Musik- und Kunstfestival "Luft und Raum" Himmelsfunken, Astronauten und Origami

BAD GODESBERG · "Himmelsfunken" hieß das Konzert, mit dem am Donnerstag im Haus der Luft- und Raumfahrt das erste "Luft und Raum"-Festival eröffnet wurde.

 Tobias Krampen begleitet am Klavier Sängerin Ingeborg Danz, die im Haus der Luft- und Raumfahrt zu hören waren.

Tobias Krampen begleitet am Klavier Sängerin Ingeborg Danz, die im Haus der Luft- und Raumfahrt zu hören waren.

Foto: Ronald Friese

Zu hören waren Peter Stein (Violine), Tobias Krampen (Klavier) und Ingeborg Danz (Gesang) sowie das Vokalensemble Vox Bona unter der Leitung von Karin Freist-Wissing. Gleichzeitig bot sich die Gelegenheit zur ersten Besichtigung der Kunstaustellung "Feuer, Wasser, Luft und Erde", die Papierarbeiten von Peter Stein und Fotografien von Tomek Kujawinski zeigt.

Herausstellungsmerkmal des Konzerts war sein Aufführungsort. In der Halle hinter dem Haus der Luft- und Raumfahrt stand früher eine Zentrifuge für Astronauten, von der heute nur noch eine kreisrunde Vertiefung im Boden übrig ist. Mehr als hundert Gäste, die Musiker und ein Flügel fanden dort Platz. Den Anfang machte Vox Bona - seine Sänger nach Stimmfarbe an der runden Wand der Halle verteilt - mit Felix Mendelssohn-Bartholdys "Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir". Spätestens jetzt war klar: Die Architektur sorgt für eine außergewöhnliche Akustik. Weitere Highlights bildeten Steins Erstaufführung des Stücks "Aspects of Air", das Lawrence Axelrod eigens für ihn komponierte, sowie die von Vox Bona inklusive Choreografie aufgeführte Version von Rammsteins "Engel".

Die im angrenzenden Raum befindliche Orgel kam zum Einsatz, als sie automatisch die Melodie "Krebs" aus Karlheinz Stockhausens zwölf Tierkreiszeichen-Melodien spielte. Diese Version kam dem ursprünglich für Spieluhren komponierten Original nahe, ganz im Gegenteil zur anschließenden Interpretation, die Musiker und Vokalensemble zusammen aufführten. Bei zukünftigen Besichtigungen der Ausstellung wird die Orgel alle zwölf Melodien zur Untermalung spielen. Gelegenheit dazu bietet sich an den Festivaltagen und an den Wochenenden des 13./14. und 20./21. Juni, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

Die Musik wurde passend zu den Ausstellungsstücken gewählt, die in regelmäßigen Abständen die runde Innenwand zierten. Steins Arbeiten, gefaltete Papierversionen der zwölf Sternzeichen, ergänzte Kujawinski um frei interpretierte Fotografien der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Seine kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bilder zeigten zum Beispiel die Nahaufnahme eines verblühten Löwenzahns oder eine Meeresbrandung aus der Vogelperspektive.

Den Abschluss des Festivals bildet an diesem Sonntag ab 16 Uhr das Konzert "Überm Sternenzelt". Auftreten werden Teilnehmer der im Rahmen des Festivals angebotenen Meisterkurse, der Jugendchor "Sunday Morning" und das Streichorchester der Bonner Donatusschule. Der Eintritt ist frei.

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