Independent Bonn International School auf dem Heiderhof Jeden Tag Parkchaos an Schule in Bonn

Heiderhof · Für die Anwohner des Tulpenbaumwegs auf dem Heiderhof ist es jeden Morgen das gleiche Schauspiel: Eltern fahren ihre Schüler vor den Eingang der Independent Bonn International School und sorgen für ein lange Autoschlange.

 Wenn die Eltern ihre Kinder an der Independent Bonn International School abholen, werden für die Anwohner die Parkplätze knapp.

Wenn die Eltern ihre Kinder an der Independent Bonn International School abholen, werden für die Anwohner die Parkplätze knapp.

Foto: Bongartz

Es ist 8.35 Uhr, also kurz vor Schulbeginn der Independent Bonn International School (IBIS). Am Hammer des Tulpenbaumwegs, wo wegen beschränkten Halteverbots keiner mehr als drei Minuten stehen darf, wächst die Autoschlange. Ungeduldige Eltern wollen ihre Kinder noch bis ans Schultor chauffieren, viele sogar noch bis in die Klasse begleiten. Immer mehr Wagen parken. Schüler schlängeln sich dazwischen hindurch. Am Hammer bilden Autos eine zweite Reihe. Vor dem Schultor sorgt eine freiwillig helfende Mutter dafür, dass Kinder auch ohne Elternbegleitung wohlbehalten aufs Schulgelände kommen. Dafür eilt vom Schulhof auch Direktorin Irene Bolik herbei. Um 8.50 Uhr hat sich die Schlange endlich aufgelöst. Auch ein großes Elternfahrzeug, das schon eine ganze Zeit lang die Feuerwehrausfahrt des nachbarlichen Altenheims blockiert hat, saust davon.

„Das Chaos wird immer schlimmer“, meint Anwohnerin Gisela Osterhoff, die gerade ihren Müll wegbringt. Sie habe zwar schon Mitarbeiter des Ordnungsamts gesehen, die sich Parksünder aufschrieben. Aber geholfen habe das wenig. Zu den Stoßzeiten habe man als Anlieger kaum mehr eine Chance, vor seinem Haus zu parken, melden sich Leser beim GA. Selbst Pflegedienste kämen nicht mehr zu Kranken. „Heute ging es, aber manchmal wissen wir schon nicht, wie wir herankommen sollen,“ bestätigt das Adevye Göndöz von der Awo-Pflegeambulanz, die gerade zu ihrem Wagen strebt.

Am gestrigen Nachmittag habe sie bei Schulschluss 40 wild auch auf Bürgersteigen parkende Elternautos gezählt, klagt eine andere Anwohnerin, die nicht genannt werden will. Eines habe sogar auf dem Grünstreifen gestanden. „Dann kommt eine Zeit lang keiner mehr mit dem Rollator zum Einkaufszentrum. Kürzlich konnte selbst der Rettungswagen nicht vor dem Altenheim stoppen“, schildert die Frau. Die Schule möge doch bitte die geplagten Nachbarn einmal zum Gespräch einladen.

Der IBIS ist das Parkplatzproblem wohl bekannt. Es sei „eine unserer größten Herausforderungen“ steht auf ihrer Homepage. Es gebe aber keine perfekte Lösung, wenn Eltern gerade von Drei- bis Sechsjährigen ihren Nachwuchs bis vors Tor brächten und abholten. Die Schule appelliere jedoch im Sinne der Kinder an die Elternverantwortung und sorge morgens mit ihrem „Drop-off-Dienst“, dem freiwilligen Elterndienst an der Straße, und mit Lehrern auf dem Hof für eine Beruhigung der Lage, antwortet Direktorin Bolik dem GA.

Eltern, die mitdächten, hätten Parkplätze des benachbarten Hochhauses angemietet oder nutzten alternative Flächen am Pappel- und Tulpenbaumweg oder am Einkaufszentrum, so Bolik. „Von da aus kann man die Kinder doch zu Fuß zur Schule bringen.“ An Nachmittagen, wenn Eltern wieder auf ihre Kinder warteten, werde es jedoch oft „chaotisch“, gibt Bolik dann zu. „Wir haben auch schon selbst das Ordnungsamt gerufen, wenn Eltern uneinsichtig waren.“

Für den Stadtordnungsdienst sagt dessen Leiter Carsten Sperling, über Probleme habe es 2017 eine Bürgerbeschwerde gegeben und vereinzelt seien bei Kontrollgängen Falschparker ermittelt worden. Man werde aber im Rahmen der personellen Möglichkeiten die Kontrollintervalle erhöhen. Auch der örtlichen Polizei ist das Problem bekannt, sagt deren Sprecher Michael Beyer, aber sie sei bei ruhendem Verkehr nicht zuständig.

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