Tauschen und quatschen Kleidertauschparty im Café Selig war ein großer Erfolg

Friesdorf · Das konnte sich sehen lassen: Die erste Kleidertauschparty im Café Selig war ein großer Erfolg. Und was am Ende an Klamotten übrig blieb, wurde an die Kleiderkammer gespendet.

 Viel zu tun bekamen Annette Unkelbach (Mitte) und Klara Findenegg (rechts) vom Organisationsteam schon kurz nach der Eröffnung.

Viel zu tun bekamen Annette Unkelbach (Mitte) und Klara Findenegg (rechts) vom Organisationsteam schon kurz nach der Eröffnung.

Foto: Axel Vogel

Annette Unkelbach und Klara Findenegg, Organisatorinnen der ersten Kleidertauschparty im Café Selig, falteten am Freitagabend eifrig die Kleidung, die die vielen Gäste mitgebracht hatten. Feinsäuberlich sortiert kamen Hosen auf den einen Tisch, Blusen auf einen anderen. Während ein DJ lässige Swing Musik auflegte, ließen die Gäste schon einmal die Korken knallen. Sekt, Wein, Wasser und Knabbereien wurden für kleines Geld verkauft.

„Es hat sich lustig angehört und ich habe zu viele Klamotten im Schrank“, erklärte Paula Kingelhüpfer den Grund, warum sie sich mit einem Turnbeutel voll Kleidung zur Tauschparty aufgemacht hatte. Und mit dem Problem, dass der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt, war die 15-Jährige bei Weitem nicht alleine: „Ich hatte eigentlich eine ganze Ikea-Tüte voll Klamotten aussortiert“, sagte Alina Reischert. Mitgenommen habe sie jedoch nur die besten Sachen. „Es ist richtig persönlich hier, deshalb wollte ich auch was Schönes geben können“, erklärte die Friesdorferin. Die 84-jährige Elisabeth Haßler hatte sich zum Kleidertausch aufgemacht, um lange gehütete Schätze aus ihrem Kleiderschrank in gute Hände abzugeben: „Ich brauche nichts zurück. Ich will einfach, dass die noch guten Sachen wieder getragen werden.“

Ein paar Regeln musste man einhalten

Und genau dafür bot die erste Kleidertauschparty eine gute Gelegenheit. Denn jeder Teilnehmer musste sich an ein paar Regeln halten: Es durften maximal sieben Kleidungsstücke mitgebracht und genauso viele durften dann aus fremden Kleiderschränken mit nach Hause genommen werden. Am Eingang wurden alles in beschriftete Wäschewannen sortiert. Hosen, Blusen, Mäntel, die dann auf dem Tisch im großen Raum hinter dem eigentlichen Café hübsch gefaltet oder auf Kleiderstangen drapiert zum Aussuchen einluden.

„Damit die Sachen, die man sich aussucht, auch wirklich passen, haben wir mehrere Umkleiden aufgebaut“, erklärte Findenegg. „Falls nötig, hätten wir also auch getrennte Herren- und Damenumkleiden“, sagten die beiden Organisatorinnen, denn tatsächlich war bis auf den DJ weit und breit kein Mann auf der Tauschparty zu sehen.

Kleidung, die keinen Tauschpartner fand, wurde an die Kleiderkammer gespendet. „Ich arbeite ehrenamtlich bei der Kleiderkammer“, erzählte Gitta Hamacher und freute sich besonders über das Engagement. „Das ist absolut nachhaltig“, lobte Hamacher. Statt Neues zu kaufen, könne man Altes von anderen neu in den eigenen Schrank hängen. Und Teile, die niemandem mehr Freude machen, können in der Kleiderkammer Gutes bewirken.

Eine zweite Ausgabe ist möglich

Über den vielen Zuspruch freuten sich Findenegg und Unkelbach. „Wir können uns schon vorstellen, das nächstes Jahr wieder zu machen. Und wir haben durch diese tollen Räumlichkeiten dazu dann auch die Möglichkeit.“ Denn das Kulturcafé und die Paulusbücherei machten dem Namen alle Ehre: Nächsten Freitag, 25. Januar, tritt das Duo „Goldene Zeit“ ab 20 Uhr im Café auf. Am Sonntag darauf werden in der Paulusbücherei verschiedene Märchen für Erwachsene vorgelesen.

Auf die Idee zur Tauschparty waren die Organisatorinnen gekommen, weil sie gute Erfahrungen mit dem Tauschen von Klamotten gemacht hatten. „Wir hatten auch einfach große Lust auf eine Party“, sagte Findenegg. „Mich beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit gerade sehr. Mit der Tauschparty wollen wir dazu etwas beitragen“, so Unkelbach. Dabei soll die Veranstaltung mehr als ein Flohmarkt sein, nämlich eine richtige Party, auf der man ins Gespräch kommt. „Es wird hier ja auch nichts verkauft, es wird getauscht.“ Und so wurde die Kleidertauschparty weit mehr als ein Verkaufsplatz.

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