Zerstörung am Mehlemer Bach Mehlemerin zeigt verantwortliche Kinder an

MEHLEM · Eine Hundetrainerin aus Mehlem zeigt Kinder an, die nach ihrer Beobachtung schwere Basaltsteine aus der neu angelegten Böschungssicherung oberhalb des errichteten Rechens im Mehlemer Bach herausgelöst hatten.

 Ilona Klotz hat am Mehlemer Bach nahe des Rude-Krützche-Weges beobachtet, wie Kinder Steine aus der neuen Rechenanlage herausgebrochen haben. Sie meldete den Vorfall bei der Leitstelle der Polizei.

Ilona Klotz hat am Mehlemer Bach nahe des Rude-Krützche-Weges beobachtet, wie Kinder Steine aus der neuen Rechenanlage herausgebrochen haben. Sie meldete den Vorfall bei der Leitstelle der Polizei.

Foto: Axel Vogel

Werden die Beobachtungen von aufmerksamen Bürgern bei Behörden ernst genommen? Die Frage möchte die Hundetrainerin Ilona Klotz aus Mehlem beantwortet wissen, nachdem sie der Bonner Polizei einen aus ihrer Sicht überaus ärgerlichen Vorfall gemeldet hatte. Als Ilona Klotz am Mittwoch, 30. September, gerade eine Übungsstunde auf einem Parkplatz am Rude-Krützche-Weg abhielt, wurde sie auf eine Gruppe spielender Kinder aufmerksam.

Nach ihrer Beobachtung hätten sie schwere Basaltsteine aus der neu angelegten Böschungssicherung oberhalb des ebenfalls erst vor nicht allzu langer Zeit von der Stadt errichteten Rechens im Mehlemer Bach herausgelöst. "Da sind richtig dicke Brocken in den Bach gerollt", ärgerte sich Klotz. Daraufhin stellte sie die etwa neun bis elf Jahre alten Kinder zur Rede, die angaben, "einen Weg durch den Bach bauen zu wollen", berichtet die Hundetrainerin. Da bei den Kindern von Einsicht keine Spur war, informierte Klotz die Leitstelle der Polizei.

Schaden wird noch in diesem Jahr repariert

Man werde die Stadt informieren, wurde ihr von den Beamten mitgeteilt. Doch ein Kontrollanruf von Ilona Klotz wenig später beim zuständigen Tiefbauamt ergab: Bei der Stadt war der Hinweis der Polizei offensichtlich nicht angekommen. Für Ilona Klotz wäre das überaus ärgerlich: "Der Bürger wird ja grade von der Polizei immer wieder aufgefordert, wachsam zu sein."

Polizeisprecher Frank Piontek hat inzwischen recherchiert: "Der Anruf wurde bei uns registriert, und wir haben die Informationen der Zuständigkeit halber auch sofort an das Ordnungsamt der Stadt Bonn weitergeben." Natürlich nehme man auf der Leitstelle jeden Bürgerhinweis ernst und gehe dem nach.

Auch bei der Bonner Verwaltung ist der Vorfall seit vergangener Woche bekannt, bestätigte Marc Hoffmann, stellvertretender Sprecher der Stadt: "Der zuständige Bauingenieur des Tiefbauamts hat sich die Schadstelle noch am vergangenen Freitag angeschaut." Die Stadt könne bestätigen, dass einige Wasserbausteine entfernt worden seien. "Die Schäden sind nicht so gravierend, dass sofortiges Handeln geboten wäre, denn weiter- oder tieferreichende Beschädigungen sind nicht zu erwarten", so Hoffmann weiter. Die Reparatur des Schadens werde im Rahmen der Unterhaltung noch in diesem Jahr erfolgen.

Tiefbauamtsleiter appelliert an die Eltern

Für Tiefbauamtsleiter Peter Esch sind die Geschehnisse leider kein Einzelfall: "Dass sich Kinder an Böschungssicherungen zu schaffen machen, kommt leider relativ häufig vor. Ich appelliere daher an alle Eltern, ihren Kindern klarzumachen, dass solche Steine zur Böschungssicherung einen wichtigen Zweck erfüllen: Sie verhindern, dass strömendes Wasser Teile der Böschung abträgt." Vandalismus an Böschungssicherungen in größerem Umfang könne gerade in der Starkregensaison zu gravierenden Folgen und Schäden führen.

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