Amerikanische Siedlung in Plittersdorf Kein Ende im Streit um die ehemalige Kita

Plittersdorf · Wie es mit dem ehemaligen Kindergartengebäude an der Kennedyallee weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen. Die Vebowag ist laut Bürger Bund und FDP verpflichtet, das Gebäude zu sanieren und zu pflegen.

 Das ehemalige Kindergartengebäude an der Kennedyallee steht seit einem Jahr leer.

Das ehemalige Kindergartengebäude an der Kennedyallee steht seit einem Jahr leer.

Foto: Ronald Friese

Zwar steht das Thema auf Betreiben des Bürger Bundes und der FDP wieder auf der Tagesordnung der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung und des Jugendausschusses, eine eindeutige Antwort gibt es indes nach wie vor nicht. „Wir befinden uns im Gespräch mit der Stadt. Zurzeit wird geprüft, inwieweit das Gebäude erhalten werden kann“, sagte Michael Kleine-Hartlage, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft Vebowag, der das Areal gehört. Dafür bestehe enger Kontakt zur Denkmalschutzbehörde. Wann die Prüfung abgeschlossen ist und mit einem Ergebnis gerechnet werden kann, steht noch nicht fest: „Wir hoffen, dass der Prozess noch in diesem Jahr zu Ende geführt wird.“

Wie berichtet, steht das Gebäude, in dem bis Mitte 2015 der internationale Montessori Kindergarten untergebracht war, seit gut einem Jahr leer. Die Vebowag hatte Pläne vorgelegt, das Gebäude abzureißen, um an gleicher Stelle einen neuen, modernen Kindergarten zu errichten. Das hatte eine Denkmalschutzdebatte entfacht.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Amerikanische Siedlung unter Denkmalschutz steht – inklusive aller Bauten, Wiesen, Straßen und Freiflächen, so der Bürger Bund Bonn (BBB), der auf einen entsprechenden Ratsbeschluss verweist. Eine Änderung lehne man kategorisch ab. Nun soll die Verwaltung prüfen, ob das Gebäude, wenn es saniert wird, wieder als Kindergarten genutzt werden kann, fordert der BBB. Laut Denkmalschutzgesetz „ist die Vebowag zur denkmalgerechten Instandsetzung verpflichtet und die Stadt Bonn als untere Denkmalschutzbehörde hat dies zu überwachen“, so Ratsfrau Barbara Ingenkamp. Es liege nahe, das Gebäude weiterhin als Kita zu nutzen. Sollte die Politik grünes Licht geben, werde man die Prüfung durchführen, so die Verwaltung. Sie verweist allerdings darauf, dass das Gebäude schon bei Auszug der Montessori-Kita „sanierungsbedürftig und im damaligen Zustand für den Betrieb einer Kita nicht geeignet“ gewesen sei. Der aktuelle Zustand des Gebäudes sei nicht bekannt.

Dass die Vebowag zur Sanierung und zur Pflege des Kitagebäudes verpflichtet ist, meint auch die FDP. Das vorgetragene Argument, die Wiederherstellung sei unwirtschaftlich, zähle nicht – den schlechten Zustand habe das Unternehmen durch mangelnde Investition mitverursacht und somit selbst zu vertreten. Wieso lässt die Vebowag das Gebäude weiter verfallen? Wieso schaut die Stadt tatenlos dabei zu, „wie eine städtische Gesellschaft ein Denkmal verkommen lässt“, möchte die FDP deswegen wissen.

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