Kurfürstenbad in Bad Godesberg Letzte Chance für die Sauna

Bad Godesberg · Seit Monaten schwelt das Thema in den Gremien der Kommunalpolitik. Wenn es am kommenden Donnerstag im Sportausschuss abermals um die Sauna im Kurfürstenbad geht, könnte eine endgültige Entscheidung fallen.

Vorerst steht weiterhin ein Bürgerantrag zur Abstimmung, der die Wiedereröffnung der Ende Juli geschlossenen Sauna zum Ziel hat. Sie soll zumindest so lange in Betrieb bleiben, bis die Zukunft des Kurfürstenbades geklärt ist.

Das Badpersonal soll die Sauna betreuen, schlagen die Unterzeichner des Bürgerantrags vor. Auch die Bezirksvertretung Bad Godesberg hatte beschlossen, die Stadtverwaltung solle diese Option zumindest prüfen.

Das Argument der Stadtverwaltung, mit der Saunaschließung Personalkosten einzu- sparen, teilen die Antragsteller nicht. Ihre Rechnung sieht anders aus: Laufe die Sauna weiter und würde das ohnehin vorhandene Badpersonal regelmäßige Kontrollgänge in der Sauna durchführen, könnte die Stadt weiterhin Einnahmen von 79.000 Euro erlösen.

Dadurch würden die ursprünglich geplanten Einsparungen um rund 46.000 Euro übertroffen. Fazit: Der Nutzen bei Fortbestand der Sauna parallel zum Schwimmbadbetrieb überwiege die Einsparungen.

Bürgerantrag fordert Wiedereröffnung

Die Unterstützung der SPD ist dem Bürgerantrag schon einmal sicher. Sie hat ihn für den Sportausschuss um einen Änderungsantrag ergänzt: Demnach soll die Sauna so lange offen bleiben, bis der Rat ein Konzept für die künftige Bäderlandschaft in Bonn beschlossen hat.

Die Verwaltung hingegen bleibt bei ihrem strikten Nein und verweist kategorisch darauf, dass das Aufsichtspersonal am Becken nicht auch den Saunabetrieb beaufsichtigen könne.

Für Irritationen seitens der Saunafreunde hatte zuletzt die Information gesorgt, dass sich die Stadtverwaltung gegenüber dem Sportverein Al Hilal kompromissbereiter zeige, indem der für die Technikaufsicht zuständige Bademeister den Schwimmbereich während des Frauenschwimmens nicht betreten dürfe, sondern stattdessen eine "Kommunikationsbeauftragte" benenne, die dem diensthabenden Bademeister im Falle von Auffälligkeiten Meldung macht. Sollte dies so sein, meinen die Saunafreude, wäre dies eine Ungleichbehandlung.

Der von den Saunafreunden geäußerten Vermutung, die Stadt messe mit zweierlei Maß, widerspricht die Verwaltung auf Anfrage jedoch entschieden. So lässt das Sport- und Bäderamt über das Presseamt erklären: "Der Bäderbetrieb geht hinsichtlich der Aufsichtspflicht keine Kompromisse ein, wie von den Saunafreunden behauptet, weil die Beckenaufsicht den jeweiligen Schwimmvereinen obliegt, so auch bei Al Hilal. Die Fachaufsicht wird auch hier durch eine Fachkraft des Bäderbetriebes gewährleistet".

Verwaltung verweist auf die Kosten

Die Schließung der Sauna und die reine Vereinsnutzung des Bades durch den Verein Al Hilal, so die Verwaltung, stünden in keinem Zusammenhang. Bereits im Frühherbst hatte die Verwaltung ihre ablehnende Haltung vornehmlich auf das Argument der Kosten gestützt.

So seien etwa bereits mit Beginn der Hallenbadsaison die Wasserkreisläufe von Kurfürstenbad und Sauna getrennt worden. Die Wiederherstellung, so die Stadt, wäre aufwendig.

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