"Otiyot" in der Nähe der Südbrücke Mahnmal für den Holocaust

HOCHKREUZ · Zugegeben - es liegt etwas versteckt zwischen Hotel Maritim und dem Bundesinstitut für Arzneimittelprodukte auf einer Grünfläche im Godesberger Norden. Nur etwa 100 Meter vom Eingangsbereich des Hotels Maritim entfernt steht seit 1990 die 3,80 Meter hohe Bronzeskulptur mit dem Titel "Otiyot" des früheren Bonner Künstlers Ladis Schwartz.

 Vergangenheit und Moderne: Etwas versteckt im Grünen steht unweit der Südbrücke seit 25 Jahren die Skulptur "Otiyot" des Bonner Künstlers Ladis Schwartz.

Vergangenheit und Moderne: Etwas versteckt im Grünen steht unweit der Südbrücke seit 25 Jahren die Skulptur "Otiyot" des Bonner Künstlers Ladis Schwartz.

Foto: Michael Wenzel

In gepflegter Atmosphäre, allerdings ohne jeglichen Hinweis auf Künstler und Botschaft. Diese Erfahrung machte jüngst GA-Leserin Ute Andree, die diese Skulptur wiederentdeckte und ganz begeistert war. "Sie ist einfach nur schön anzusehen, ein wunderschönes Denkmal", so Andree. "Leider fehlen aber Hinweise auf den Künstler."

Der rumänisch-stämmige Künstler lebte und arbeitete seit 1978 in Bonn und produzierte in seinem Atelier im Ellerhof in seinen letzten Lebensjahren zahlreiche Plastiken, von denen auch einige im Botanischen Garten stehen. Seine monumentale Skulptur "Otiyot", was auf Hebräisch "Buchstaben" heißt, "ist in ihrer harmonischen Strenge und kraftvollen Eleganz auch ein Denkmal für den Holocaust", schrieb der GA 1991. In seinem künstlerischen Schaffen setzte sich Schwartz mit ihm von früher Kindheit an vertrauten, uralten kulturellen und religiösen Traditionen des Judentums im Allgemeinen und mit der hebräischen Schrift im Besonderen auseinander.

In der israelischen Hafenstadt Haifa beispielsweise stehen am Meeresufer weithin sichtbar die beiden dreieinhalb Meter hohen Bronzesäulen des Denkmals "Aliya", was Einwanderung, Ankunft bedeutet. "In markanter künstlerischer Abwandlung . . . eignet seinen Kunstwerken auch etwas geheimnisvoll Magisches an", schrieb der General-Anzeiger am 10. Oktober 1991 anlässlich des Todes des international bekannten Bonner Bildhauers Ladis Schwartz.

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