Tanzprojekt im Päda Bad Godesberg Leidenschaft für Hip-Hop und Beethoven

Bad Godesberg · Die Tänzer Sean Mambwere, Terrence Kapesa und Tichaona Chikara aus Simbabwe bringen Schüler des Turnhalle des Päda in Schwung. Die Musik des großen Freidenkers Beethoven spielt dabei eine besondere Rolle. Flashmob am Samstag geplant.

 Die Tänzer (v.l.) Tichaona Chikara, Terrence Kapesa und Sean Mambwere aus Simbabwe präsentieren Hip Hop aus Afrika in der Turnhalle des Päda vor Schülern der EF und Q1.

Die Tänzer (v.l.) Tichaona Chikara, Terrence Kapesa und Sean Mambwere aus Simbabwe präsentieren Hip Hop aus Afrika in der Turnhalle des Päda vor Schülern der EF und Q1.

Foto: Petra Reuter

Neugier lag am Beginn des Hip-Hop-Workshops in der Luft: Die Schülerinnen und Schüler erwartete in der Turnhalle der Otto-Kühne-Schule (kurz: Päda) ein Animationsprogramm der besonderen Art. Einer ersten Choreographie zu einem zeitgenössischen französischen Stück folgten Informationen zum Land und schließlich eine Darbietung der Spezialität von Sean Mambwere, Tichaona Chikara und Terrence Kapesa: Hip-Hop zu Takten von Ludwig van Beethoven.

„Ziel des Projekts ist, mit Hip-Hop eine Brücke zwischen jungen Menschen in Simbabwe und jungen Menschen in Bonn zu schlagen“, sagte Anne Gronski, Vorsitzende des Vereins für Kunst und Kultur in Bad Godesberg (Kukug). Sie hatte sich zusammen mit dem Vereinsmitglied und ehemaligen Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Harare, Jürgen Langen, um die Förderung des Projekts bemüht. „Hip-Hop spricht die jungen Menschen an“, sagte Gronski.

Eine Workshop voller Energie

Das gemeinsame Interesse an der Musik und die Verbindung zum vielfach als Freiheitskämpfer empfundenen Beethoven biete die Basis der Vermittlung zwischen der afrikanischen und der hiesigen Kultur.

Warum aber gerade Beethoven in Simbabwe? „Ich liebe die Anmut des Klangs und fühle mich seiner Musik tief verbunden“, erklärte Mambwere. Deshalb verbinde er die Leidenschaft des Tanzens mit der Musik des in Bonn geborenen Komponisten, erklärte der mehrfache Gewinner des National Arts Merit Awards und Inhaber einer der größten Tanzschulen in Simbabwe: M&Ms Dance Factory. Er genoss die Möglichkeit, sich und seine Arbeit in den Schulen Bad Godesbergs vorzustellen. Die Menschen hier habe er als sehr entspannt und zugleich voller Energie kennengelernt. Eine Atmosphäre, in der es Freude mache, zu arbeiten und zu tanzen.

Die erste Assoziation von Sinika (17), als sie von der Kombination des klassischen Komponisten mit dem sehr frei gestaltbaren Tanzstil hörte, war: „Interessant. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, das so zu machen.“ Sie selbst spielt seit vielen Jahren Bratsche und mag Musik, wenn auch nicht unbedingt das Tanzen. Die Gelegenheit, Beethovens Takte zusammen mit Hip-Hop auszuprobieren, bekam sie im aktiven Teil des Workshops.

Mambwere hatte zuvor für die Schulen ein kleines Video zum vorbereitenden Training geschickt. Am Schluss tanzten alle knapp 40 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Gästen.

Nach dem Auftritt im Päda besuchen die afrikanischen Tänzer noch das Amos-Comenius-Gymnasium, das Aloisiuskolleg, das Friedrich-Ebert-Gymnasium und die Elisabeth-Selbert-Realschule. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Bonn, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der evangelischen Studiengemeinde Bonn, Bechtle und Kukug.

Flashmob am Theaterplatz

Weiterhin engagieren sich die Tänzer am 2. April um 11 Uhr mit einem Flashmob am Theaterplatz in Bad Godesberg und von 18 Uhr bis 21 Uhr im Rahmen einer von Saico Baldé (Bonn-Afrika) unterstützten Benefiz-Aktion für die Ukraine-Hilfe. Zu sehen sein werden sie in der Evangelischen Studierendengemeinde Bonn in der Königstraße 88. Anmeldungen sind über die Internetseite www.eventbrite.de möglich, der Eintritt ist frei. Die Organisatoren bitten um Spenden für die Ukraine-Hilfe.

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