Erstes Deichmanns Auer Gespräch In guten Lagen steigen Mieten deutlich

MEHLEM · Starke Mietsteigerungen gibt es in Bonn vor allem in guten bis sehr guten Wohnlagen. Trotzdem gibt es insgesamt zu wenig Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen. Das geht aus einer Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Die Ergebnisse der Studie werden am Montag, 4. November, beim ersten Deichmanns Auer Gespräch mit dem Titel "Wohnen in der Region - Herausforderung Wachstum" diskutiert. Das Bundesinstitut lädt für 18 Uhr in seinen Mehlemer Dienstsitz, Deichmanns Aue 31-37, ein. Experten aus Kommunalpolitik und Verwaltung, Wissenschaft und Verbänden sprechen über steigende Mieten und Kaufpreise sowie Strategien, wie neuer Wohnraum zu schaffen ist.

In der Region Köln/Bonn werden Prognosen des BBSR zufolge Bevölkerungs- und Haushaltszahlen weiter zunehmen. Die wachsende Nachfrage treibt Mieten und Preise in die Höhe. Neue Ideen für bezahlbares und angemessenes Wohnen sind gefragt. Welche Ansätze sind besonders Erfolg versprechend?

Diese Frage erörtern Stefan Ferber, Leiter des Amtes für Wohnungswesen der Stadt Köln, und Bonns Stadtbaurat Werner Wingenfeld mit Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Mieterbundes NRW, Theo Kötter von der Uni Bonn und Roswitha Sinz, Abteilungsleiterin im Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen.

Die Zahlen: In Bonn stiegen die Angebotsmieten 2012 im Durchschnitt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Angebotsmiete lag mit 8,04 Euro je Quadratmeter 22 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,59 Euro. Insgesamt reicht Bonn laut BBSR nicht an die "ganz teuren Pflaster" wie München, Frankfurt oder Hamburg heran. Wie in anderen Städten sind auch in Bonn die innerstädtischen Unterschiede sehr groß.

"Unsere kleinräumige Analyse zeigt, wie stark sich das Spektrum aufgefächert hat. In guten Lagen weichen die Angebotsmieten sehr viel stärker von der ortsüblichen Vergleichsmiete ab als in normalen beziehungsweise einfachen Lagen. Und auch die Mietsteigerungen der letzten Jahre sind dort wesentlich deutlicher", sagt Matthias Waltersbacher, Referatsleiter Wohnungs- und Immobilienmärkte im BBSR.

Während in Bonn die Wohnungsangebote in mittlerer Wohnlage nur wenig über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, werden Wohnungen in guter Lage um 15 Prozent über dem Mittelwert des Bonner Mietspiegels angeboten. Wer in eine sehr gute Wohnlage zieht, muss 16,2 Prozent mehr zahlen als 2006. In einfachen Wohnlagen gab es mit 0,8 Prozent einen moderaten Zuwachs.

Info

Anmeldung zum Deichmanns Auer Gespräch per E-Mail an marisa.trimborn @bbr.bund.de, der Eintritt ist frei. Infos unter der Rubrik Aktuelle auf www.bbsr.bund.de.

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