Seniorenresidenz Rheinallee Hauseigentümer garantiert Bleiberecht

BAD GODESBERG · Schon in den nächsten Tagen sollen die Bewohner der Seniorenresidenz Rheinallee und ihre Angehörigen ein Schriftstück in Händen halten, in denen ihnen versichert wird, dass sie auch über den 30. November hinaus in dem Haus bleiben können. Das teilte Hermann Josef Thiel, Geschäftsführer der Terranus Consulting GmbH, dem General-Anzeiger am Dienstag mit.

Die GmbH soll im Auftrag der Eigentümerin Patrizia Immobilien AG einen neuen Betreiber für die Seniorenresidenz finden. Das Schriftstück "wird zurzeit juristisch wasserdicht gemacht" und dann von der Heimleitung verteilt. Der Inhalt: Sollte bis zum 30. November kein neuer Betreiber gefunden worden sein, "springen wir ab dem 1. Dezember mit allen Rechten und Pflichten ein", versichert Thiel. Allerdings hält er es durchaus "für machbar", dass das nicht nötig sein wird. Es gebe verschiedene Bewerber.

Wie berichtet, hat der alte Betreiber, die Systeam Unternehmensgruppe, den Mietvertrag im Juli gekündigt. Als Grund gab er Probleme mit der Eigentümerin an, diese würde Mängel wie einen Wasserschaden nur unzureichend oder gar nicht beheben. Am Freitag dann wurden die Senioren mündlich darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie sich zum 30. November eine neue Bleibe suchen müssten. Für die Bewohner und ihre Angehörigen ein Schock.

Am Montagabend dann wurde eine Informationsveranstaltung anberaumt, bei der die Pressevertreter nicht anwesend sein durften, der Betreiber verwies auf sein Hausrecht. Auch die Terranus Consulting GmbH durfte - anders als Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und Bernhard von Grünberg vom Mieterbund - zunächst nicht teilnehmen.

Im Saal kochten die Emotionen hoch. Was sich abgespielt habe, als der Betreiber "sich mit oft nicht nachvollziehbaren juristisch begründeten Argumenten verschanzte, lässt sich nur schwer beschreiben", so eine Angehörige. Auf den Gesichtern der Anwesenden habe man die Unsicherheit ablesen können, "einige Angehörige brachten ihre, wie es zunächst aussah, hoffnungslose Situation, sehr erschütternd rüber".

"Nach über einer Stunde heftiger Debatte, hatten wir den Eindruck, dass die Betreiber doch ziemlich in die Enge getrieben wurden", beschreibt sie. Dann aber sei der Terranus der Zutritt erlaubt worden - und die Mitarbeiter konnten Entwarnung geben. Man frage sich nun, ob das Versprechen gehalten werde.

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