Godesberger Generationennetzwerk „Herzens-Sprechstunde“ für Sorgen und Nöte

Bad Godesberg · Schlecht ausgeleuchtete Straßen, fehlende Bänke an Haltestellen oder zu ruppig anfahrende Busfahrer – die bei den bisherigen „Herzens-Sprechstunden“ in Bad Godesberg diskutierten Themen waren vielfältig. Bald gehen die Sprechstunden in eine neue Runde.

 Laden die Bad Godesberger zu Sprechstunden ein: Die Mitorganisatoren (v.l.) Cornelia Nicolaus, Frank Wilbertz und Edith Koischwitz.

Laden die Bad Godesberger zu Sprechstunden ein: Die Mitorganisatoren (v.l.) Cornelia Nicolaus, Frank Wilbertz und Edith Koischwitz.

Foto: Friese

Da die neun Veranstaltungen des Generationennetzwerks in den vergangenen beiden Jahren einige Besucher anlockten, die Sorgen und Verbesserungswünsche aus dem Alltag mitbrachten, setzen die Organisatoren das Gesprächsformat in diesem Jahr mit sieben Terminen fort.

„Manche Leute trauen sich nicht in Begegnungsstätten. Wir haben die „Herzens-Sprechstunde“ gegründet, damit die Leute sagen können, was ihnen auf dem Herzen liegt“, erklärt Cornelia Nicolaus vom Haus am Redoutenpark. In ungezwungener Atmosphäre können die Besucher ihre Anliegen vorbringen und treffen dabei auf Experten aus Politik, Verwaltung, der Polizei oder den Stadtwerken. „Denn das Wichtige ist, nicht nur das Herz zu erleichtern, sondern daraus Ideen für eine Verbesserung zu entwickeln“, sagt Frank Wilbertz vom Quartiersmanagement Pennenfeld.

Nach dem gewaltsamen Tod von Niklas Pöhler war die Sorge um Sicherheit ein großes Thema bei den Sprechstunden. Deshalb luden die Veranstalter Polizeihauptkommissar Hans-Rolf Ody vom Bezirksdienst Rüngsdorf/Villenviertel zu einem Treffen ein – mit Erfolg, wie Edith Koischwitz, die Vorsitzende der Offenen Tür Dürenstraße betont: „Er hat es mit seinem Auftreten geschafft, den Menschen Zuversicht zu vermitteln.“

Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr gehören zudem zu den Dauerbrennern der „Herzens-Sprechstunde“. Schon mehrfach beklagten ältere Besucher, dass Busfahrer zu ungestüm fahren würden oder bei der Abfahrt von einer Haltestelle nicht warteten, bis sie einen Sitzplatz gefunden hätten. In Folge dessen fand im Haus an der Redoute eine Schulung für Senioren statt, in der sie lernten, wie sie selbst für Sicherheit bei der Busfahrt sorgen. Eine Vertreterin der Stadtwerke versprach jedoch auch, die Busfahrer auf dieses Problem hinzuweisen.

Einen weiteren Fortschritt erzielte das Generationennetzwerk für ältere Menschen mit Migrationshintergrund: Durch einen Begleitservice erhalten diese Hilfe bei Arztbesuchen oder Behördengängen. „Wir würden uns in diesem Fall freuen, wenn mehr Jüngere ihre Hilfe anbieten würden. Die werden händeringend gesucht“, sagt Koischwitz. Generell hoffen die Organisatoren, dass bei den Terminen in diesem Jahr mehr jüngere Bürger die Sprechstunden besuchen.

Für die Auftaktveranstaltung am 20. April in der Filiale der Sparkasse Köln/Bonn an der Rheinallee haben Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke, Hans-Rolf Ody sowie ein Vertreter der Bezirksverwaltung bereits ihre Teilnahme zugesagt. Auch dann werden die Besucher wieder die Themen bestimmen.

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