Workshop Bildhauerei Holzstücke zum Leben erweckt

SCHWEINHEIM · Workshopteilnehmer probieren sich auf dem Katharinenhof mit Klüpfel und Hohlbeitel in Bildhauerei

 Mit Klüpfel und Hohlbeitel bearbeitet Anne Beikircher einen Beethoven-Kopf.

Mit Klüpfel und Hohlbeitel bearbeitet Anne Beikircher einen Beethoven-Kopf.

Foto: Martina Sondermann

"Aller Kunst muss das Handwerk vorausgehen." Das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Und wer die Holzbildhauerei ausprobieren wollte, konnte sich den Umgang mit Werkzeug und Material in der vergangenen Woche von dem bayrischen Holz- und Steinbildhauer Korbinian Huber zeigen lassen. Anne Beikircher hatte den freischaffenden Künstler zu einem Workshop auf den Katharinenhof eingeladen.

Der ehemalige Forsthof mit seinem historischen Fachwerk und dem mediterranen Innenhof bietet ideale Voraussetzungen für die kreative Holzbearbeitung. Dabei wird das Holzstück zunächst entrindet, um dann die gewünschte Form grob anzuzeichnen. Mit Klüpfel und Hohlbeitel wird das Material dann Stück für Stück bearbeitet. Manchmal muss auch die Motorsäge ran. Unter den Workshop-Teilnehmer waren Anfänger, aber auch Künstler, die gern ein anderes Material testen wollten. Für Gastgeberin Anne Beikircher war das Arbeiten mit Holz ebenfalls eine neue Erfahrung. "Man erhält schnell gute Resultate", berichtet die Glaskünstlerin. "Aber man muss bereit sein, körperlich zu arbeiten."

Die Teilnehmer brachten zu Beginn des Workshops Zeichnungen oder Modelle ihres gewünschten Holzbildhauerwerkes mit. "Man kann sich aber auch ganz einfach von der Form des Holzstückes inspirieren lassen", erklärt Beikircher. Aus Linden- und Pappelstämmen entstanden so Figuren, Köpfe, Puzzleteile und Abstraktes.

Das Holz der Linde entfaltet während der Bearbeitung einen weihrauch-ähnlichen Duft. "Das riecht sowas von bayrisch-katholisch", witzelt Korbinian Huber. Er ist sehr zufrieden mit den Resultaten: "Die besten Schüler gibt es im Rheinland!" Huber hat nach seiner Lehre als Steinmetzgeselle Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg studiert und gewann 1993 den Kulturförderpreis des Landkreises Freising.

Anne Beikircher hatte den freischaffenden Künstler im letzten Jahr bei einem Glas-Symposium in Bayern kennengelernt und ins Rheinland eingeladen. "Es hat mir hier so gut gefallen", sagt Huber, der in Duggendorf im Landkreis Regensburg lebt, "dass ich unbedingt wiederkommen möchte." Daher plant Anne Beikircher auf dem Katharinenhof im September eine zweite Auflage des Workshops mit ihm.

Info

Infos und Anmeldung zum nächsten Workshop vom 24. September bis 28. September unter 0177/7634600 oder per E-Mail an anne.beikircher@t-online.de. Der Kurs kostet 450 Euro, Material und Werkzeug werden gestellt.

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