Verbindungen über den Rhein Keine Baustellen-Infos für die Bonner Fährbetreiber

Bad Godesberg · Die Autoschnellfähren entlasten die Bonner Rheinbrücken. Die Mitarbeiter müssen spontan auf Andrang reagieren. Die Firma Lux setzt ihr drittes Schiff flexibel ein. Bei Planungen von Baustellen wünschen sich die Betreiber der Fähren, mehr einbezogen zu werden.

 Die Bad Godesberger Fähre legt an.

Die Bad Godesberger Fähre legt an.

Foto: Stefan Knopp

Wenn die Schlange an der Dollendorfer Schnellfähre bis hoch zur Hauptstraße reicht, wissen die Autofahrer: Wahrscheinlich sind auch die B 42 und die Autobahnbrücken zu. Gerne reihen sie sich ein, um nach Bad Godesberg überzusetzen. Wie wichtig die Autofähren über den Rhein sind, merkt man immer dann, wenn auf dem Bonner Autobahnring gebaut wird oder ein Unfall den Verkehr lahm legt.

In den kommenden Jahren stehen neben der Sanierung der Nordbrücke noch weitere Maßnahmen an. Bei der Lux-Werft und Schifffahrt GmbH, die die Fähren zwischen Mondorf und Hersel sowie Bad Godesberg und Niederdollendorf betreibt, wünscht man sich, mehr einbezogen zu werden.

„Wir sind eigentlich gar nicht involviert“, sagt Ingo Schneider-Lux, Betriebsleiter Fähren. Schon öfter sei man von Verkehrslawinen überrascht worden. „Wir würden uns mehr Gespräche wünschen.“ Dann könnte man auch auf Kurzzeitbaustellen, die es ja immer mal wieder gebe, besser reagieren. Das müsste im Interesse der Städte und des Landesbetriebes Straßenbau NRW sein. Der Kontakt zur Stadt Niederkassel sei gut, weil man dort die Werft habe, aber nach Bonn habe man noch keinen herstellen können, berichtet Schneider-Lux.

Straßen NRW hatte angekündigt, alle Beteiligten wie Rettungsdienste, Stadt und Touristiker an einen runden Tisch zu holen, um wegen der anstehenden Brückensanierungen die Kommunikation mit ihnen zu verbessern. Müssten an diesem Tisch nicht auch die Fährbetreiber sitzen? „Natürlich“, sagt Pressesprecher Bernd Löchter, der sich das gleich notiert hat.

Die Dialoggruppe solle sich mehrmals im Jahr treffen, um über alles rund um die Brücken- und Autobahnbaustellen zu sprechen. Der erste Termin stehe noch nicht fest, solle aber noch im ersten Halbjahr 2017 über die Bühne gehen, so Löchter. Außerdem werde eine Internetplattform zum Thema eingerichtet.

Beunruhigt ist Schneider-Lux im Hinblick auf die Baustellen und den zu erwartenden Mehrverkehr auf den beiden Fährverbindungen nicht. „Wir sind im Besitz von drei Autofähren“, sagt er. Mit der dritten könne man kurzfristig an beiden Standorten reagieren. „Die Fähre kann innerhalb einer Stunde am Einsatzort sein.“ Dann pendeln dort zwei Schiffe. Und wenn mehr Personal benötigt werde, dann packe er eben auch mal selber mit an.

Während sich Störungen auf der Nordbrücke auf der Fähre zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf durchaus bemerkbar machen, gilt das für die von Mehlem fahrende Autoschnellfähre nicht, sagt Kurt Bendel von der Rheinfähre Königswinter GmbH. „Aber Probleme auf der Konrad-Adenauer-Brücke, der B 42 und der B 9 merken wir sofort.“

Auf der B 9 wird es ab Juli 2017 zu Behinderungen kommen, wenn der Straßentunnel für sicherheitstechnische Nachrüstungen auf beiden Tunnelseiten jeweils einseitig gesperrt werden muss.

Dem sehe er gelassen entgegen, so Bendel: Der Beginn der Arbeiten liege in den Sommerferien. „Da gibt es ungefähr ein Drittel weniger Verkehr.“ Und die Pendler bräuchten in der Regel nur etwa zwei Wochen, um sich auf solche Situationen einzustellen, so seine Erfahrung. Dann nähmen sie entweder andere Strecken oder passten sich zeitlich an.

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