Kommunion am Weißen Sonntag In Mehlem hat Sophia ihren großen Tag

Bad Godesberg · Auch nach ihrer Erstkommunion will die Achtjährige der Kirche als Messdienerin verbunden bleiben. In der Stadt Bonn empfangen fast 700 Kinder das Sakrament.

 Endlich ist der Weiße Sonntag da. Gemeinsam mit Pfarrer Jozef Pieniazek singen und beten die Kinder bei ihrer Erstkommunion.

Endlich ist der Weiße Sonntag da. Gemeinsam mit Pfarrer Jozef Pieniazek singen und beten die Kinder bei ihrer Erstkommunion.

Foto: Sebastian Flick

„Mama, wie viele Tage sind es noch bis zum Weißen Sonntag?“ Diese Frage hat Sophia ihrer Mutter in den vergangenen Wochen sehr häufig gestellt. Die Vorfreude auf den Tag ihrer Erstkommunion war bei dem achtjährigen Mädchen sehr groß. Nicht nur wegen der bevorstehenden Familienfeier, zu der knapp 60 Gäste erwartet werden, sondern auch, weil sie dann endlich das Kleid tragen durfte, das ihre Großmutter Christa selbst genäht hat.

Bereits seitdem die Gruppenstunden für Erstkommunionkinder im vergangenen Oktober starteten, freut sich Sophia auf den Tag ihrer Kommunion. Ein halbes Jahr hatten sich die Mädchen und Jungen einmal die Woche getroffen. „Wir möchten, dass die Kinder ein ganzes Kirchenjahr durchleben“, erklärt Nicole Lütke Brintrup. Die Mutter von Sophia ist auch als Katechetin im Einsatz und hatte eine der insgesamt drei Gruppen, in die die 24 Erstkommunionkinder aus Mehlem eingeteilt waren, geleitet.

59 Kommunionkinder im Godesberger Süden

„So viele Kinder hatten wir schon lange nicht mehr in Mehlem“, freut sich Katechetin Jeanette Hutmacher. Insgesamt erleben in der Kirchengemeinde St. Martin und Severin im Südviertel 59 Mädchen und Jungen dieses Jahr ihre Erstkommunion. Viele bleiben der Kirche treu, auch Sophia hat große Pläne: „Ich möchte gerne Messdiener werden“, sagt die Achtjährige. Die Kommunionzeit hat ihr sehr viel Spaß gemacht: „Am Schönsten war das Sternsingen in der Gruppe“, berichtet sie.

Überhaupt hatte Sophia viel Freude in der Gemeinschaft, ein Höhepunkt war neben mehreren gemeinsamen Wochenenden und Aktionstagen die „KoKi-Messe“, bei der alle Kommunionkinder aus dem Seelsorgebereich Bad Godesberg zusammenkamen. Nicole und Hubertus Lütke Brintrup lag es sehr am Herzen, dass ihre Tochter die heilige Erstkommunion erlebt: „Sie sollte merken, dass Jesus immer für sie da ist, und sie sollte sich in der Kirche zu Hause fühlen“, sagt ihre Mutter.

Am Samstag stieg die Nervosität bei allen Kindern an, denn der Weiße Sonntag, der Tag, an dem sie nach der Taufe das zweite Sakrament empfangen sollten, war nur noch wenige Stunden entfernt. Bei der Generalprobe am Samstag gab auch Sophia zu, noch aufgeregter zu sein als die Tage zuvor. In St. Severin übte Pfarrer Jozef Pieniazek mit den Kindern ein letztes Mal den gesamten Durchlauf. Nach der Generalprobe wurde den Mädchen und Jungen die zweite Beichte abgenommen. „Da sind viele Kinder noch einmal sehr nervös“, berichtete Hutmacher. Ihre erste Beichte hatten sie bereits am sogenannten „Großen Beichttag“ abgelegt.

Der Weiße Sonntag ist das Ende der Osteroktav

Am Sonntag war es dann endlich soweit: Der Tag der Kommunion war gekommen und die Kirche St. Severin platzte aus allen Nähten, so viele Familienangehörige und Freunde waren erschienen. Nach einer kleinen Prozession, begleitet von den St. Sebastianus Schützen Mehlem, gingen die Paten der Kinder zum Entzünden der Kerze zum Altar. Pfarrer Jozef Pieniazek leitete die Heilige Messe am Weißen Sonntag, dem Tag, an dem die Kommunionen traditionell starten. „Der Weiße Sonntag ist der Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit. Er beendet die Osteroktav“, erklärt der Pfarrer. Die Heilige Messe stand unter dem Motto: „Jesus segnet uns“: „Jesus ist stets bei uns, bei Freud und bei Leid. Er begleitet uns jeden Tag, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind“, betonte Pieniazek.

Ihm ist es wichtig, dass die Kinder die Gegenwart Jesu in der Heiligen Messe spüren. In dieser wurde zur Freude der Kinder auch viel gesungen, wobei die Mädchen und Jungen vom Pfarrer an der Gitarre begleitet wurden. Das Mottolied „Von Jesus berührt“ kannten alle Kinder längst in- und auswendig und so sangen sie es zum Abschluss der Heiligen Messe noch einmal alle kräftig mit. Etwa ein Drittel der Kommunionkinder bleibt im Schnitt der Kirche auch nach den sechs Monaten treu und möchte Messdiener werden, schätzt Hutmacher. Sophia gehört auf jeden Fall dazu. Während der Messe strahlt sie in ihrem Kommunionkleid: Oma Christa hat hervorragende Arbeit geleistet.

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