Orchester in Bad Godesberg Von der Party-Idee zum Blasorchester

Bad Godesberg · István Szebegyinszki hat in Budapest Klarinette studiert und gründete nun die BonnerBläserei. Die Idee dazu entstand bei einer Party.

 Die BonnBläserei bei ihrem ersten großen Konzert im Axenfeldhaus.

Die BonnBläserei bei ihrem ersten großen Konzert im Axenfeldhaus.

Foto: barbara frommann

Seit Anfang des Jahres gibt es ein neues Blasorchester in Bad Godesberg. Eigentlich ist die BonnerBläserei aus einer fixen Idee heraus entstanden.

Der Leiter des Orchesters, István Szebegyinszki, wollte gerne ein symphonisches Blasorchester gründen, worin ihn zahlreiche Freunde bei seiner Wohnungs-Einweihungsparty unterstützten. Schnell wurden Nägel mit Köpfen gemacht und die erste Probe – mit sieben Gründungsmitgliedern – angesetzt: Die BonnerBläserei war geboren!

Orchesterleiter und -gründer Szebegyinszki ist selber Klarinettist und von Ungarn aus vor zirka zehn Jahren nach Deutschland gekommen. „Ich hatte das Glück, dass ich in Budapest bei einem der besten Professoren für Klarinette studieren konnte. Ihm war von Anfang an auch das Unterrichten besonders wichtig, was er ebenfalls an mich weitergegeben hat. Natürlich ist es wichtig, selber zu spielen, aber ich möchte auch mein Wissen um die Musik weitergeben“, so der junge Ungar.

„Es fasziniert mich, die Fortschritte und Entwicklungen meiner Schüler zu sehen. Und ich hoffe, dass meine Schüler inzwischen auch bei mir merken, wie wichtig mir das Unterrichten ist“, sagt er lachend.

Mit diesem Anspruch hat er sich vor einigen Jahren auch an das Dirigieren heran gewagt und das mit recht großem Erfolg. Somit war der Weg zum eigenen, selbst gegründeten Blasorchester nicht mehr weit.

Kurz nach der Einweihungs-Party fand die erste Probe der BonnerBläserei statt, die inzwischen auf 17 Mitglieder angewachsen ist und Ende November bereits das sehr gut besuchte erste öffentliche Konzert geben konnte. Ein Geheimnis seines Erfolgs ist vermutlich der etwas unkonventionelle Probentag – der Sonntag.

Die meisten Laien-Ensembles proben wöchentlich abends unter der Woche, doch nicht so bei der BonnerBläserei, die sich im Schnitt auch nur alle zwei Wochen trifft.

„Unsere Proben sind viel entspannter, werden weniger als Pflichtprogramm empfunden. Der Alltagsstress fällt an den Sonntagen eher schon mal ab und die Leute haben eher den Kopf frei für die Probe, freuen sich auf sie.“

Das wirkt sich natürlich auch auf die Konzentration und letzten Endes die Qualität aus. Auch der angenehmen Atmosphäre ist der große Zuspruch zu verdanken. Szebegyinszki hat im August zu einer offenen Probe eingeladen, nach der viele Interessenten auch Mitglieder der BonnerBläserei geworden sind.

Auch jetzt ist das Orchester noch nach der Suche nach neuen Musikern, die Interesse haben. Sie sollen einfach mal spontan zu einer der Proben kommen.

Inzwischen sind fast alle Blasinstrumente vertreten, auch Euphonium und Tuba sind dabei, doch ein Blasorchester mit zirka 40 Mitgliedern wäre Szebegyinszkis Traum. Ungefähr vier bis fünf Jahre Erfahrung auf seinem Instrument sollte man schon mitbringen, aber im Zweifel ist ein Probenbesuch die beste Option, es mal auszutesten: „Es ist schwierig, die Voraussetzungen in Jahren auszudrücken, denn der Lernfortschritt ist bei jedem anders. Und viele unterschätzen sich selber auch sehr. Insofern kommt man am besten einfach mal vorbei“, sagt der Ensembleleiter.

Die Proben finden in der Finanzakademie in der Horionstraße in Bad Godesberg statt und werden auf der Homepage des Orchesters (www.bonnerblaeserei.de) stetig aktualisiert. Das nächste spannende Projekt für das kommende Jahr steht bereits: Eine Vertonung von Antoine de Saint-Exupérys „Der Kleine Prinz“ mit Musik von Angelo Sormani. Weitere Mitmusiker sind jederzeit herzlich willkommen.

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