Kinder-Modenschau im Haus an der Redoute Mädchen machen mutige Mode

BAD GODESBERG · Der Nachwuchs lässt sich von der Schau "Dior am Rhein" inspirieren und präsentiert im Haus an der Redoute in Bad Godesberg eine eigene Mode-Kollektion.

 Modenschau im Haus an der Redoute: (von links) Lea, Sandra, Gina, Valerie, Katharina, Sophie und Marie zeigen ihre mit viel Liebe zum Detail geschneiderten Kleider und Entwürfe.

Modenschau im Haus an der Redoute: (von links) Lea, Sandra, Gina, Valerie, Katharina, Sophie und Marie zeigen ihre mit viel Liebe zum Detail geschneiderten Kleider und Entwürfe.

Foto: Ronald Friese

Einem wahren Schlachtfeld glich am frühen Samstagnachmittag der Innenhof des Hauses an der Redoute. Stoffreste, Pailletten und Perlenketten flogen über den Steinboden. An zwei Tischen verliehen sieben Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren ihrem Werk den letzten Schliff. In dem Fall fummelten sie dabei an dem Kleid der beiden Mädchen Gina (12) und Katharina (12) rum. Denn die modebewussten Mädchen Sophie, Lea, Sandra, Valerie, Katharina, Gina und Marie kreierten in dem geschichtsträchtigen Gebäude unter dem Motto "Wir machen Mode" ihre eigene Kollektion. Vorlage war dabei die aktuelle Ausstellung über Christian Dior und seine Fußabdrücke in der Bonner Modeszene. "Dior ist so inspirierend", befand auch die Leiterin der Workshops, Sabine Krell. Sie ist auch gleichzeitig die Kuratorin der Ausstellung. "Wir wollten eigentlich schon immer auch etwas für Kinder anbieten", erklärt Krell das Engagement. "Ich denke, dass uns das mit dieser ersten Veranstaltung auch ganz gut gelungen ist."

Tatsächlich sind die angehenden Modeexpertinnen auch kurz vor ihrem ersten Auftritt auf der hauseigenen Modenschau relativ ruhig. Model Katharina isst noch schnell eine Banane, während PR-Fachfrau Marie ihren Text probt. Mannequin Gina bekommt die Schärpe noch einmal richtig gebunden. Einzig ihre Turnschuhe verraten, dass sie auf den Laufsteg noch nicht so ganz vorbereitet ist. Ein Ersatzpaar Schuhe hat sie nicht dabei. Die Schärpe beziehungsweise der Schärpen ähnliche Gürtel bei Katharina sowie ihre Arm-stulpen sind eindeutig auf die Dior-Ausstellung zurückzuführen. "Das sind typische Elemente der damaligen Mode", weiß auch Krell. "Dass sich die Mädchen aber genau diese Accessoires ausgesucht hätten, hätte ich nicht vermutet." Über dieses Detail freut sich die Kuratorin jedoch fast am meisten. Denn in der Ausstellung finden sich auch Aufnahmen, die das damalige favorisierte Kleid der Medien aus der Frühjahr-/Sommer-Kollektion 1952 zeigen.

Anders als die pompösen Kleider der 50er, entschied sich die Mädchen-Gruppe ihre Kleider durch Accessoires aufzupeppen und in der Länge anzupassen. Besonders das Kleid von Model Katharina fällt durch viel Detailliebe auf. An den Seiten wurden die Nähte ein wenig aufgetrennt und mit einem Tüll-Dreieck wieder zusammen genäht. Die Träger schnitten die Mädchen auf und knoteten sie wieder mit einer süßen Schleife zusammen. Dazu am Saum Federn und Pailletten. "Wir wollten ein etwas ungewöhnlicheres Brautkleid schneidern", erklärt Marie.

Zwar seien die drei Stunden, die den Modefachfrauen zur Verfügung standen, etwas knapp bemessen gewesen, aber letztendlich sei doch alles gut gegangen. Als Katharina und Gina schließlich die Kreationen präsentieren, platzen nicht nur die engagierten Mädchen vor Stolz, auch die Mütter und Väter lassen ihre Fotoapparate im Akkord klicken.

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