Stadt lässt Sportstätte für 1,45 Millionen Euro sanieren Lannesdorfer Turnhalle wirkt nach Sanierung wie neu

Lannesdorf · Das Städtische Gebäudemanagement hat die Lannesdorfer Turnhalle für 1,45 Millionen Euro sanieren lassen. Davon profitieren vor allem der Olympic Taekwondo Club Bonn, die Lannesdorfer Grundschule und der benachbarte Kindergarten.

 Grünes Licht für den Spitzen- und Breitensport: Zufriedene Gesichter bei Bauherrn und Nutzern in der frisch renovierten Lannesdorfer Turnhalle.

Grünes Licht für den Spitzen- und Breitensport: Zufriedene Gesichter bei Bauherrn und Nutzern in der frisch renovierten Lannesdorfer Turnhalle.

Foto: Petra Reuter

Vor vier Jahren hatte sich der in der Lannesdorfer Turnhalle aktive Sportverein Olympic Taekwondo Club Bonn (OTC) an die Stadt gewandt, weil vor allem die Sanitäranlagen völlig marode waren. Durch einen Personalwechsel beim Sport- und Bäderamt, mehrere Ausschuss- und Ratssitzungen sowie die Abstimmung der Bauzeiten auf die Ferienzeiten hatten sich die notwendigen Arbeiten in die Länge gezogen. Nun endlich wurde die Halle offiziell wiedereröffnet.

„Es war eine schwierige Zeit“, berichtete der Vorstand des OTC, Aziz Acharki. „Die Toiletten waren inakzeptabel defekt und undicht, da musste etwas gemacht werden.“ Weil es viele Punkte an der Halle zu beanstanden gab, hatte man sich seitens der Stadt für ein umfassendes Sanierungspaket entschieden, das in zwei Bauabschnitten aufgeteilt wurde. „So etwas muss in den Ausschüssen beraten, im Rat abgesegnet und dann ausgeschrieben werden“, erklärte der Leiter des Städtischen Gebäudemanagements, Lutz Leide. In einer Stadt von der Größenordnung Bonns sei eine Durchlaufzeit von rund einem Jahr eine gute Zeit. So konnten in diesem Fall die Arbeiten im April 2017 beginnen.

Dringendsten Arbeiten im ersten Bauabschnitt angegangen

Im ersten Bauabschnitt von April 2017 bis Januar 2018 ließ die Stadt die dringendsten Arbeiten, die Sanierung der Sanitäranlagen, erledigen. Um den heutigen Anforderungen an bauliche Anlagen gerecht zu werden, musste man Grundrisse verändern und Fluchtwege neu gestalten. In der Zeit dieser Arbeiten habe die Stadt nebenan einen WC-Container aufgestellt, um die Halle weiterbetreiben zu können.

Erst anschließend wurde der zweite Bauabschnitt geplant, die Arbeiten mit ihrem Start im Sommer 2019 an die Ferienzeiten der Schule angepasst. „Es ging darum, die Schließungszeiten der Turnhalle so gering wie möglich zu halten“, so Leide. Insgesamt seien für beide Bauabschnitte rund 1,45 Millionen Euro investiert worden. „Dafür gibt es jetzt hier neue Duschen und Toiletten, neue Fenster und eine neue Abhangdecke mit neuer Beleuchtung und neuer Heizung“, so Leide. Auch der Heizkessel und die Heizkörper in den Umkleiden und Waschräumen wurden ausgetauscht.

Weitere Hallen fokussieren und priorisieren

„Ende des vergangenen Jahres haben wir zwölf Hallen, bei denen die Nutzer der Meinung sind, sie seien in sehr schlechtem Zustand, in den Blick genommen“, sagte der Amtsleiter des Sport- und Bäderamtes, Stefan Günther. Diese wolle man nun anhand der Ergebnisse fachlicher Begutachtungen priorisieren und auch dort die notwendigen Arbeiten in Gang setzen. Perspektivisch sollten diese Arbeiten innerhalb der nächsten fünf Jahre erledigt sein.

Insgesamt wirkte die Halle, in der seit dem 2. März der OTC, die Lyngsbergschule, der benachbarte Kindergarten und die AWO wieder Sport treiben können, hell, freundlich und sauber. Am Tag der Eröffnung habe es große Augen und viel Freude gegeben, sagte Acharki. Besonders die Vertreter der Lyngsbergschule und der Seniorengymnastikgruppe seien begeistert gewesen. Für die Schule, den Kindergarten und den OTC hatte die Stadt in anderen Hallen Zeiten zum Ausweichen geschaffen. Trotzdem hatte kaum eine Nutzergruppe der Halle alle gewohnten Sportprogramme durchführen können.

Schwierige Zeiten für Wettkampf-Teilnehmer

„Wir haben hier als Landesleistungsstützpunkt auch Leistungssportler, die bis zu olympischer Form trainieren. Die trainieren teilweise vier- bis fünfmal in der Woche“, so Acharki. Besonders für diese und die Wettkampfgruppen seien die Zeiten schwierig gewesen, in denen sie in mancher Woche in vier verschiedenen Ausweichhallen, oft zu sehr ungünstigen Zeiten trainieren mussten. Jetzt aber könnten die 134 Kinder und Jugendlichen wieder ihren Trainingsplan verfolgen. Den Selbstbehauptungskurs für Mädchen, der während der Schließungszeit gar nicht stattfinden konnte, wolle man jetzt wieder anbieten, so Acharki.

Auch die Vertreterin der Integrationsagentur der Arbeiterwohlfahrt, Angelika Weiß, und die Projektleiterin der Awo, Merim Askour, haben schon Pläne. Sie wollen den Mutter-Kind-Sportkursus wiederaufleben lassen.

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