Klosterweihe auf dem Heiderhof Indische Nonnen sind die ersten Bewohner

HEIDERHOF · Die drei Ordensfrauen freuen sich auf ihre Aufgaben in Frieden Christi. Sie arbeiten neben ihrem religiösen Leben aktiv mit - sei es als Erzieherin oder im Altenheim.

 Sie ziehen in das neue Kloster ein: (von links) Die Ordensschwestern Serena Puthenpurayil, Celin Parathottyil und Agnes Thomas wohnen künftig auf dem Heiderhof.

Sie ziehen in das neue Kloster ein: (von links) Die Ordensschwestern Serena Puthenpurayil, Celin Parathottyil und Agnes Thomas wohnen künftig auf dem Heiderhof.

Foto: Axel Vogel

Wie das neue Kloster auf dem Heiderhof wohl von innen aussieht? Mit einem akzentfreien „Herzlich willkommen“ öffnet Schwester Serena Puthenpurayil lächelnd die Tür zur früheren Pastoralreferentinnenwohnung an der katholischen Kirche Frieden Christi.

Von der Wand schaut freundlich der Heilige Philipp Neri, der Namensgeber ihres Klosterordens, herunter. „Er war ein Prophet der Freude“, erklärt Schwester Celin Parathottyil in Englisch und strahlt ebenfalls. Sie ist die jüngste der drei indischen Ordensfrauen und gerade erst von der Zentrale aus Florenz gekommen.

„Ja, für mich ist's schon ziemlich kalt in Deutschland“, gibt sie zu. Die Mitschwestern Serena Puthenpurayil und Agnes Thomas, die gerade im Haus am Redoutenpark arbeitet, waren zuvor im Cloppenburger Kloster schon kühle Temperaturen gewohnt. „Hauptsache, die Menschen sind freundlich. Sie sind hier viel offener als im Norden“, so Schwester Serena.

Vis-à-vis hängt ein Foto mit Papst Franziskus, drüben eine Landkarte Indiens. „Heimat bleibt Heimat“, seufzen die Schwestern leise. Sämtliche Möbel haben hilfsbereite Godesberger gespendet und die Räume modernisiert. „Wir sind allen lieben Menschen um Organisatorin Anna Elisabeth Schwüppe sehr dankbar“, sagt Schwester Serena.

Die Heiderhofer „Ureinwohnerin“ hat ihnen erzählt, dass die Gemeinde die Wohnung in den 1970er Jahren in Erwartung eines Klosters so großzügig baute. Jetzt endlich schließe sich der Kreis. Auf dem Wohnzimmertisch dampft indischer Tee.

Tja, was mache ein Kloster aus? Die Schwestern beraten. Dass sie täglich nach Ordensregeln leben und beten, übrigens deutsch. Und dass sie ab der Einweihung das Allerheiligste verwahren, antworten sie dann. Sie führen in ihre kleine Kapelle mit der gütig blickenden Marienfigur aus Cloppenburg, dem Christus-Wandteppich aus Muffendorf und dem Kreuzweg.

Ein Kloster braucht mindestens drei Mitglieder

Ein Kloster müsse mindestens drei Mitglieder beherbergen und die seien im Umkreis für die Menschen da: Schwester Agnes im Altenheim und Schwester Serena im Kindergarten St. Evergislus. „In der Fliegenpilzgruppe, aber die Kinder und wir Erzieher sind nicht giftig“, fügt sie lachend hinzu. Ja, warum habe sie denn so seltsame Kleidung an, hätten die kleinen Pilze sie sofort gefragt.

„Ich habe ihnen von meinem Orden erzählt, und damit war das erledigt.“ Für Schwester Celin, die erst einmal Deutsch lernen muss, wird noch ein Einsatzort gesucht. „Aber schreiben Sie ruhig, dass die Menschen uns drei gerne ansprechen können. Wir freuen uns.“

Und dann ist es am Samstagabend soweit. Auf den Tag genau 49 Jahre, nachdem die erste katholische Messe im Ortsteil, und zwar mangels Kirche im Schulfoyer, gelesen wurde, weihen Bischofsvikar Monsignore Markus Hofmann und Godesbergs Dechant Wolfgang Picken das Kloster Frieden Christi feierlich ein.

Picken hat damit schon das zehnte Kloster in den Stadtteil geholt. „In diesem Kloster werden Menschen verschiedener Länder und Kontinente zusammengeführt. Wir alle gehören zur großen Familie Gottes“, betont Hofmann im gut besuchten Festhochamt.

In den Bänken sitzt auch ein Dutzend weiterer Ordensfrauen. Und was ist für die fleißigen Gemeindemitglieder, die den Empfang vorbereiten, das Schönste am neuen Kloster? „Dass die drei Schwestern so von Herzen lachen.“

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