Diskussion in Bad Godesberg Kritik an Schulerweiterung vom Konrad-Adenauer-Gymnasium

Bad Godesberg. · Das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg kehrt zurück zu G9, also neun Jahre Unterricht bis zum Abitur. Weil der Platz dafür nicht ausreicht, muss angebaut werden. Anlieger wollen nun, dass der Neubau nicht neben, sondern anstelle des Pavillons entsteht.

 Das Konrad-Adenauer-Gymnasium an der Max-Planck-Straße soll 13 neue Unterrichtsräume bekommen.

Das Konrad-Adenauer-Gymnasium an der Max-Planck-Straße soll 13 neue Unterrichtsräume bekommen.

Foto: Petra Reuter

Dass die Gymnasialzeit in der Regel nun wieder neun statt acht Jahre dauert, steht schon länger fest. Mittlerweile sind die ersten so genannten G 9-Jahrgänge gestartet. Was zur Folge hat, dass die vorhandenen Klassenräume an einigen Schulen nicht mehr ausreichen. So auch am Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), das daher erweitert werden soll. Die Verwaltung hat nun eine Planung vorgelegt, mit der sich die politischen Gremien – unter anderem der Schulausschuss und die Bezirksvertretung – noch im August beschäftigen werden. Dann wird auch über derzeit fünf (wortgleiche) Bürgeranträge diskutiert, die sich gegen den städtischen Vorschlag richten.

Die aktuelle Situation:

Derzeit befinden sich auf dem Gelände des Konrad-Adenauer-Gymnasiums an der Max-Planck-Straße drei Gebäude: das dreigeschossige Schulgebäude aus dem Jahr 1964 (Abschnitte A, B, C und D), der zweigeschossige Unterrichtspavillon (Gebäudeteile E und F) sowie die Turn- und Schwimmhalle (Abschnitt G).

Die ursprüngliche Idee:

Es war geplant, den Abschnitt E abzureißen und den Gebäudeteil F zu erweitern. Dafür sollte das bestehende Treppenhaus in den Neubau integriert werden. Darüber hinaus müssten Übergangsgebäude errichtet werden, um die durch den Abriss wegfallenden Klassenräume zu kompensieren. Doch daraus wird nichts. Denn im Zuge der Planungen, so teilt die Stadt mit, stellte sich heraus, dass das Treppenhaus mit dem Gebäudeteil E verbunden ist. Sprich: Im Falle eines Abrisses dieses Abschnittes kann es nicht für den Neubau eingeplant werden. Außerdem wären die Interimsgebäude sehr teuer geworden. Dieses Geld könnte man sparen, wenn man einen autarken Neubau errichten würde.

Der städtische Vorschlag:

Geplant ist, neben dem Unterrichtspavillon und dem Gebäudeteil C des Hauptgebäudes einen zweigeschossigen Erweiterungsbau zu errichten. In diesem soll es insgesamt 13 Unterrichts- plus Nebenräume geben. Angrenzend, so die Idee, wird es einen zweiten, eigenständigen Schulhof geben – Grünflächen, Spiel- und Bewegungsangebote inklusive. Das Gebäude soll barrierefrei zugänglich sein, es enthält eine behindertengerechte Toilette. Laut Vorschlag wird es an die bestehende Heizungsanlage angebunden, eine Photovoltaikanlage und Dachbegrünung sind geplant.

Die Kosten:

Insgesamt wird der Bau rund 8,2 Millionen Euro kosten, teilt die Verwaltung mit. Dafür könnten Gelder vom Land fließen. Dieses habe „einen Belastungsausgleich beschlossen“, so die Stadt. Auf Grundlage dieses Gesetzes wolle das Land den kommunalen Schulträgern die Kosten erstatten, die ihnen durch die Rückkehr zu G 9 entstehen. Wie hoch diese Zahlung sein wird, steht allerdings noch nicht fest.

Die Bürgeranträge:

Fünf gleich lautende Bürgeranträge liegen der Verwaltung vor. Der Wunsch der Antragsteller, die an der Rhodos­straße wohnen: Die Planung des Erweiterungsbaus sollte noch einmal überarbeitet werden und zwar mit Blick auf das „bauordnungsrechtliche Rücksichtnahmegebot“. Denn, so die Kritik, das neue Gebäude rücke zu nah an die Wohnhäuser an der Rhodosstraße heran. Derzeit lägen zwischen Schule und Wohnungen mindestens 51, künftig seien es nur noch 14 Meter. Die Folge: Die Schüler könnten jederzeit jede Stelle der Grundstücke einsehen, aus den Klassenzimmern würden sie „aus kurzer Entfernung unmittelbar in unsere Wohn- und Schlafräume blicken“.

Eins ist den Anliegern wichtig: „Wir richten uns weder gegen die Auswirkungen der Bauphase noch die des Schulbetriebs.“ Daher wolle man sich mit der Stadt an einem Runden Tisch treffen, „um gemeinsam einen wirtschaftlich tragbaren, den Schulbetrieb aufrechterhaltenden, aber auch in der Nachbarschaft ein weiterhin gutes Miteinander ermöglichenden Entwurf zu erarbeiten“. Denn gegen einen Neubau sei nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Aber an Stelle des heutigen Unterrichtspavillons. Und nicht daneben.

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