Die einzige Godesberger Holocaust-Überlebende „Jetzt kommen sie mich wieder holen“

Bad Godesberg · Auf der Spur der einzigen Godesberger Holocaust-Überlebenden, die aus dem KZ zurückkehren wollte: Wie lebte Mathilde Dardenne weiter in Muffendorf?

Hier lebte Mathilde Dardenne von 1928 bis 1941 bis zur Deportation in Ghettohäuser und ins KZ: Muffendorfer Hauptstraße 42, links.

Hier lebte Mathilde Dardenne von 1928 bis 1941 bis zur Deportation in Ghettohäuser und ins KZ: Muffendorfer Hauptstraße 42, links.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

In diesem schmucken Dorfhaus mit den roten Klinkerbordüren in der Klosterbergstraße 20 hat Mathilde Dardenne (1867-1956) also ihre letzten elf Lebensjahre gewohnt. Helga Schell zeigt im Innenhof hoch zu zwei kleinen Fenstern. „Da oben saß sie im graubraunen Ohrensessel. Als sie schwächer wurde, lag sie nur noch im Bett“, erzählt Schell. Sie ist eine Enkelin des Fleischerpaars Peter und Helene Bell, das Mathilde Dardenne ab 1945 in ihrem Haushalt versorgte. War es ein friedlicher Lebensabend, den die alte Dame hier fast unter dem Kirchturm von St. Martin verbrachte? Immerhin war sie 1945 als einziges Godesberger Holocaust-Opfer aus den Konzentrationslagern an ihren Wohnort zurückgekehrt. Und das 78-jährig nach furchtbaren Jahren im KZ Theresienstadt.