Engagement der Bahn in Bonn Mehlemer Bahnhof wird leichter erreichbar

Mehlem · Auf einige Gleise des Mehlemer Bahnhofs kommen Fahrgäste bislang nur über eine Treppe. Das soll sich nun ändern, die Bahn will die Station sanieren - "stufenfrei", wie es heißt.

 Blick auf den Mehlemer Bahnhof: Dieser Zug auf Gleis 3 ist derzeit nicht barrierefrei, sondern nur über Treppen zu erreichen.

Blick auf den Mehlemer Bahnhof: Dieser Zug auf Gleis 3 ist derzeit nicht barrierefrei, sondern nur über Treppen zu erreichen.

Foto: Axel Vogel

Die gute Nachricht vorweg: Der Mehlemer Bahnhof wird saniert. Land, Nahverkehr Rheinland (NVR) und Deutsche Bahn (DB) unterzeichneten den entsprechenden Finanzierungsvertrag am Donnerstag.

Neben dem südlichsten Bonner Bahnstopp werden 16 weitere – darunter Niederdollendorf, Bad Honnef und Königswinter – erneuert. Dennoch ist die Bad Godesberger Maßnahme eher lang- als mittelfristig angelegt. Denn wann der Startschuss für die Arbeiten fällt, steht nicht fest, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf GA-Anfrage mitteilte.

„Wir befinden uns derzeit in der Vorplanung“, so die Sprecherin. In der nächsten Zeit werde somit festgelegt, was erneuert werden soll. Erst wenn dieses Konzept stehe wisse man, wann es genau losgehe. „Bis es so weit ist, kann es rund zwei Jahre dauern“, sagte die Sprecherin. Dann wird der Mehlemer Bahnhof „stufenfrei ausgebaut“, so die Sprecherin.

Ob Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder Rollatornutzer die Bahnsteige dann über eine Rampe oder einen Aufzug erreichen werden, konnte die Sprecherin nicht sagen. Eine der beiden Lösungen werde es aber werden. Darüber hinaus werden die Bahnsteige und die Dächer erneuert, Sitzbänke ausgetauscht und die Anzeigetafeln modernisiert. Insgesamt investieren NVR und DB sechs Millionen Euro in den Mehlemer Bahnhof, so die Sprecherin.

Der Bahnstopp ist Teil der dritten Modernisierungsoffensive der Bahn – mit 33 weiteren Bahnhöfen im Rheinland. Im ersten und zweiten Schritt wurden und werden weitere Haltepunkte erneuert. Welcher Priorität hat, legen DB und NVR gemeinsam fest. Ein Kriterium ist zum Beispiel die Frequentierung. Für die Projekte werden insgesamt rund 64 Millionen Euro bereitgestellt. Zwei Drittel davon stammen vom NVR, ein Drittel kommt von der Deutschen Bahn.

Das Ziel: „Wir wollen einen besseren ÖPNV in NRW, der sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert. Dazu gehört es auch, die Aufenthaltsqualität an den Bahnhöfen zu steigern – im städtischen wie im ländlichen Bereich“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Vertragsunterzeichnung.

Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität scheinen zwar Bänke und Anzeigentafeln, nicht jedoch öffentliche Sanitäranlagen zu gehören. Die nämlich gibt es am Mehlemer Bahnhof nicht – und sie sind auch nicht geplant, so die Bahnsprecherin. „An den kleinen Stationen werden keine Toiletten gebaut“, erklärte sie. Und verwies darauf, dass es entsprechende Anlagen in den Zügen gebe. Der Mehlemer Bahnstopp ist übrigens nicht der einzige, in dem Reisende vergeblich nach WCs suchen. Auch im Bad Godesberger Bahnhof sind sie nach dessen Sanierung nach wie vor nicht vorhanden.

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