Neubau in Bad Godesberg Mehrkosten in Millionenhöhe am Konrad-Adenauer-Gymnasium
Bad Godesberg · Die Stadt Bonn hat die Pläne für den Schulanbau in Pennenfeld angepasst. Für die Kostensteigerung ist nicht alleine der höhere Baupreisindex verantwortlich. Investitionen in Klimaschutz sollen sich langfristig rechnen.
Durch die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahre braucht das Konrad-Adenauer-Gymnasium einen Erweiterungsbau. Wie die Stadt Bonn am Donnerstag mitteilte, wird der Neubau voraussichtlich 5,3 Millionen Euro teurer. Gegenüber der Kostenschätzung von Mai 2020 in Höhe von 8,2 Millionen Euro ergeben sich nun Gesamtkosten von 13,5 Millionen Euro, was einer Kostensteigerung von rund 65 Prozent entspricht. „In der Kostenberechnung enthalten sind Risikozuschlag sowie Baukostensteigerung. Mehrkosten ergeben sich auch aus der Umplanung der Gebäudetechnik, um den beschlossenen Energiestandard EG 40 zu erreichen“, teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann mit.
Die Stadtverwaltung legt den politischen Gremien jetzt die Entwurfsplanung für den Anbau und die neue Kostenberechnung vor, zunächst am 14. September in einer Sondersitzung des Betriebsausschusses für das Städtische Gebäudemanagement. Das Büro Heinle Wischer aus Köln plant einen Erweiterungsbau mit 13 Klassenräumen, vier davon als Ersatz für Räume im alten Gebäude, die durch den Abriss eines Pavillons wegfallen. Hinzu kommen zwei Technikräume, Nebenräume und Toilettenanlagen.
Anpassung der Pläne für mehr Klimaeffizienz
Das zweigeschossige Gebäude soll neben Gebäudeteil C des Hauptgebäudes errichtet werden. Erst wenn der Neubau fertig ist, wird der alte Pavillon abgerissen. Zur Kostensteigerung trägt bei, dass der Neubau energieeffizient nach KfW-40-Standard geplant wird. „Der Komplex mit Passivhauskomponenten für die Gebäudehülle wird mit einer raumlufttechnischen Anlage mit Wärmerückgewinnung zur Be- und Entlüftung ausgestattet. Er erhält eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (Geothermie) und ein begrüntes Dach mit einer Photovoltaikanlage“, so das Presseamt.
Wo jetzt noch der Unterrichtspavillon steht, sollen ein zweiter, eigenständiger Schulhof mit Spiel- und Bewegungsangeboten sowie umfassenden Grünflächen entstehen. „Die Planung nimmt größtmögliche Rücksicht auf den Erhalt des vorhandenen Baumbestandes. 18 Bäume müssen für die Baumaßnahme notwendigerweise gefällt werden, die Ersatzpflanzungen sind auf dem Grundstück der Schule vorgesehen“, so Hoffmann. Für die Oberflächen- sowie Dachentwässerung werde eine Rigole als Wasserspeicher geplant. Durch die natürliche Versickerung werde eine Entlastung des Kanalsystems gewährleistet.
Baupreisindex schlägt sich besonders stark nieder
Die Investitionen in Energieeffizienz sollen sich rechnen: Die Sole-Wasser-Wärmepumpe führt laut Stadt zu höheren Investitionskosten, aber zu geringeren Betriebskosten. Langfristig sei diese Investition wirtschaftlicher und nachhaltiger. Das veränderte Heizungssystem macht auch Planänderungen bei den Leitungen und bei der Gebäudetechnik erforderlich. Was bei den Berechnungen von 2020 noch gar nicht berücksichtigt war, ist die Außenanlage samt Entwässerung. Die Außenanlage macht laut Stadt fünf Prozent der insgesamt 65-prozentigen Kostensteigerung aus, die Anpassung an KfW 40 sorgt für einen Anteil von 13 Prozent. Der Baupreisindex schlägt mit 42,4 Prozent zu Buche.
Eine Änderung gibt es auch bei der Platzierung auf dem Schulgrundstück. „Im Vergleich zum Vorentwurf wurde das Gebäude unter Berücksichtigung der Anliegerinteressen ein Stück in Richtung Schulhof verschoben. Die Funktionen auf dem Schulhof wurden dabei nicht beeinträchtigt“, teilt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Politik mit. Besonders langlebig soll die Gebäudehülle werden: „Für die Fassadengestaltung ist ein Verblendmauerwerk aus Vollklinkersteinen vorgesehen, welches eine hohe Robustheit und eine lange Nutzungsdauer von etwa 50 Jahren aufweist.“