Austauschschüler besuchen historische Orte Lebendige Geschichtsstunden

BAD GODESBERG · Sportlich aktiv waren gestern Nachmittag die polnischen und ungarischen Austauschschüler aus Gdynia (Polen) und Miskolc (Ungarn) auf den Sportstätten des Aloisiuskollegs (Ako).

 Einen sportlichen Nachmittag verbrachten die Austauschschüler auf dem Ako-Fußballplatz.

Einen sportlichen Nachmittag verbrachten die Austauschschüler auf dem Ako-Fußballplatz.

Foto: Ronald Friese

Die rund 20 Schüler aus Polen und 30 aus Ungarn maßen sich bei Wettkämpfen im Bogenschießen, im Basketball und auf dem Fußballplatz. Heute werden noch Schüler aus Kaunas in Litauen erwartet.

Für die osteuropäischen Schüler der neunten Klassen war es der erste Besuch in Godesberg. "Angeregt hatte den Schüleraustausch auf Klassenebene die Elternschaft", berichtete Klassenlehrerin Cornelia Söngerath, die mit ihren Schülern und Kollegen im vergangenen November erstmals in die drei Länder gefahren war. Von Vorteil war dabei die Tatsache, dass das Ako im Rahmen des Comenius-Programms - einem europäisches Programm für die schulische Bildung - bereits vor einigen Jahren Kontakte aufgebaut hatte.

Über die Programme JEEP (Jesuit European Education Programm) und EYE (Europe Youth Education) wurden dann gezielt die Kontakte zu den osteuropäischen Jesuitenkollegs hergestellt. Unterstützung erfährt das trinationale Austauschprojekt durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk. "Ich wäre nie nach Gdynia gekommen", berichtete Peter Gillrath, Klassenlehrer der 9c, von der Stadt in der Nähe von Danzig. "Eine wunderbare Stadt, erbaut im Bauhausstil, die etwa so groß wie Bonn ist."

Die Verständigung der Schüler läuft in englischer Sprache ab - "das klappt ganz prima", so Gillrath. Zur gelungenen Kommunikation trägt mittlerweile auch das Internet bei. "In den vergangenen Monaten konnten die Schüler sich via Internet bestens austauschen. Das macht einen modernen Schüleraustausch aus." Das Internet diente teilweise auch der inhaltlichen Vorbereitung des Aufenthalts in Bad Godesberg. Dies gilt insbesondere für ein Projekt, das am Montag auf dem Lehrplan steht: Dort sollen die Schüler aus Polen, Litauen und Ungarn berichten, wie ihre Eltern und Großeltern den Fall der Mauer erlebt haben.

Dass in diesem Zusammenhang auch Ausflüge zum früheren Regierungsbunker an der Ahr, dem Friedensmuseum in Remagen und dem Bonner Haus der Geschichte geplant sind, ist da nur folgerichtig. Aber nicht nur Geschichtsstunden stehen in den nächsten Tagen auf dem Programm: Stadtbesichtigungen in Bonn und Bad Godesberg, ein Besuch des Beethovenhauses und ein Ausflug nach Köln stehen ebenso auf der Tagesordnung wie eine gemeinsame Wanderung durchs Siebengebirge mit der Elternschaft.

"Wir wollen die Reaktionen von Schülern und Eltern abwarten, um zu sehen, wie wir den Austausch in Zukunft gestalten", sagte Gillrath. Eine Regelmäßigkeit ist dabei geplant. So wurden bereits jetzt die achten Klassen umfangreich informiert, sodass sie im kommenden Schuljahr in die Fußstapfen ihrer Mitschüler treten können. Schließlich ist der Austausch Teil des Ako-Fahrtenkonzepts.

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