Villa Friede Kunst und Musik unter einem Dach

MEHLEM · Gleich mit zwei Premieren wartete am Samstagabend die Villa Friede auf: Pianistin Liudmila Givoina spielte auf einem neuen Konzertflügel, was zugleich den Auftakt von Konzerten in der Villa Friede darstellte. Zudem bot Givoina mit Violinist Konstantin Gockel eine kleine Uraufführung.

 In der Villa Friede in Mehlem finden nicht nur Ausstellungen, sondern auch Konzerte statt.

In der Villa Friede in Mehlem finden nicht nur Ausstellungen, sondern auch Konzerte statt.

Foto: Ronald Friese

Die beiden präsentierten zum ersten Mal einen Auszug aus Gockels Werk "Lilith". Zusammen mit einem Ensemble und einer Sängerin wird die vollständige szenische Aufführung 2015 in Gent zu sehen sein. Darüber hinaus spielten die beiden in der Villa unter anderem Stücke von Robert Schuman, Gabriel Fauré und Claude Debussy.

Hausherr Ren Rong zeigte sich überrascht über die vielen Besucher. Er hatte "vielleicht zwanzig Leute erwartet", gekommen waren schließlich weit mehr als hundert. Knapp anderthalb Stunden lauschten sie dem makellosen Spiel von Gockel und Givoina und bedankten sich anschließend mit minutenlangem Applaus.

Danach blieb den Besuchern noch die Gelegenheit, sich die Ausstellung "Flecken, Streifen und andere Tiere" anzuschauen. Noch bis zum 6. Juli präsentiert die Stiftung für Kunst und Kultur Werke der Bonner Künstlerin Johanna Heß in der Villa Friede.

Den neuen Flügel hat die Villa der Mehlemerin Gisela Lange zu verdanken, die diesen kurz zuvor Rong und seiner Frau Lidia Plajzer gespendet hatte. Die Villa, die vorher vornehmlich Ausstellungen beherbergte, bietet damit nun auch Platz für Konzerte.

Mit ihrer Spende unterstützt Lange das Bestreben des Ehepaars, Kunst und Kultur der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies sei von Anfang an das Konzept hinter dem Umbau der Villa Friede gewesen, so Lidia Plajzer: In der Villa sollen immer neue Projekte, Menschen mit Ideen und natürlich Kunst unter einem Dach zusammenkommen.

Ren Rong wünscht sich, dass die Villa langfristig zu einem "internationalen Kulturtreffpunkt" wird. Dabei legen er und seine Frau wert auf hochkarätige Künstler; sie versuchen stets, "das Beste ins Haus zu holen".

Zuletzt war in der Villa deswegen eine Ausstellung chinesischer Künstler zu sehen, deren Werk zuvor auf der Biennale in Venedig zu sehen waren. Momentan befinden sich Ren Rong und seine Frau in Verhandlungen mit einem russischen Künstler. Man müsse schließlich auch politische Zeichen setzen, sagt Lidia Plajzer.

Bonn und speziell Mehlem liegen den beiden aber gleichermaßen am Herzen. Die Künstlerin der aktuellen Ausstellung, Johanna Heß, lebt in Mehlem, ebenso wie der Sänger Ulrich Schütte. Der Dozent an der Musikhochschule Köln ist weit über die Grenzen Deutschlands für seinen Bariton bekannt.

Ende August wird er für ein Konzert in die Villa Frieda kommen. Dabei wird er einen Liederzyklus präsentieren, der auf Gedichten Erich Kästners basiert.

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