Volkstrauertag in Berlin Heinrich Pankuweit sprach bei der Gedenkfeier

BAD GODESBERG · So "respekteinflößend" der minuziöse Ablaufplan für die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag ihm vorab auch erschienen war, so souverän hat Heinrich Pankuweit am Sonntag in Berlin seinen Part bewältigt.

 Am Rande der Gedenkstunde: Alexandra Simtion, Bundespräsident Joachim Gauck und Heinrich Pankuweit.

Am Rande der Gedenkstunde: Alexandra Simtion, Bundespräsident Joachim Gauck und Heinrich Pankuweit.

Foto: Muarice Bonkat

Wie berichtet, hatte er bei der Gedenkfeier im Plenarsaal unter der Reichstagskuppel mit einer Lesung mitgewirkt. Dabei traf er mit Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesratspräsident Wilfried Kretschmann und Verteidigungsminister Thomas de Maizière zusammen.

All ihnen und den weiteren Teilnehmern berichtete der 87-jährige Weltkriegsveteran aus Rüngsdorf von seinen schrecklichen Kriegserlebnissen. Er habe den Kriegsbeginn als 13-jähriger Schüler und das Kriegsende als 19-jähriger in Gefangenschaft erlebt, sagte Pankuweit, der 1944 in Frankreich an die Front musste. Seine Mutter habe ihren Mann im Ersten Weltkrieg verloren sowie einen Sohn, seinen Bruder, im Zweiten Weltkrieg. Beide seien sinnlos gestorben.

Gemeinsam mit dem Veteranen trat die 27-jährige Alexandra Simtion auf, die sich im Jugendarbeitskreis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert. Junge Leute wie sie würden gerade an Gräbern von jungen Menschen, die jung verstorben seien, nachdenklich. 55 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg bedeuten 17 Opfer je Minute, rechnete Simtion vor.

"In Friedenszeiten zu leben, ist ein Privileg", sagte die 27-Jährige. Und der 87-jährige Zeitzeuge aus Bad Godesberg ergänzte: "Die Gräber der Opfer sind heute mehr denn je unersetzbare Prediger gegen Krieg und Vergessen. Jedes einzelne Grab ist ein Mahnmal für Frieden und Versöhnung".

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