Vokalensemble Rheinviertel Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff

RÜNGSDORF · 70 Sänger des Vokalensembles Rheinviertel proben zwei Tage lang das Mozart-Requiem

 Probenmarathon für das große Benefizkonzert der Bürgerstiftung Rheinviertel im Rüngsdorfer Pfarrheim: Vokalensemble-Leiter Daniel Kirchmann gibt den Takt an.

Probenmarathon für das große Benefizkonzert der Bürgerstiftung Rheinviertel im Rüngsdorfer Pfarrheim: Vokalensemble-Leiter Daniel Kirchmann gibt den Takt an.

Foto: Axel Vogel

RÜNGSDORF. Das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart ist eines der berühmtesten Werke der Musikgeschichte. "Es gibt wohl kaum ein Musikstück, um das sich derart viele Mythen und Legenden gebildet haben, wie um dieses Requiem", sagt Daniel Kirchmann, Kirchenmusiker der Kirchengemeinde Sankt Andreas und Sankt Evergislus. Im Frühsommer 1791 erhielt Mozart von einem unbekannten "grauen Boten" den Auftrag zur Komposition eines Requiems. Diese Totenmesse sollte Mozarts letzte - wenn auch unvollendete - Komposition sein und wurde einer seiner bekanntesten.

Das bedeutende Werk soll Ende November nun auch in Bad Godesberg erklingen. Das Vokalensemble Rheinviertel, das seit Januar neu unter der Leitung von Daniel Kirchmann steht, probte am Wochenende schon einmal den Ernstfall. Gestern Abend stimmten die rund 70 Sänger und Sängerinnen sich und die Besucher der Abendmesse in der Herz Jesu-Kirche auf das große Ereignis am 23. November ein. Es war sozusagen "der Probelauf für das Benefizkonzert", das die Bürgerstiftung Rheinviertel in rund vier Wochen in der Heilig-Kreuz-Kirche veranstalten wird, so Kirchmann.

Aber vor dem Abendauftritt hatten noch zwei "Arbeitstage" für das Vokalensemble gestanden: Am Samstag und Sonntag waren im Pfarrzentrum von Sankt Andreas zwei komplette Tage für Proben angesetzt. "Wir stehen jetzt in der Endphase für unseren Auftritt", berichtete Kirchmann. "Seit Ende Mai haben wir alle 14 Tage geprobt und bis zum endgültigen Auftritt werden wir auch noch zwei Freitagsproben, eine Haupt- und eine Generalprobe haben."

Noch im Mai hatte Kirchmann Sänger mit Chorerfahrung gesucht, die das Requiem mitsingen wollten. "Dass es dann 70 Sänger und Sängerinnen werden würden, damit hatte ich nicht gerechnet", sagte der Kirchenmusiker, der seit Kurzem auch als Seelsorgebereichsmusiker für Bad Godesberg fungiert. Offensichtlich war es auch die besondere Herausforderung des Mozart-Requiems, das Sänger und Sängerinnen aus anderen Stadtbezirken und sogar aus Köln motivierte, bei diesem Projekt mit dabei zu sein. Und möglicherweise spielte auch das eine Rolle: Das Vokalensemble Rheinviertel ist der einzige Chor, der in diesem Jahr das Requiem in Bonn aufführt.

Für den 28-jährigen Seelsorgebereichsmusiker, der seine berufliche Laufbahn 2007 in Köln mit einer Stelle als Kirchenmusiker begann und sein Konzertexamen an der Hochschule in Würzburg absolvierte, ist das anstehende Benefizkonzert eine besondere Herausforderung. "Obwohl das Probenwochenende schon anstrengend war, sind wir auf einem guten Weg, dass sich alles klanglich gut zusammenfügen wird", sagte Kirchmann. Den Sängern und Sängerinnen im Pfarrzentrum machte es sichtlich Freude, den Anweisungen des Chefs zu folgen. "Die Leute singen es auch gerne", bestätigte Kirchmann und meinte: "Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Feinschliff."

Das Vokalensemble Rheinviertel und die Kammerphilharmonie Bad Godesberg spielen am Samstag, 23. November, in der Heilig-Kreuz-Kirche in der Cheruskerstraße das Mozart-Requiem sowie Werke von Pärt, Barber und Tavener. Das Benefizkonzert findet statt zugunsten der Integrierten Hospize der Bürgerstiftung Rheinviertel. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintrittspreis beträgt 20 Euro. Kartenvorverkauf in allen Zweigstellen des GA.

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