Wohnungen und Polizeiwache werden gebaut Alter Haribo-Shop in Bad Godesberg wird abgerissen

Bad Godesberg · An der Friesdorfer Straße in Bonn-Bad Godesberg weicht der alte Haribo-Werksverkauf. Ist das Gebäude weg, werden Wohnungen und Polizeiwache gebaut.

Der alte Haribo-Werksverkauf an der Friesdorfer Straße ist bald Geschichte. Nachdem das Unternehmen sein neues Geschäft in Bad Godesberg eröffnet hat, wird nun der alte Shop leer geräumt und an den Projektentwickler Hafa übergeben, berichtet dessen Gesellschafter Andreas Thamm. „Wir reißen dann das Gebäude in Kürze, vermutlich im Juli, ab und der letzte Bauabschnitt beginnt.“

Der letzte Bauabschnitt ist Schritt drei einer Maßnahme, die vor gut zwei Jahren begann. Wie berichtet, wird seitdem auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Friesdorfer, Weißenburg- und Truchseßstraße eifrig gebaut. Im nördlichen Bereich, der zur Firma Stolle hin liegt, wächst der neue Büro- und Produktionsstandort der Firma Sicat, die Soft- und Hardware-Lösungen für Zahnarztpraxen und Dentallabore anbietet. Der Rohbau sei mehr oder weniger fertig, vermutlich im ersten Quartal 2020 werde alles fertig sein, schätzt Thamm. Die Hafa selbst ist an dem Bau allerdings nicht mehr beteiligt, sie hat laut Thamm diesen Teil des Areals verkauft, die Sicat GmbH baute dort selbst.

Hafa baute den neuen Haribo-Werksverkauf

In der Hand der Hafa-Gruppe, der neben Thamm auch Achim Carl, Harald Gude und Frank Piotrowski angehören, lag der Bau des neuen Haribo-Werksverkaufs auf dem Mittelteil des Areals, wo seit dem vergangenen Wochenende auf rund 800 Quadratmetern Gummibärchen verkauft werden.

„Jetzt konzentrieren wir uns auf den nächsten großen Bau“, erläutert Thamm. Rund 90 Wohnungen werden auf dem dritten Teilstück gebaut. Derzeit stehen Statikberechnung sowie Planungen zu Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen im Mittelpunkt. „Parallel laufen die Ausschreibungen“, so Thamm.

Außerdem gibt es nach wie vor Gespräche mit der Polizei. Denn auf dem Grundstück soll auch die Wache Bad Godesberg unterkommen. Sie erhält einen abgeschlossenen Eckbau, der sich ins gesamte Bauvorhaben integriert, und zwar gegenüber dem heutigen Küchenstudio. Die rund 90 Polizisten arbeiten dann auf drei Etagen plus Staffelgeschoss. Allerdings dauert es noch ein wenig, bis die Beamten von der Zeppelin- an die Friesdorfer Straße ziehen können. Das werde vermutlich Ende September 2021 der Fall sein, vermutet Thamm. Eine Zeitangabe, die Polizeisprecher Simon Rott auf GA-Anfrage bestätigt.

Gesamtmaßnahme kostet rund 40 Millionen Euro

„Für die Wache müssen diverse Sondereinbauten geplant werden“, sagt Thamm. Dazu gehören zum Beispiel schusssichere Türen und Fenster oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Die „technischen Herausforderungen“ schlagen laut Thamm mit 500.000 bis 600.000 Euro zu Buche. Im dritten Bauabschnitt investiert die Hafa übrigens rund 30 Millionen, bei der Gesamtmaßnahme ungefähr 40 Millionen Euro, schätzt Thamm.

Doch nicht nur Mietwohnungen und Polizei prägen das Bild an der Weißenburg- und der Truchseßstraße. Dort kommen im Erdgeschoss, auf rund 500 Quadratmetern, drei kleine Läden unter. Das Ziel: Es sollen kleine Einheiten für die Nahversorgung sein. Welche genau, steht noch nicht fest.

Mitte 2017 hatten die Arbeiten auf dem Areal begonnen. Damals wurden unter anderem die alten Haribo-Fabrikgebäude abgerissen. Außerdem wurden ein Verkehrs-, ein Boden-, ein Einzelhandels-, ein Flora-Fauna- sowie ein Lärmschutzgutachten erstellt.

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