Kindergartenprojekt in Schweinheim Keine Angst vor Hunden

Schweinheim · Immer wieder liest man Geschichten von bösen Beißattacken von Hunden an Kindern. Der Umgang mit den Vierbeinern will gelernt sein. Deshalb befassten sich die „Waldstrolche“ der Kita Waldnest mit dem Thema am lebenden Objekt Nala.

 Aufführung der Waldstrolche am Stadtwald in Schweinheim; Kinder haben gelernt, wie sie sich gegenüber einem Hund verhalten müssen. Mit Hund Nala wurde geübt

Aufführung der Waldstrolche am Stadtwald in Schweinheim; Kinder haben gelernt, wie sie sich gegenüber einem Hund verhalten müssen. Mit Hund Nala wurde geübt

Foto: Axel Vogel

Zum Abschluss eines ganz besonderen Projekts hatten etwa 20 Kinder der waldpädagogischen Außengruppe „Waldstrolche“ der Kita Waldnest am Freitagnachmittag an ihren Bauwagen, dem Standort des Kindergartens an der Venner Straße, ihre Eltern eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Präsentation eines kindgerechten Umgangs mit Hunden. „Denn“, so Projektleiterin Natalie Schmidt, „hier am Stadtrand sehen die Kinder immer wieder frei laufende Hunde.“

Und: „Immer wieder sorgen Beißunfälle für Schlagzeilen, und die Zahl der Kinder mit mehr oder weniger großer Angst vor Hunden ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Zudem wachsen sehr viele Kinder ohne ein Haustier auf, und der Umgang mit Hunden ist vielen fremd“, berichtete Kerstin Rüttgerodt von der evangelischen Axenfeld Gesellschaft.

Labradorhündin Nala ist die Co-Pädagogin

Durch die tägliche Begegnung und intensive Auseinandersetzung mit dem Lebewesen Hund vermittelte Natalie Schmidt in den vergangenen Monaten den Kindern ein angemessenes Verhalten gegenüber Hunden sowie die richtige Art der Kontaktaufnahme beziehungsweise der Kommunikation und der Interaktion. Mithilfe der motivierenden Co-Pädagogin Nala, einer ausgebildeten zwölf Jahre alten Labradorhündin, konnten die Kinder vier Monate lang theoretische sowie praktische Erfahrung sammeln. „Insbesondere ging es uns darum, dass die Kinder ihre Unsicherheit, aber vor allem Angst und Scheu vor Hunden überwinden“, sagte Schmidt.

Den spielerischen Einstieg machte „Toby“ der Hundepolizist, eine Handpuppe, die sich besonders gut mit den Verhaltensregeln auskennt und die Kinder über Geschichten und Lieder in das Hundethema einführte. Mit einem Quiz testeten die Kinder außerdem ihre Eltern. So fragte ein Kind in die Runde: „Wie verhält man sich bei einem knurrenden Hund?“ Die richtige Antwort: „Man verschränkt die Arme und geht langsam weiter.“

Nicht schreiend davonlaufen

Zu den Sicherheitshinweisen gehörte beispielsweise auch, den Hunden nicht auf den Schwanz zu treten, an den Ohren zu ziehen oder das Futter wegzunehmen. Aber vor allem lernten die Kinder, einem fremden Hund nicht aus Angst panisch zu begegnen oder gar schreiend vor ihm wegzulaufen.

Neben einem Lied über Verhaltensregeln und dem Eltern-Quiz stand noch das Überwinden eines kleinen Parcours auf dem Programm, bei dem die Kleinen selbstständig Hund Nala longierten, balancieren oder über Hindernisse springen ließen. „Unser Sohn hatte vorher nicht so viel Zugang zu Hunden. Das hat sich durch dieses Projekt positiv verändert“, befand beispielsweise Mutter Anna Junker.

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