Vebowag baut Parkflächen an der Frascatistraße im Pennenfeld Kritik an neuen Parkplätzen im Grünstreifen

Pennenfeld · Eine geplante Parkfläche in der Frascatistraße in Pennenfeld sorgt für Diskussionen. Für diese soll eine Grünfläche verschwinden, die zentral zwischen zwei Wohnblöcken liegt.

Zwischen zwei Wohnblöcken soll ein neuer Parkplatz entstehen - der Bagger ist schon einmal da.

Zwischen zwei Wohnblöcken soll ein neuer Parkplatz entstehen - der Bagger ist schon einmal da.

Foto: Axel Vogel

Ein großer Bagger im Vorgarten lässt Rita Gazdags Puls seit Kurzem rasen, denn für sie bedeutet er Veränderung. In ein paar Wochen wird die Anwohnerin der Frascatistraße wohl nicht mehr von ihrem Balkon auf eine grüne Wiese schauen, sondern auf einen Parkplatz. Davon hat Gazdag aus einem Rundschreiben der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG (VEBOWAG) erfahren, das vor zwei Wochen in ihrem Briefkasten landete. Laut dem Schreiben plant die Verwaltung mit einer neuen Parkfläche mitten in Gazdags Wohnblock. Eine zentral gelegene Rasenfläche, auf der auch Kinder spielen, soll dafür minimiert werden. „Es gibt überhaupt keinen sinnvollen Grund, warum unsere Grünfläche in einen vom Lärm und Auspuffgas belasteten Wohnblock umgewandelt werden sollte“, findet Gazdag.

Auf Anfrage sagt Marc Dittmann von der Vebowag, dass die Parkflächen in der Frascatistraße aufgrund von Ausbauten der Dachgeschosse sowie einem Neubau entstehen. Hiervon wurden in den vergangenen Jahren rund 100 Wohneinheiten fertiggestellt. „Bestandteil der Baugenehmigungen war der Nachweis von Stellplätzen“, so der technische Leiter. Ursprünglich sollten in den Grünflächen 68 Stellplätze realisiert werden: 28 in der Frascatistraße und 40 in der Saint-Cloud-Straße. „Hier wurde zum Schutz der Grünflächen im Laufe der Realisierungsphase in Abstimmung mit dem Bauordnungsamt die ursprüngliche Anforderung bereits reduziert“, erklärt Dittmann. Anstelle von 68 seien es nun 22 in der Frascatistraße und 20 in der Saint-Cloud-Straße.

Projektleiter geht von zwölf Wochen Bauzeit aus

Die Arbeiten in der Frascatistraße sollen laut Dittmann kurzfristig beginnen. „Insgesamt gehen wir von zwölf Wochen Bauzeit aus.“ Die Grünflächen sollen nicht ersetzt werden. „Die Reduzierung der ursprünglichen Stellplatzanzahl lindert den Eingriff in die Grünflächen“, so der technische Leiter. „Seit Jahren sind im Wohngebiet ausreichend Parkplätze vorhanden“, wundert sich Gazdag. Leere Parkplätze sollen Autofahrer etwa auf dem Parkplatz am Pennenfeld vorfinden. „Dieser befindet sich knapp 100 Meter von unserer Straße entfernt“, erklärt sie. „Trotz genereller ökologischer Wende opfert man ohne Bürgerbeteiligung einfach kommentarlos Grünflächen, während man kaum noch mit dem Auto in die Innenstadt fahren kann“, ärgert sich Gazdag. Mit einem Schreiben an die Vebowag, das dem GA vorliegt, hat sie zusammen mit anderen Anwohnern Einspruch gegen die „unbekannte Baumaßnahme auf der Grünfläche“ eingelegt. Sie fordern, dass die Baumaße sofort gestoppt wird.

Anwohner spüren Parkdruck

„Es ist ein anachronistisches Vorhaben, das wir nicht nachvollziehen können“, sagt Gazdag. Sie findet, dass Anwohner ihre Einkäufe und Termine auch mit dem Fahrrad erledigen könnten. Dittmann entgegnet: „Grundsätzlich befürworten auch wir jeden Stellplatz, der nicht gebaut werden muss. Uns erreichen allerdings auch seit Jahren Anrufe und Schreiben von Mietern sowie Anwohnern, die auf einen großen Parkdruck aufmerksam machen und Stellplätze wünschen“, so der Leiter. Über das Gesamtvorhaben hätten sich die Anwohner 2014 in der Johannes-Rau-Schule im Schulzentrum Bonn-Pennenfeld informieren können. Nach eigenen Angaben wohnt Gazdag seit 2018 in der Frascatistraße

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