Veranstaltungen in Räumen am „Rüngsi“ Kulturbad in Bonn-Rüngsdorf kann starten

Rüngsdorf · Die Tinte unter dem Mietvertrag ist trocken: Der Verein Rüngsdorfer Kulturbad darf die Räumlichkeiten der ehemaligen Gastronomie im Panoramabad nutzen. Bevor Sport und Kultur am „Rüngsi“ einziehen, muss aber noch renoviert werden.

Der große Saal soll vorrangig als Sport- und Bewegungsraum genutzt werden.

Der große Saal soll vorrangig als Sport- und Bewegungsraum genutzt werden.

Foto: Niklas Schröder

In die ehemalige Gastronomie im Freibad Rüngsdorf wird wieder Leben einkehren. Am Donnerstag haben die Stadt Bonn und der Verein Rüngsdorfer Kulturbad einen Mietvertrag für die Nutzung der oberen Räume im Panoramabad unterzeichnet. Für Anna Sophia Baumgart geht damit eine langwierige Hängepartie zu Ende. Seit zwei Jahren hat die Vereinsvorsitzende die Idee, die seit 16 Jahren leerstehenden Räume ganzjährig für sportliche und kulturelle Zwecke zu nutzen.

An Mitstreitern für ihr Vorhaben mangelt es der 45-Jährigen nicht. Der eigens für diesen Zweck gegründete Verein zählt bereits 250 Mitglieder. Nur ein Mietvertrag mit der Stadt war bisher nicht in trockenen Tüchern, denn der Bebauungsplan ist veraltet und muss zunächst an die Realitäten vor Ort angepasst werden. Bislang bildet der Plan das „Rüngsi“ als reine Sportstätte ab.

Die Stadt hat dem Verein nun eine Genehmigung in Aussicht gestellt und im Vorgriff hierauf mit dem Verein einen Mietvertrag geschlossen, verkündet das Sport- und Bäderamt in einer Pressemitteilung. Zuvor hatte der Verein bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Nutzungsänderung der früheren Gastronomie gestellt. „Die Überlassung der Räumlichkeiten erfolgt mietfrei, im Gegenzug wird der Verein auf eigene Kosten die notwendigen Sanierungsarbeiten durchführen“, erklärt Elke Palm.

Die stellvertretende Leiterin des Sport- und Bäderamtes freut sich über den Deal: „Mit Frau Baumgart ist es uns gelungen, die ehemalige Gastronomie wieder mit Leben zu füllen. Der Verein wird hier in Kürze ein Sport- und Kulturangebot ermöglichen. Aus unserer Sicht passt das sehr gut in das Freibad und belebt den Ort Rüngsdorf“, so Palm.

„Wir haben viele Pläne“

Nach der Vertragsunterzeichnung zeigt sich Baumgart erleichtert: „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt mit der Unterstützung der Stadt losgehen kann. Wir haben viele Pläne für ein mannigfaltiges Programm, mit dem die Godesberger und alle Bonner das Gebäude im Rüngsdorfer Freibad wieder umfangreich nutzen und erleben können. Wir hoffen auf zahlreiches Kommen, lebhafte Teilnahme und ein lebendiges Mitwirken“, so die Theaterregisseurin.

Schirmherr Christian Blüm, für viele bekannt als Schlagzeuger und Sänger der Kölner Band Brings, sieht den neuen Kulturstandort als Chance für Jugendliche: „Ich finde es wichtig, dass Sport, Musik und Theater zusammenkommen. Das ist nicht nur für Rüngsdorf gut, sondern für die gesamte Bonner Kulturszene“, meint Blüm. Der Schlagzeuger kündigt an, sich zukünftig vor Ort engagieren zu wollen.

Den Mietvertrag unterzeichneten für die Stadt Bonn Sport- und Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger (Zweite von links) und Sportamtsleiter Stefan Günther (links), für den Verein die Vorsitzende Anna Sophia Baumgart sowie ihr Vertreter Georg Gansen.

Den Mietvertrag unterzeichneten für die Stadt Bonn Sport- und Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger (Zweite von links) und Sportamtsleiter Stefan Günther (links), für den Verein die Vorsitzende Anna Sophia Baumgart sowie ihr Vertreter Georg Gansen.

Foto: Niklas Schröder

Zuerst wird der Veranstaltungsraum und die Außenterrasse renoviert

Zunächst stehen aber vielfältige Renovierungsarbeiten an: Im ersten Bauabschnitt wird der Veranstaltungsraum zusammen mit den Sanitäranlagen und der Außenterrasse instandgesetzt. Später wird in die Räume ein Klavierflügel und eine Bühne kommen. Die Arbeiten sollen im Dezember abgeschlossen sein, erklärt Baumgart. „Das ist das Ziel.“

In weiteren Bauabschnitten werden die anderen Räume dann „schrittweise“ saniert. Die Außenterrasse bietet nicht nur einen Panoramablick auf das Siebengebirge, sondern mit 230 Quadratmetern viel Fläche für Tanzkurse und diverse Tanzveranstaltungen. „Während der Schwimmzeiten wird das für beide Seiten ein Gewinn sein, da die Musik und das tänzerische Treiben auch das Schwimmbad-Publikum unterhalten wird und auch dort unterschiedliche Sportarten kombiniert werden“, erklärt Baumgart.

Der große Saal soll vorrangig als Sport- und Bewegungsraum genutzt werden. Im Winter sollen hier verschiedene Sporteinheiten angeboten werden, die vor allem als Vortraining für die kommende Schwimmsaison dienen. Auch der Vorplatz an der Promenade wird weiterhin für Aktionen und als Treffpunkt für sportliche und künstlerische Veranstaltungen genutzt.

Zudem werden weitere Räume als Arbeits-, Probe,- und Werkräume für künstlerische Disziplinen genutzt. Darin soll es unter anderem Workshops und Fortbildungsangebote für Theater, Literatur, Schreibwerkstatt, Chor, Musik und Persönlichkeitstraining geben.

Weitere Informationen zum Programm und zum Verein Rüngsdorfer Kulturbad gibt es hier: www.kulturbad.de

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