Ausstellung in Bonn-Bad Godesberg Kunstverein präsentiert Plastiken im Glaskarree
Bad Godesberg · In der Ausstellung „Interaktionen“ im Glaskarree in Bonn-Bad Godesberg sind Plastiken zu sehen. Die Künstlerinnen erklären, was sie damit ausdrücken wollen.
Bis zum 24. April präsentiert der Kunstverein Bad Godesberg Skulpturen und Fotografien unter dem Titel „Interaktionen“ im Glaskarree an der Burgstraße. Der Vorsitzende des Bad Godesberger Kunstvereins Jürgen Laue bezeichnete die kleinformatigen Werke bei einem Künstlergespräch mit den sechs ausstellenden Bonner Künstlern als „künstlerisch dicht“.
Helga Kaes präsentiert drei Plastiken von Frauenkörpern. „Die typischen Schönheitsideale interessieren mich nicht“, sagt sie mit Blick auf ihre Werke. Sie ist fasziniert von den konkaven und konvexen Formen. Ausgearbeitet hat sie Extreme, Brüche, Ecken und Kanten in verschiedenen Gussverfahren. Besucherin Annette Richnow: „Da sehe ich eine wunderschöne Frau.“ Ihr Fazit: „Filigran gearbeitet, sehr schön.“ Kaes arbeitete 22 Jahre für den GA, zuletzt als Assistentin von Chefredakteur Helge Matthiesen. Berufsbegleitend hatte sie ein Bildhauerstudium absolviert. Vor drei Jahren entschied sie sich für die Kunst in Vollzeit. Was in ihren Werken zu sehen ist? „Das möchte ich dem Betrachter überlassen. Ich gebe ihm viel Raum für Interpretationen.“
Weibliche Schutzmacht
In ihrem Zyklus „Madonnen“ stellt Karin Soot-Böhmer die weibliche Schutzmacht dar, die sie der aktuellen Missachtung der Schöpfung durch den Menschen gegenüberstellt. Heike Weber zeigt ihre Bronze-, Keramik- und Stahlplastiken. Sie nennt ihre abstrakten Arbeiten, die eine Nähe zu Naturformen assoziieren, „Raumwerke“. Simone Pick zeigt Arbeiten ebenfalls in Stahl und Bronze. Mit massiven Blöcken, in die sie Öffnungen schneidet, wird der erste Schritt vom geschlossenen Objekt in eine Bewegungsform vollzogen. Karin Drastik betitelt ihre Werkreihe „Dämonen füttern“.
Paul Advena ergänzt die skulpturalen Werke mit seiner fotografischen Serie „Stachelhaut“. „In farbreduzierter, minimalistischer Form zeige ich Fragmente verdorrter Disteln“, so der Künstler.
Die Ausstellung kann samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr besucht werden. Die Rundumverglasung des Glaskarees ermöglicht den Besuch der Ausstellung zudem jederzeit auch von außen.