2020 rollen die Bagger Hafa-Gruppe plant in Mehlem Neubauten auf 9000-Quadratmeter-Areal

Mehlem · Die Hafa-Gruppe will ein rund 9000 Quadratmeter großes Areal an der Mainzer Straße in Mehlem neu gestalten. Dort sollen Büros, Handelsflächen und Wohnungen entstehen.

Die alten Bürogebäude auf dem Grundstück zwischen B9 und Mainzer Straße werden abgerissen.

Foto: Hafa-Gruppe

Wohnungen und Büros sollten nach Meinung der Hafa-Unternehmensgruppe eng beieinander liegen. Das habe zum einen ökologische Gründe, meint Vertriebsleiter Achim Carl. Denn wer einen kurzen Arbeitsweg habe, könne das Auto stehen lassen - und auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen. Zum anderen aber komme es heutigen Vorstellungen entgegen: "Der Mensch wohnt da, wo gearbeitet wird", stellt Carl fest. Damit folge man dem Trend "des Urbanen Wohnens mit der Kombination unterschiedlicher Lebenswelten".

Diese Philosophie hat die Hafa-Gruppe, der neben Carl auch Andreas Thamm, Harald Gude und Frank Piotrowski angehören, schon in der Vergangenheit auf dem ehemaligen Haribo-Gelände an der Friesdorfer Straße verfolgt, nun sollen die Vorstellungen auch bei dem neuen Vorhaben des Projektentwicklers umgesetzt werden: auf dem - teilweise unbebauten - Grundstück zwischen B9, Drachenburg- und Mainzer Straße. Quasi umrahmt von Mehlemer Bahnhof, SGL Carbon und Ärztehaus.

Derzeit ist lediglich der nördliche Teil des Areals, das an ein Tortenstück erinnert, bebaut. Dort entwickeln rund 100 Mitarbeiter der Firma Dorma Sicherheits- und Zutrittslösungen - auf einer Nutzfläche von rund 3500 Quadratmeter. Auf dem benachbarten Grundstück schließen sich südlich Mehrfamilienhäuser der Vebowag an.

Das Bürogebäude wird auf der noch unbebauten Spitze des Areals entstehen. Es soll vier Geschosse plus zwei Staffelgeschosse haben.

Foto: Hafa-Gruppe

2020 sollen die Bagger schon rollen, 2022 „sind wir damit durch“

Noch in 2020 sollen die Bagger auf dem rund 9000 Quadratmeter großen Gebiet rollen, sagt Carl. Gearbeitet wird dann in zwei Abschnitten. Zuerst wird die - noch leerstehende - Spitze bebaut. Mit einem viergeschossigen Bürohaus, auf dem es zusätzlich zwei Staffelgeschosse geben wird. Insgesamt soll es rund 3100 Quadratmeter groß sein, hinzu kommen gut 500 Quadratmeter Handelsflächen. Erste Mietverträge sind nach Auskunft von Carl bereits verhandelt. Im ersten Quartal 2022 "sind wir damit durch", schätzt Carl. Dann können die Büromieter einziehen.

Wer das sein wird - damit rückt die Hafa mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen noch nicht heraus. Konkreter wird da die Stadt in einer Vorlage, in der sie die politischen Gremien über das Vorhaben informiert hat. "Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts soll die derzeit auf dem Grundstück ansässige Firma in den Neubau umziehen", heißt es darin.

U-förmiger Komplex mit grünem Innenhof geplant

Im zweiten Schritt müssen dann der schlichte Büroaltbau, die Garagen und der mit Waschkiesplatten verkleidete Trakt im hinteren Teil des Grundstücks weichen. Ebenso wie die oberirdischen Parkplätze, die sich auf dem Areal befinden. An ihre Stelle tritt ein U-förmiger Wohngebäudekomplex samt begrüntem Innenhof, in dem auf einer Fläche von insgesamt etwa 6000 Quadratmetern circa 90 Wohnungen unterkommen.

Die Höhe der Gebäude variiert: Laut Thamm werden die einzelnen Elemente zwei- bis viergeschossig sein, hinzu kommt jeweils ein Staffelgeschoss. Die Abstufung hat einen einfachen Grund: Das Gelände fällt nach Auskunft der Hafa ungefähr drei Meter ab. Dieser Verlauf werde so abgefangen.

"Wir starten Ende des ersten Quartals 2022 mit dem Abriss", sagt Thamm, der für diesen Abschnitt mit einer Bauzeit von zwei Jahren rechnet. Sofern alles nach Plan verläuft, werden Büros und Wohnungen somit im Frühjahr 2024 fertig sein.

„Wir glauben an den Standort Mehlem“

Parkplätze wird es übrigens auch weiterhin geben - nur nicht mehr über, sondern unter der Erde. "Das gesamte Gelände wird unterkellert", beschreibt Carl. Tiefgarage inklusive. Diese erstreckt sich unter beiden Komplexen. Sie wird mittig im Bereich des internen Platzes angefahren, und zwar von der Mainzer Straße aus.

Bei der Hafa ist man von dem geplanten Mix aus Arbeitsplätzen, Handelsflächen und bezahlbarem Wohnraum, für den bereits der Bauantrag eingereicht wurde, überzeugt: "Wir glauben an den Standort Mehlem."