Kommunalwahl 2020 Jochen Ehresmann will gegen Hetzer vom rechten Rand kämpfen

Bad Godesberg · Der General-Anzeiger stellt die Kandidaten aus den Stadtbezirken vor, die bei der Wahl im September antreten. Der Linken-Politiker Ralf Jochen Ehresmann tritt auch für den Bau von bezahlbarem Wohnraum ein.

 Der Linken-Politiker Ralf Jochen Ehresmann setzt sich unter anderem für den Bau von bezahlbarem Wohnraum ein.

Der Linken-Politiker Ralf Jochen Ehresmann setzt sich unter anderem für den Bau von bezahlbarem Wohnraum ein.

Foto: Privat/Martin Behrsing/Privat

■ Der Kandidat:

Man kann Ralf Jochen Ehresmann getrost als linkes Urgestein bezeichnen. 1991 gründete er die PDS Bayern mit, „wer das als Wessi macht, tut dies vermutlich primär aus bundespolitischer Motivation“, sagt der 50-Jährige, der noch vor der Kommunalwahl seinen 51. Geburtstag feiert. 1993 dann war er Gründungsvorsitzender der PDS Bonn. Seit 15 Jahren kümmere sich die Linke verstärkt um kommunale Fragestellungen, was sich auch auf Bezirksebene niederschlägt. 2009 zog die Partei erstmals in die Bezirksvertretung Bad Godesberg ein. Mandatsträger war Ralf Jochen Ehresmann. Eisenbahn als Sammelwort für öffentlichen Nah- und Fernverkehr beschreibt „einen der großen Bereiche seines Lebens als Leidenschaft, politisches Themenfeld und zudem Beruf“, sagt der 50-Jährige. Das, so Ehresmann, gelte auch für Kunst und Kultur. Ein weiteres Gebiet sei Kapitalmarktanalyse aus linker Perspektive. Ehresmann kam 1991 als Student (Philosophie, Musikwissenschaft und alte Sprachen) nach Bonn, 1996 zog es ihn nach Lannesdorf. Er hat vier Söhne aus erster Ehe, die zweite Hochzeit steht kurz bevor.

■ Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?

Wir haben im Zentrum die Stadthalle und das Kurfürstenbad saniert oder (teil-)neuerbaut. Die Bahnlinien 61 und 62 fahren bis Godesberg, die U-Bahn-Strecke wurde bis Mehlem verlängert. Falls das nicht gelingt, wurde die Maßnahme zumindest auf den Weg gebracht. Wir haben den neuen Bahn-Haltepunkt Godesberg Nord. Eine neue Landesregierung hat die Hochschule Bonn/Rhein-Sieg um einen Godesberger Standort erweitert. Und das Kapitel Medizintourismus ist vom Problem zum Erfolgsthema geworden.

■ Welches sind die drei dringlichsten Themen in Bad Godesberg in der kommenden Wahlperiode?

Es ist notwendig, dass der Wohnungsbau für kleines Budget erheblich intensiviert wird. Es muss mehr bezahlbaren Wohnraum geben. Die Sicherung des Schauspielhauses als Godesberger Beitrag zum kulturellen Gesamtgeschehen der Bundesstadt Bonn und die Neueinrichtung einer städtischen Konzertreihe in Bad Godesberger Räumen ist ebenfalls wichtig. Vor alledem aber liegt mir  die Stärkung des solidarischen Zusammenhalts der demokratischen Kräfte zum gemeinsamen Kampf gegen die neuen Hetzer vom rechten Rand am Herzen.

■ Wie wollen Sie den Bad Godesberger Themen in Bonn Gehör verschaffen?

Zuvörderst müssen sämtliche Ratsmitglieder aus Bad Godesberg sich darauf besinnen, woher sie kommen. Sie müssen vehement für die Themen und Belange des Stadtbezirks im Bonner Stadtrat eintreten. Auf jeden Fall muss der Bonner Süden deutlicher und stärker hervorkehren, von welchen seiner Leistungen der gesamte Großraum Bonn profitiert und profitieren kann. Darüber hinaus muss die Bad Godesberger Kritik an der Bonner Ignoranz scharf und ohne submissive Wehleidigkeit angebracht werden.

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