC nimmt Bad Godesberger Radwege vor allem aus Sicht von Schülern unter die Lupe.

 ADFC radelt durch Bad Godesberg und begutachtet jene Straßen, die zum neuen Hauptroutennetz gehören. So auch die Route Konstantinstraße, Kapellenweg, Albertus-Magnus-Straße.

ADFC radelt durch Bad Godesberg und begutachtet jene Straßen, die zum neuen Hauptroutennetz gehören. So auch die Route Konstantinstraße, Kapellenweg, Albertus-Magnus-Straße.

Foto: Axel Vogel

Die Ortserkundung der Stadtteilgruppe Bad Godesberg des ADFC Bonn/Rhein-Sieg hätte aktueller kaum sein können. Denn fast zeitgleich stellte Oberbürgermeisterin Katja Dörner den ersten Zwischenbericht zum Bonner Radentscheid vor (der GA berichtete). Kernbotschaft: Die Stadt ist von den Vorgaben des Radentscheids zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur vergleichsweise weit entfernt.

Auch in Bad Godesberg gibt es aus Sicht des ADFC noch viel Optimierungsbedarf. So habe die Verwaltung laut Elke Burbach, Sprecherin der Godesberger Stadtteilgruppe, bislang noch „keine Stellungnahme über den Zustand der Radwegeverbindungen abgegeben, da sie dies nicht als prioritär betrachtet“. Der ADFC Bad Godesberg wollte sich daher selber ein Bild vor Ort machen. Ihr Augenmerk richteten rund ein Dutzend Teilnehmer vor allem auf die Sicherheit von Schulradwegen.

Klare Verkehrsführung fehlt

Ein wichtiger Stopp auf der Tour war die Ecke Friedrichallee/ Von-Groote-Platz. Dazu nennt ADFC-Experte Gerhard Lemm einen Hauptkritikpunkt: „Es gibt keine klare Verkehrsführung für Fahrradfahrer, die aus dem Villenviertel kommen und auf der Theodor-Heuss-Straße in Richtung Heiderhof wollen.“ Eine direkte Verbindung ist für Radler aufgrund der Verkehrsführung auf der Koblenzer Straße in den Godesberger Tunnel nämlich bislang nicht möglich. Ab der Kreuzung Koblenzer Straße ist die Friedrichstraße in Richtung Villenviertel ein Stück als Einbahnstraße ausgeschildert ,

Daher seien auch Radfahrer zu einem Umweg gezwungen. Etwa über die Moltkestraße und um das Gebäude der Welthungerhilfe herum, erklärte Frank Begemann, stellvertretender ADFC-Sprecher Verkehrspolitik Bonn. Um Radfahrern eine eindeutige Orientierung zu bieten, könnte über die Schaffung einer direkten Route auf der Friedrichstraße in Richtung Pennenfeld nachgedacht werden Obwohl der ADFC die Situation hier bereits Christoph Jansen dargelegt hatte, als dieser noch Bezirksbürgermeister war, „liegt aber bis heute noch keine Stellungnahme der Verwaltung vor“; ärgerte sich Lemm – auch mit Blick auf unfallträchtige Spurrillen in der Fahrbahn. Die unveränderte Situation dort ist für Mistreiter Begemann um so bedauerlicher, weil die Strecke Bestandteil des neuen Hauptroutennetzes sei.

Hauptroutennetz für schnelle Verbindungen

Anlässlich des Zwischenberichtes zum Radentscheid hatte die Stadt erklärt, das Fahrradstraßenkonzept in einen neuen Radverkehrsplan einzubetten. Der soll den politischen Gremien vorgestellt werden. Darin spielt nun ein Hauptroutenetz für schnelle Verbindungen innerhalb der Stadt ein wichtige Rolle. Auch in Bad Godesberg. Daher sahen sich die ADFC-Experten die Zanderstraße an, die zukünftig ebenso zu dem Hauptroutennetz gehören soll, wie die Route Albertus-Magnus-Straße, Kapellenweg in Richtung Konstantinstraße. Auf diese beiden Routen wurde jede Menge Optimierungsbedarf identifiziert. So könnte etwa auf der Zanderstraße durch längs statt quer zur Straße parkende Autos künftig Platz für einen Zweirichtungsfahrradstreifen geschaffen werden, so Begemann. Bislang gibt es den nur in eine Richtung. Auch über die Einrichtung einer Fahrradstraße lasse sich nachdenken Zudem muss laut Lemm die Sicherheit für Fahrradfahrer an der Kreuzung B9/Albertus-Magnus-Straße/Kapellenweg unbedingt verbessert werden: „Die Kreuzung passieren wochentags viele Schüler.“

Überhaupt rät Lemm dazu, die Umgestaltung dieser Hauptroute „ganzheitlich zu betrachten“: Schließlich habe die Deutsche Bahn angekündigt, perspektivisch den Bahnübergang zu beseitigen. Nach der Tour war mancher Teilnehmer ins Grübeln geraten: „Wenn wir die Mobilitätwende schaffen wollen, müssten diese Fahrradstrecken sicherer werden“; stand etwa für Claus Scholl (Grüne) fest. „Vor allem als Mutter hätte ich Problem“, resümierte Elke Burbach (ADFC) und Patrick Fick (Grüne) bewertete die Situation schlicht als „desolat: „Da ist einiges liegen geblieben.“

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