Neubeginn für Bad Godesberg Initialzündung für die Innenstadt gesucht

Bad Godesberg · Die Bezirksvertretung beschließt mehrheitlich: Die städtische Wirtschaftsförderung soll eine Immobilien- und Standortgemeinschaft für Bad Godesberg initiieren. Diese soll die Innenstadt leistungsstärker machen.

 Die Godesberger Innenstadt, hier die Alte Bahnhofstraße.

Die Godesberger Innenstadt, hier die Alte Bahnhofstraße.

Foto: Ronald Friese

In Bad Godesberg könnte es bald eine Immobilien- und Standortgemeinschaft geben (ISG), die dazu beitragen soll, die Innenstadt leistungsstärker zu gestalten. Um sie ins Leben zu rufen, soll die städtische Wirtschaftsförderung die Vereine Stadtmarketing, Haus und Grund, Banken, Politik und private Akteure des Quartiers (Händler, Dienstleister, Hauseigentümer) an einen Tisch holen.

Als erstes soll darüber diskutiert werden, an welchen zentralen Punkten in der Innenstadt – ob an Koblenzer Straße, Theaterplatz oder Alte Bahnhofstraße – die beste Wirkung erzielt werden könnte. Das zumindest hat die Bezirksvertretung am Mittwochabend auf Antrag der Grünen und unterstützt von CDU und FDP beschlossen – gegen die Empfehlung der Verwaltung und Stimmen aus den Reihen von SPD und Bürger Bund.

Zuvor hatte es eine lange Diskussion über die Gestaltung der Innenstadt gegeben, und zwar auf Betreiben der FDP, die eine Große Anfrage zu dem Thema gestellt hatte. Das Amt für Wirtschaftsförderung sei in Bad Godesberg aktiv, hieß es von der Verwaltung. Sie führte einige Beispiele an: den Schaufensterwettbewerb zur Eröffnung des Kinopolis, eine Infoveranstaltung bei der Godema sowie die Einrichtung des Innovations- und Gründerzentrums der Stadt.

Eine Antwort, mit der sich die Politiker nicht zufrieden geben wollten. „Das Engagement der Wirtschaftsförderung in Bad Godesberg ist ein Nullsummenspiel“, kritisierte Ulrich Hauschild (FDP). Der Schaufensterwettbewerb sei gut zehn Jahre her und vom Stadtmarketing durchgeführt worden, die Infoveranstaltung sei Jahre her, genau wie die Einrichtung des Gründerzentrums. „Eigentlich sollte im ersten Quartal 2016 mit der Gestaltung der Innenstadt begonnen werden. Ich sehe nichts.“ Ein Indikator dafür, dass „Godesberg eine neue Initiative braucht“.

Stimmt, bestätigte Philipp Lerch (CDU). Eineinhalb Jahre sei es her, dass seine Partei vorgeschlagen habe, eine Interessengemeinschaft Moltkeplatz ins Leben zu rufen. Eine Idee, die aus der Verwaltung stammte und einstimmig beschlossen wurde, so Lerch. „Seitdem ist nichts geschehen.“ Und das, obwohl die Anlieger mit im Boot gewesen seien. Nach anderen Konzepten, wie zum Beispiel für den Fronhof, frage er schon gar nicht mehr, sagte der Unionspolitiker.

„Der Moltkeplatz ist wahnsinnig hässlich“, stellte Juppi Schaefer von der Wählervereinigung „Die Godesberger“ fest. Die Innenstadt müsse schöner werden: Warum also nicht das Podium – eine überdachte Bühne – wieder aufbauen, das früher auf dem Theaterplatz stand? Eine weitere Möglichkeit wäre, den Godesberger Bach freizulegen, damit „er durch die Stadt plätschert“, meinte Schaefer mit einem Augenzwinkern.

Bereits 2008 gab es einen Antrag der Grünen

Es habe sich schon einiges in Bad Godesberg getan, merkte Hillevi Burmester an (SPD). Und nannte die Sanierung der Koblenzer Straße und die Errichtung des Kletterturms auf der Rigal'schen Wiese. Eine ISG zu beschließen habe keinen Sinn, weil sich Immobilienbesitzer oder Gastronomen freiwillig einbringen müssten. „Ich finde die Idee gut, aber die Verwaltung kann nicht mehr machen, als eine Hilfestellung zu geben“, fand Ralf Jochen Ehresmann (Linke). Genau diese Initialzündung wolle man geben, merkte Andreas Falkowski an (Grüne). „Es geht darum, alle an einen Tisch zu holen, aufzuzeigen, was geht und Aktivität hervorzurufen.“ Vielleicht sei es ja lediglich der letzte Antrieb, der noch fehle.

Ob es allerdings trotz des Beschlusses so weit kommt, wird sich zeigen. Denn bereits 2008 hatten die Grünen einen entsprechenden Antrag in die Bezirksvertretung eingebracht. Die Initiative wurde einstimmig angenommen, es gab eine Infoveranstaltung auf der Godema. Damit allerdings war es getan. Weitere Schritte wurden nicht veranlasst.

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