oneworld café Jugendarbeit in Bad Godesberg setzt Lastenräder ein
Bad Godesberg · Das Bad Godesberger oneworld café setzt jetzt zwei E-Lastenräder für die mobile Jugendarbeit ein. Doch was wird damit transportiert?
Beim Kurvenfahren muss weiter ausgehholt werden, auf besonders schmalen Radwegen ist es gar nicht so einfach, das Gefährt in der Spur halten. „Aber ansonsten haben wir uns schon daran gewöhnt“, sagt Carsten Gebauer vom oneworld café und oneworld mobil, einem Angebot der offenen Jugendarbeit aus Bad Godesberg.
Erst in der vergangenen Woche hat er mit einem Kollegen die beiden fabrikneuen E-Lastenräder abgeholt und zum Café an der Moltekestraße gebracht. „Am Anfang musste man sich schon an das neue Fahrverhalten und das Gewicht der Räder gewöhnen. Aber mittlerweile wissen wir, wie wir damit umgehen“, sagt er.
Noch unterscheiden sich die beiden neuen Vehikel nicht von anderen in der Stadt. Das wird sich aber bis zur Nacht der Jugendkultur am Samstag ändern (16 Uhr bis Mitternacht, www.bonn.de/nachtfrequenz). Denn dann werden die beiden Lastenräder – mit den entsprechenden Logos versehen – vor dem Café stehen.
Eingesetzt werden sie in Zukunft bei der Jugendarbeit vor Ort, der sogenannten hinausreichende Arbeit. „Das heißt, dass wir zu den Jugendlichen kommen. Wir stehen für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung, ob Schule, Partnerschaft, Freizeit, Familie oder Job“, so Gebauer.
Bisher fuhren die vier pädagogischen Mitarbeiter des Teams mit einem umgebauten Sprinter zu den Orten, wo sich Jugendliche im Stadtbezirk aufhalten. Ab sofort werden sie dafür umweltschonender und mit Muskelkraft unterwegs sein. In der Lastenbox wird dann alles verstaut sein, was sie für die Arbeit vor Ort brauchen. Das können Getränke, Outdoor-Spiele sein, Infomaterial oder auch ein Tablet.
Anzutreffen sind die Sozialpädagogen zu Fuß oder per Rad in der Bad Godesberger Innenstadt, Kur- sowie Redoutenpark, im Bereich der Godesburg, am Bahnhof sowie an der Bushaltestelle Rheinallee. Auf ihrer regelmäßigen Tour liegen zudem Panoramapark (Rüngsdorf), Leserpark (Plittersdorf) und die Rheinaue.
Nicht nur der Umweltgedanken spielte eine Rolle vom Umsteigen von vier auf drei Rädern. „Mit dem Lastenrad sind wir flexibler und können genau dort anhalten, wo sich die Jugendlichen aufhalten. Früher mussten wir erst einen Parkplatz suchen. Diese Zeiten sind jetzt passé“, so Gebauer.
Brücken schlagen
Brücken schlagen, Begegnung der Vielfalt schaffen, für Verständnis werben, Verständigung fördern, Gemeinsamkeit finden und Gemeinsames schaffen – das ist das Motto und die Vision von oneworld. Das Angebot soll Raum und Möglichkeit für junge Menschen schaffen und helfen, Diskrepanzen zu überwinden, Orientierung zu geben und den Austausch zu fördern. Angesprochen werden von den pädagogischen Mitarbeitern Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren.
Neben der mobilen Jugendarbeit ist das Café ein wichtiger Anlaufpunkt. Dort treffen sich in der Regel täglich rund 20 Jugendliche. Geöffnet ist es montags bis donnerstags von 15 bis 20 Uhr, freitags von 15 bis 21 sowie samstags von 16 bis 21 Uhr. Mit einem facettenreichen Programmangebot sollen die jungen Besucher miteinander ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen.
Die Mitarbeiter stehen jedoch auch bei Problemen zur Verfügung. „Wir sind nicht auf allen Gebieten Experten, aber wir verfügen über ein großes Netzwerk und können weitere Kontakte vermitteln“, erklärt Gebauer das Prinzip. Beispielsweise dann, wenn ein junger Besucher auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Praktikumsplatz ist. „Wir drängen niemanden. Aber wenn jemand Unterstützung braucht, dann kann er sich auf unsere Hilfe verlassen“, so der Sozialwissenschaftler.