Seltener Feuerwehreinsatz in Bonn-Bad Godesberg Leichtschaum verhindert großes Feuer im Reifenlager

Update | Bad Godesberg · Am frühen Mittwochmorgen wurde die Bonner Feuerwehr zu einem Kfz-Betrieb an die Koblenzer Straße in Bad Godesberg gerufen. Eine Brandmeldeanlage hatte ein Feuer registriert. Vor Ort war für die Wehrleute allerdings nicht viel zu tun.

 Den vielen Schaum kann man im Fenster des Reifenlagers sehen.

Den vielen Schaum kann man im Fenster des Reifenlagers sehen.

Foto: Ulrich Felsmann

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind am frühen Mittwochmorgen die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Bonn ausgerückt. In einem Kfz-Betrieb an der Koblenzer Straße löste gegen 1.10 Uhr die Brandmeldeinrichtung aus. Der Betrieb besitzt ein großes Reifenlager, wo es auch zu dem Brand kam. Als die Kräfte vor Ort eintrafen, bot sich ihnen ein ungewöhnliches Bild. Das dreistöckige Reifenlager war fast komplett bis unter die Decke mit Schaum gefüllt, der auch aus nahen Gullydeckeln bereits wieder herauskam. Die Feuerwehr musste nicht mehr tätig werden, nur eine Begehung fand statt und der Strom musste abgeschaltet werden. Bei der Begehung konnte dann festgestellt werden, dass ein Kompressor für die Rauchentwicklung verantwortlich war.

Schon beim Bau von Gebäuden wird über Löschvorrichtung entschieden

Viele dieser besonderen Löschvorrichtungen seien in Bonn nicht verbaut, wie Frank Frenser, Sprecher der Berufsfeuerwehr, dem GA erklärte. Einen solchen Einsatz würde man nur „einmal im Feuerwehrleben“ erleben. Letztendlich würde schon beim Bau darüber entschieden, ob und wenn ja was für eine Löschvorrichtung verbaut wird. Das entscheide das Bauordnungsamt der Stadt gemeinsam mit der Feuerwehr. Da in dem Kfz-Betrieb viele Reifen gelagert werden, habe man sich damals für die Vorrichtung mit dem Schaum entschieden. Wie man Mittwochmorgen gesehen hat, war es die richtige Entscheidung.

„Man unterscheidet bei den Vorrichtungen zwischen Leicht- und Schwerschaum“, wie Frenser berichtete. In Bad Godesberg sei Leichtschaum zum Einsatz gekommen. Also ein Gemisch, das aus viel Luft, dem Schaumgemisch und nur wenig Wasser besteht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Wasserschäden sind geringer. Bei Schwerschaum ist der Wasseranteil viel höher. „Es dauert nicht lange, dann zersetzt sich der Schaum von selbst und die Räumlichkeiten sind wieder betretbar, sodass mit der Reinigung begonnen werden kann“, so Frenser. Die Gebäude seien zudem so konzipiert, dass das Wasser entsprechend abfließen kann, wenn es zu einem Schaumeinsatz kommt, sodass es zu keinen großen Schäden kommen kann.

Gebäude in Bad Godesberg war erst einmal stromlos

Es gibt verschiedene automatische Löschanlagen auf dem Markt. In großen Serverräumen, Heizräumen und Garagen kommen zum Beispiel auch Gas-Löschanlagen zum Einsatz. Mit einem gasförmigen Löschmittel werden Brände schon bei der Entstehung bekämpft. Der Vorteil dieser Anlagen: Der Löschvorgang geschieht ohne Rückstände.

Das Gebäude des Kfz-Betriebs in Bad Godesberg war am Mittwoch erst einmal ohne Strom, weil der Löschschaum abfließen musste. Da die Vorrichtung ausgelöst hatte, musste eine Fachfirma diese nun warten und wieder in Gang setzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort