Tennisklub Grün-Weiss Godesberg In Bad Godesberg gibt es nun einen digitalen Tennisplatz

Bad Godesberg · In Bad Godesberg gibt es nun einen Tennisplatz, auf dem mit Hilfe von künstlicher Intelligenz alle Daten der Spieler erfasst werden. Der Verein Grün-Weiss Godesberg will damit vor allem jüngere Spieler ansprechen. Was ansonsten noch modernisiert wurde und warum der Bau der neuen Tennishalle erneut verschoben werden musste.

 Bei einstelligen Temperaturen spielen sich Lennard Nels (16) und Caspar van den Assem (18) am Samstag auf dem Tennisplatz Court 1 im Kurpark die Bälle um die Ohren.

Bei einstelligen Temperaturen spielen sich Lennard Nels (16) und Caspar van den Assem (18) am Samstag auf dem Tennisplatz Court 1 im Kurpark die Bälle um die Ohren.

Foto: Niklas Schröder

Bei einstelligen Temperaturen spielen sich Lennard Nels (16) und Caspar van den Assem (18) am Samstag auf dem Tennisplatz Court 1 im Kurpark die Bälle um die Ohren. Schläger sausen durch die Luft und Turnschuhe rutschen über den roten Boden. Die Spielfläche ist eine von zwei Tennisplätzen, die der Godesberger Tennisclub Grün-Weiss komplett saniert hat.

Neue Tennisplätze seien ein Meilenstein

„Die neuen Tennisplätze stellen einen weiteren Meilenstein in der aufwendigen Renovierung der über 100-jährigen Tennisklubanlage im Godesberger Stadtpark dar“, sagt Vorstandsvorsitzender Stephan Rheinwald gegenüber dem GA. „Die Verschönerung und Wiederbelebung des Areals im Godesberger Herzen ist nicht nur aus sportlicher Sicht eines unserer zentralen Ziele“, so Rheinwald. Vor allem Jugendlichen will der Club so mehr Möglichkeiten bieten, sich zu bewegen. Gerade recht kommen da die sogenannten Porplastic-Plätze, die hochmodern und ganzjährig nutzbar sein sollen.

Mit LED-Licht kann auch in der Dunkelheit gespielt werden

Mit neuen LED-Flutlichtern kann zudem auch bei Dunkelheit gespielt werden. Auf Court 1 fühlen sich Nels und van den Assem schon nach kurzer Eingewöhnungszeit pudelwohl. „Der Platz spielt sich etwa härter als ein normaler Aschenplatz. Ich sehe aber keine Platzfehler, die man sonst kennt“, berichtet Nels. „Trotz der Kälte macht es viel mehr Spaß, an der frischen Luft zu spielen“, findet van den Assem. Die Jugendlichen wollen in den nächsten Monaten regelmäßig von der Halle auf die Plätze wechseln. Reizvoll dürfte zudem die vollständige Digitalisierung von Court 1 sein ist. Via Kamera und Künstlicher Intelligenz wird jedes Spiel automatisch ausgewertet.

Einer der ersten digitalen Tennisplätze in Nordrhein-Westfalen

Das sogenannte Wingfield-System sei in Bad Godesberg als einer der ersten digitalen Tennisplätze in Nordrhein-Westfalen initiiert worden, sagt Andreas Fischer. „Wir sind davon überzeugt, dass die Jugend das Angebot besonders annehmen wird“, so der Finanzvorstand des Clubs

Den Baubeginn für die neue Zweifeldturnhalle muss der Club hingegen erneut verschieben. Erst im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen und im Oktober beendet werden, sagt Fischer. Bereits vor zwei Jahren soll der Club den Bauantrag eingereicht haben. Die Baugenehmigung sei aber erst in diesem Sommer erfolgt, so Fischer. Mit dem Bau der neuen 38 mal 38 Meter großen Halle kann sich der Tennisclub zugleich auf Energieeinsparungen freuen. Im Gegensatz zur vorherigen Halle sollen durch die neue Wärmedämmung ein Energieverbrauch von 90 Prozent eingespart werden. Teilweise soll die Fassade der Halle aus lichtdurchlässigem Material bestehen.

Bei Tageslicht kann die Halle deshalb mit relativ wenig Zusatzbeleuchtung bespielt werden. Die Zweifeldturnhalle soll vor allem für ältere Mitglieder gedacht sein, erklärt Fischer. Die neue Sportstätte soll in den nächsten Jahren auch Veranstaltungsort für Turniere werden. „Sie wird für Wettkämpfe zugelassen sein, weil sie die entsprechenden Höhen und Breiten haben wird“, sagt Rheinwald. „Das wird uns auch unter sportlichen Gesichtspunkten weiterhelfen.“ Für die Flutlichtanlage, die Plätze, Zuwege und Tennishalle investiert der Verein rund 1,8 Millionen Euro, sagt Andreas Fischer. Davon seien bereits 160.000 Euro in die Platzsanierung geflossen. Allein der Neubau der Zweifeldturnhalle soll 1,4 Millionen Euro kosten. Mit 600.000 Euro aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ bezuschusst das Land NRW das Bauprojekt. Weitere 150.000 Euro steuert der Stadtsportbund Bonn bei. Den restlichen Betrag finanziert der Verein mit einem Kredit.

Günter Herzing malt Bild für den Tennisclub

Einen weiteren Höhepunkt hat die der Tennisclub nun im Büro hängen: Ein Kunstwerk von Günter Herzing. Der Bad Godesberger Künstler wurde beauftragt in seinem typischen Stil den Tennisklub im Stadtpark, dem Herzen von Godesberg als Stadtteil von Bonn wiederzugeben.

Das 1,5 mal 1,2 Meter große Ölgemälde soll ausgehend von der Darstellung des Tennisklubs ein bislang nichtexistierendes detailreiches und möglichst umfassendes Porträt der Bad Godesberger Innenstadt mit Blick über Bonn bis Kölner Dom darstellen, erklärt Herzing. „Das sowohl die Idylle und die Liebe zum Standort zeigt als auch Einblicke in zeitgeschichtliche Nachrichten und Innereien thematisiert.“ Neben dem Tennisclub kann man auf dem Bild auch die Godesburg, das kleine Theater und den Godesberger Bahnhof erkennen. Fischer ist begeistert vom neuen Kunstwerk. „Wir freuen uns sehr über das Bild, der Künstler hat unsere Vorgaben optimal umgesetzt und es gibt viele Details zusehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort