Kommunalwahl 2020 Nicole Unterseh will mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger

Bad Godesberg · Der General-Anzeiger stellt die Kandidaten aus den Stadtbezirken vor, die bei der Wahl im September antreten. Nicole Unterseh von den Grünen setzt sich für das Miteinander von Menschen und Kulturen ein.

 Nicole Unterseh

Nicole Unterseh

Foto: Sandra Then./Sandra Then

■ Die Kandidatin

Wie die kommunalpolitische Arbeit in Bad Godesberg funktioniert, weiß Nicole Unterseh (Grüne) genau. Bereits in der vergangenen Wahlperiode saß die 51-Jährige für ihre Partei in der Bezirksvertretung und repräsentierte den Stadtbezirk seit Mitte Juni 2019 als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin. Unterseh, die in Basel in der Schweiz geboren wurde, wuchs in Lörrach auf. Seit 1994 lebt sie im Rheinland. 2003 zog es Nicole Unterseh nach Bad Godesberg – gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrem Ehemann. Für die selbstständige Designerin stehen Familie, Politik und Beruf ganz vorne auf der Liste. Sofern es der volle Terminkalender zulässt, nimmt sie sich aber auch Zeit für andere Dinge, darunter Kino- und Theaterbesucher sowie Tanzen. Außerdem schlägt ihr Herz für den Karneval. Aus vielfältigen Gründen engagiert sich die 51-Jährige in der Kommunalpolitik. Wesentliche Themen und Motivation für ihren Einsatz sind für sie „unser Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen, vor allem aber auch unser gesellschaftliches Miteinander“, betont Unterseh.

■ Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?

Darauf, dass die wichtigsten Punkte des mit den Bürgern entwickelten Leitbilds für Godesberg umgesetzt wurden und sich der Bezirk auf dieser Grundlage positiv entwickelt hat. Der Sanierungsstau an öffentlichen Gebäuden muss deutlich vermindert sein. Ich möchte, dass wir dann eine lebenswerte, lebendige und grüne Stadt haben, in der sich alle wohlfühlen. Das heißt auch, dass wir mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer haben, sowie weniger Autoverkehr – und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

■ Welches sind die drei dringlichsten Themen in Bad Godesberg in der kommenden Wahlperiode?

Eine „Großbaustelle“ haben wir bei wichtigen öffentlichen Gebäuden. In Godesberg geht es zunächst um Stadthalle, Schauspielhaus, Schwimmbad. Wir brauchen innovative Konzepte statt lähmender Stagnation. Wir müssen Räume für das Miteinander von Menschen und Kulturen erhalten und ausbauen. Das ist Voraussetzung für eine erfolgreiche und friedliche Entwicklung des Stadtbezirks. Wir brauchen vor allem in der Innenstadt mehr Grün und eine Verkehrsberuhigung. Zum Beispiel muss die Mobilstation am Bahnhof Wirklichkeit werden.

■ Wie wollen Sie den Godesberger Themen in Bonn Gehör verschaffen?

Im Team mit Michael Wenzel und den anderen Kandidaten wollen wir mit einer starken Fraktion in Bezirksvertretung und Stadtrat die Entwicklung in Godesberg mitgestalten und voranbringen. Wir haben die Chance, zum ersten Mal auch Direktkandidaten aus den Godesberger Wahlkreisen direkt in den Stadtrat zu schicken. Nach dem 13. September wollen wir die erste grüne Bezirksbürgermeisterin oder den ersten grünen Bezirksbürgermeister stellen. Ich bin zuversichtlich, dass künftig auch eine grüne Oberbürgermeisterin sich für eine nachhaltige Entwicklung aller Bezirke einsetzen wird.

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