Beschädigungen und Müll Immer wieder Randale an Trinkpavillon in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Der Verein Bürger.Bad.Godesberg beseitigt regelmäßig Beschädigungen und Müll am Trinkpavillon in unmittelbarer Nähe der Stadthalle in Bad Godesberg.

 Der Trinkpavillon liegt dem Verein um Joachim Schäfer am Herzen

Der Trinkpavillon liegt dem Verein um Joachim Schäfer am Herzen

Foto: Benjamin Westhoff

Der Trinkpavillon im Kurpark, in unmittelbarer Nähe der Stadthalle, liegt dem Verein Bürger.Bad.Godesberg am Herzen. So sehr, dass die Mitglieder um den Vorsitzenden Joachim Schäfer das Gebäude seit geraumer Zeit in Schuss halten, es für die Bad Godesberger zugänglich machen und dafür sorgen, dass es rundherum sauber ist. In ihrer Freizeit - ehrenamtlich.

Kein Wunder also, dass den Mitgliedern regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht steigt, wenn sie nach - mehr oder weniger - lauen Nächten zum Trinkpavillon kommen. Häufig nämlich, so berichtet Schäfer, müssen Extra-Reinigungsschichten eingelegt werden. "Müll und Vandalismus sind ein großes Problem", beschreibt er. Schmierereien an den Wänden und auf dem Boden sind keine Seltenheit, auch Scherben von zerbrochenen Flaschen, Plastik- und Verpackungsreste sowie Zigarettenkippen finden sich dort regelmäßig. Teilweise müssen auch Fäkalien und in diesem Zusammenhang genutzte Taschentücher entsorgt werden.

Verein hat bereits 500 Euro für Mülleimer investiert

"Einmal wurde eine Stahlmülltonne weggetreten", so Schäfer. Zweimal hintereinander traf es die grüne Tonne. Diese sei mit dicken Kabelbindern festgebunden gewesen. "Die wurden einfach durchgeschnitten." Vieles bezahlt der Verein aus eigener Tasche, 500 Euro wurden laut Schäfer zum Beispiel für Mülleimer investiert.

Man habe Verständnis dafür, dass gerade Jugendliche sich irgendwo treffen wollten. "Hier fehlen einfach die Aufenthaltsmöglichkeiten", sagt Schäfer. Auch, dass Aschenbecher fehlten und es in der Nähe keine öffentliche Toilette gebe, sei problematisch. Trotzdem: "Die Grundhaltung ist nicht da." Zwar gingen die Vereinsmitglieder auf die Jugendlichen zu, häufig würden diese dann auch aufräumen. Abends oder nachts sei man aber nicht vor Ort.

Um dem Vandalismus entgegenzutreten, hat der Verein zwei Plakate drucken lassen. Der Inhalt: Besucher sollen das Rondell so verlassen, wie sie es vorgefunden haben. Und die Augen offenhalten, um mögliche Randalierer abzuschrecken. Hilfe kommt auch von der benachbarten Stadthalle, wo man ebenfalls Probleme mit Vandalismus hat. Dort ist mittlerweile ein Sicherheitsdienst unterwegs. Darüber hinaus wünsche man sich verstärkte Kontrollen seitens der Stadt, mit der die Zusammenarbeit ansonsten laut Schäfer "sehr gut funktioniert". Die Polizei sei ohnehin regelmäßig vor Ort - unter anderem, weil der Verein selbst die Beamten ruft.

"Im Kurpark sind wir immer stark präsent", sagt Polizeisprecher Michael Beyer. Wie viele Einsätze es in der Vergangenheit am Trinkpavillon gegeben hat, könne man zwar nicht sagen, da der Ort statistisch nicht einzeln erfasst werde. Im Bereich der Stadthalle aber habe man seit Dezember sechs Fälle erfasst. Generell werde der Kurpark regelmäßig unter die Lupe genommen - im Zuge des Präventions- und Interventionskonzepts, aber auch bei Streifenfahrten. Am Pavillon träfen die Beamten regelmäßig Jugendliche an, man spreche mit ihnen "vereinzelt gibt es Platzverweise".

Mit dabei ist teilweise auch der Stadtordnungsdienst - präventiv, nicht anlassbezogen, so Kristina Buchmiller vom städtischen Presseamt. Für die Stadt sei das Areal kein Brennpunkt. "Deshalb wird dort nicht verstärkt kontrolliert", sagt Buchmiller. In diesem Jahr seien bisher Graffiti entfernt worden, was insgesamt 880 Euro gekostet habe. "Weitere Schäden sind nicht bekannt", so Buchmiller. Öffentliche Toiletten stünden zum einen zwischen 8 und 20 Uhr im Schauspielhaus, zum anderen zu den Öffnungszeiten im Rathaus zur Verfügung. Darüber hinaus wolle man eine frei zugängliche Toilette in der geplanten Radstation am Bahnhof installieren.

Für die Sauberkeit im Kurpark ist Bonnorange zuständig. Dort sei man in den Sommermonaten siebenmal pro Woche unterwegs, teilt ein Sprecher mit. "Im Winter wird im Stadtpark zweimal pro Woche gereinigt." Das Podest vor dem Trinkpavillon müssten Eigentümer oder Pächter sauber halten. "Ebenso gestaltet es sich zur Stadthalle hin, direkt vor der Tür", so der Sprecher. "Hier müssten sich die Verantwortlichen für die Stadthalle und den Trinkpavillon abstimmen."

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