Weiberfastnacht in Wachtberg Mega-Ständchen für Prinzessin Edeltraud I.
WACHTBERG · Lautstark schrillten Party-Hits aus den Festsälen im Drachenfelser Ländchen. Gestern herrschte in Adendorf, Fritzdorf, Berkum, Villip, Villiprott und Niederbachem karnevalistischer Ausnahmezustand. Überall wurde mit großer Herzlichkeit gefeiert, gelacht, getanzt, gesungen und geschunkelt – und im Getümmel fiel dann aber so manches auf, was bewies, wie kreativ doch jecke Weiber sein können.
In Fritzdorf leiden die Vereine darunter, dass der Dorfsaal inzwischen geschlossen ist, die Mehrzweckhalle für kleinere Veranstaltungen noch nicht passt. So wurde spontan das ehemalige Raiffeisen-Warenlager in eine Partymeile verwandelt, in der die neue Sitzungsleiterin Käthe Kläser durchs Programm der Weiberfastnachts-Sitzung der KG Grün-Gelb führte. Nicht nur die vereinseigenen Tanzgarden präsentierten sich auf engstem Raum. Die Ochsfort Dancers und das Mäuse-Dreigestirn aus Queckenberg mit Prinz Wilhelm I., Bauer Willi I. und Jungfrau Wilma I. wurden begeistert gefeiert. Die wohl „schnellste Sitzung“ und eine Abba-Tanzeinlage rundeten das Programm ab.
In Adendorf standen die Hetzbröde und ihre Fangemeinde schon früh auf Tischen und Sitzbänken. Heidi Meidow und Hanseline Wolf (Hans Wolf) führten durchs Programm, bei dem neben den eigenen Tanzgarden und Solomarie Isabel Wagner ein Strohwitwer (Helmut Bollig aus Adendorf) und Rainer Kranz als Wolfgang Petry im Rampenlicht standen. Zugaberufe gab es nicht nur hierfür. Die Adendorfer Tanzgruppe „Die Knallbonbons“ sorgte für Superstimmung, getoppt vom Showtanz der Tanzgarde der Hetzbröde und dem Bühneneinsatz des vereinseigenen Männerballetts der „Burgelfen“.
Bei der Katholischen Frauengemeinschaft in Villip führte Helene Vershoven die Regie und Alice Schroeder durch das unterhaltsame Nachmittagsprogramm. Bei einem Sketch ging es um einen Streit eines Ehepaares wegen Neuanschaffung eines Schlafzimmers. Mit weiteren Sketchen und Tanzeinlagen sowie Gesangsbeiträgen wurden die Besucherinnen verwöhnt. Groß wurde nicht nur hier das Villiper Karnevalsprinzenpaar, Willy I. und Edeltraud I. gefeiert.
In der nicht weit entfernten Schützenhalle in Villiprott bekam Edeltraud an ihrem Geburtstag bei den ihr 45-jähriges Bestehen feiernden Seerosen ein Mega-Geburtstagsständchen gesungen. Aus dem Hofstaat erhielt Thomas Köhler „für Weiberfastnacht Sprechverbot“ und damit er sich daran hielt, klebten ihm die Jecken den Mund passend zu. Verdiente Karnevalisten wurden mit dem von Hans-Werner und Christa Kühlwetter gebastelten Lederhosen-Holzorden ausgezeichnet. Der Schladderbotz-Traditionstanz der Seerosen, das Villiprotter Männerballett, Musikbeiträge und Reden sorgten dafür, dass jung und alt prima zusammenfeierten.
Im Limbachsaal in Berkum feierte das Dreigestirn der dortigen Möhne, Prinz Eduard, Bauer Elmar und Jungfrau Georgina kräftig mit. Karin Hermann führte als Obermöhn durchs Programm, bei dem aus Bad Godesberg die Stadtsoldaten samt großem Prinzenpaar, die Sound-Trompeter Bonn die Magic Dancers-Showtanzgruppe aus Remagen von den Besucherinnen mit viel Beifall belohnt wurden.
Die KG Rot-Gold Niederbachem sorgte mit der größten Weiberfastnachtsveranstaltung im Henseler Hof für einen weiteren Höhepunkt in der Karnevalssession. Monika Trimborn war es hier, die als Sitzungspräsidentin im mehr als vierstündigen Programm unter anderem vereinseigene Tanzgruppen die Stadtsoldaten Rut-wiess aus Linz, die Ruud Comedy Show und die Travestieshow von „ Ham and Egg“ ankündigte. Das Finale mit den Werstener Showfanfaren werden die buntkostümierten Jecken sicher noch lange in Erinnerung behalten.