Ausstellung im Haus an der Redoute Bad Godesberg Manfred Weil zum Hundertjährigen
Bad Godesberg · Der Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph Jansen hat im Haus der Redoute eine Ausstellung mit 60 Werken des Künstlers Manfred Weil eröffnet. Es handelt sich um eine Retrospektive, die einen Überblick über sein Werk gibt.
100 Jahre alt wäre der Künstler Manfred Weil in diesem Jahr geworden. Anlässlich dieses Jubiläums eröffneten Bezirksbürgermeister Christoph Jansen mit der Kuratorin und Tochter des Künstlers Schulamith Weil im Haus an der Redoute die Ausstellung „100 Jahre Manfred Weil – 70 Jahre künstlerisches Schaffen. Eine Retrospektive“.
Dieser fünften Ausstellung der Werke Weils wird eine weitere folgen, in der auch Schüler des Künstlers ihre Werke ausstellen werden, sagte Jansen bei der Ausstellungseröffnung. „Eine Retrospektive könnt ihr machen, wenn ich nicht mehr da bin“, skizzierte Schulamith Weil die Haltung ihres Vaters zu einer auf sein gesamtes Schaffen zurückblickenden Ausstellung.
Weil hat zu Lebzeiten lieber
aktuelle Werke ausgestellt
Er habe zu Lebzeiten immer lieber aktuelle Werke ausgestellt. Auch habe er seine Werke nicht erklären wollen, so Weil. „Wenn ich es erklären muss, kann ich auch Schriftsteller werden“, zitierte die Tochter den vor fünf Jahren verstorbenen Vater. Der Künstler wollte, dass die Menschen sich mit seinen Bildern beschäftigen und sich ihnen mit ihrer eigenen Sichtweise nähern.
Die Anordnung der knapp 60 Werke in den verschiedenen Räumen habe sie absichtlich nicht chronologisch gestaltet, so Weil. Auf diese Weise stünden die Bilder an den Wänden in einer spannenden Kommunikation zwischen den verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers. „Gegenständliches schaut auf abstrakte Bilder und umgekehrt“, beschrieb die Tochter. Die Karikaturen, ursprünglich für den „Vorwärts“ gezeichnet, seien erschreckend aktuell, fand Weil. So wecke eine abgebildete Freiheitsstatue, die mit dem Fuß auf dem Nacken eines schwarzen Menschen steht, Assoziationen an jüngere Geschehnisse.
Besucherin Inge Halm zog am Gesamtwerk des Künstlers die für ihn typische Farbgestaltung und der realistische Stil an. Im Gegensatz zu anderen realistischen Darstellungen „hat er in seinen Bildern einen Modus gefunden, der nicht wertet“, fand sie. Die Tochter des Künstlers wird jeweils um 15 Uhr am Sonntag, 20. September, Mittwoch, 23. September, Donnerstag, 1. Oktober, Samstag, 3. Oktober, Sonntag, 11. Oktober, Mittwoch, 21. Oktober, und Sonntag, 25. Oktober, persönlich durch die Ausstellung führen.
Ausstellung ist bis jeweils mittwochs
und sonntags zu sehen
Wegen der derzeit geltenden Einschränkungen ist eine Voranmeldung bei Schulamith Weil unter der Telefonnummer 0151/46797150 erforderlich. Die Bezirksverwaltung weist darauf hin, dass die Hygieneregeln wie Hände desinfizieren, Abstand halten und Maske tragen auch für die Führungen gelte. Außer zu den Führungen ist die Ausstellung vom 18. September bis zum 8. November mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Nach einer Idee der im März verstorbenen Witwe Weils werden ab dem 21. Oktober auch Werke von Weils Schülern zu sehen sein.