Gartensaison eröffnet Hobbygärtner bewirtschaften 170 Mietgärten in Mehlem
Mehlem · Am Dienstagabend hat für viele Bad Godesberger Hobbygärtner in Mehlem die Gartensaison begonnen. Sie alle haben ein entweder 45 oder 90 Quadratmeter großes Feld gemietet, um es in diesem Jahr zu bewirtschaften. Die Nachfrage ist so groß, dass es in diesem Jahr 50 neue Gärten gibt.
Eine größere Menschengruppe zieht am Dienstagabend durch die Straße „Im Frankenkeller“ in Mehlem. Die meisten von ihnen tragen Outdoor-Bekleidung, viele haben über der Schulter eine Tasche mit Garten-Zubehör hängen. Zielstrebig gehen sie alle zu einem großen Feld, das zwischen der Wohnbebauung „Im Frankenkeller“ und dem Campingplatz Genienau liegt. Auf dem Feld selber herrscht ebenfalls Betrieb. „Wir müssen nun das Netz darüber werfen und befestigen“, ist einer der Sätze, die man hört. „Hier werden die Sonnenblumen wachsen, da die Möhren“, ist ein anderer. Den Überblick über das Gewusel verliert Natalie Kirchbaumer nicht, ganz im Gegenteil. Sie ist eine der beiden Geschäftsführerinnen von der „Meine Ernte GmbH“. Das Bonner Unternehmen gibt Hobbygärtnern die Möglichkeit, auf einem 45 oder 90 Quadratmeter großem Feldabschnitt die verschiedensten Gemüsesorten selber anzubauen. Es handelt sich dabei um einen Mietgarten, im Vorfeld wurden die schwersten Erdarbeiten schon erledigt: In der Erde befinden sich bereits mehr als 20 Gemüseklassiker wie Salate, Möhren und Kartoffeln. Die Mieter, die für einen kleinen Garten 299 Euro in der Saison und für einen großen Garten 569 Euro zahlen, müssen sich dann um die Pflege kümmern.
170 Mietgärten in Mehlem
„In diesem Jahr haben wir insgesamt 170 Gärten angelegt“, so Kirchbaumer. Darunter sind elf große Mietgärten, die restlichen Felder sind jeweils 45 Quadratmeter groß. Die Saisoneröffnung am Dienstagabend war vom Wetter abhängig. Der erste Termin musste bereits abgesagt werden, nun konnte vor wenigen Tagen das Feld vorbereitet werden. Für ihre Gärten konnten sich die Mieter eigene Namen aussuchen, die auf kleinen Schildern stehen, wie zum Beispiel „Ein Ort voller Wunder“. Entlang der Gärten gibt es gleich mehrere Kisten, die allerhand Werkzeug bereithalten. Wasserleitungen zur Bewässerung der Gärten wurden ebenfalls verlegt. Die Premiere der Mietgärten in Mehlem wurde bereits im vergangenen Jahr gefeiert. Ein Projekt, das bei den Bad Godesbergern sehr gut ankam. „60 bis 70 Prozent der Gärtner in diesem Jahr sind Wiederbucher“, so Kirchbaumer. Daher wurde das Angebot der Gärten auch um 50 weitere ergänzt, im vergangenen Jahr waren es noch 120. Informationen erhalten die Gärtner via Newsletter oder auch Youtube-Videos, es wird auch Live-Videos aus den Gärten geben – das Bonner Unternehmen bietet die Mietgärten in verschiedenen deutschen Städten an.
Zweimal die Woche steht eine Pflege an
James Buchanan aus Bad Godesberg ist einer der Gärtner, der schon im zweiten Jahr reiche Ernte einfahren möchte. Er ist von den Mietgärten ganz begeistert, denn natürlich stehe das Gärtnern im Vordergrund, aber es seien auch die Begegnungen, die besonders seien. Man könne sich mit anderen austauschen, fachsimpeln und habe schließlich einen tollen Blick auf den Drachenfelsen. „Zweimal die Woche bin ich für je zwei Stunden im vergangenen Jahr zu dem Garten gefahren, um mich zu kümmern“, so Buchanan. Die Gärtner würden sich auch untereinander helfen, wenn jemand im Urlaub sei – dann übernimmt ein anderer das Gießen. Das Gemüse würde gut schmecken, sagt er. Ähnliches berichtet Mats, 32 Jahre alt. Er habe sich aber immer nur einmal die Woche um das Feld gekümmert – große Mengen an Gemüse seien nicht angefallen.
Die Mietgärten in Mehlem hat „Meine ernte“ gemeinsam mit dem Biolandwirt Sebastian Luhmer und dem Unternehmer Frank Asbeck vom Forstgut Schloss Calmuth entstehen lassen. Laut „Meine ernte“ gibt es in Mehlem noch freie Gärten.