"Verschönerungsoffensive" für den Moltkeplatz Mehr Grün und bessere Pflege

BAD GODESBERG · Mehrere Politiker mahnen die seit Langem beschlossene "Verschönerungsoffensive" für den Platz in der Bad Godesberger Innenstadt an.

 "Unverwechselbares Element": Der Zustand des Moltkeplatzes bleibt ein strittiges Thema in Bad Godesberg. Von dem Maßnahmenkatalog wurde nur ein Teil umgesetzt.

"Unverwechselbares Element": Der Zustand des Moltkeplatzes bleibt ein strittiges Thema in Bad Godesberg. Von dem Maßnahmenkatalog wurde nur ein Teil umgesetzt.

Foto: Bettina Köhl

Nun ist er unbestreitbar da, der Sommer. Und auf den Straßen und Plätzen "brummt" die Außengastronomie. So auch auf dem Moltkeplatz im Herzen der Bad Godesberger Innenstadt, wo Tische und Stühle von Kneipen und Cafés gut gefüllt sind. Gerade das aber ruft in Teilen der Bad Godesberger Kommunalpolitik Kritik hervor. Denn: Pünktlich zum Sommer, so meinen zumindest einige Mandatsträger, hätte sich der Moltkeplatz seinen Besuchern ganz anders präsentieren können, wenn die Verwaltung denn ihre Hausaufgaben erledigt hätte. So aber beherrsche spätestens beim zweiten Hinsehen Tristesse die Szenerie.

Einer derjenigen Bezirksverordneten, die das Erscheinungsbild des Platzes seit Jahren thematisieren, ist Philipp Lerch von der CDU. Ihn ärgert vor allem, dass Verschönerungsmaßnahmen seit geraumer Zeit diskutiert und beschlossen sind, von der Stadt jedoch nur schleppend umgesetzt worden seien.

Als konkrete Beispiele für Arbeiten, die im vergangenen November auch vom Hauptausschuss des Rates beschlossen worden waren, nennt Lerch die Reinigung des Natursteinpodestes, der Fahrradständer, Mülltonnen, Stromkästen und der als Fahrbahnbegrenzung dienenden "Haifischzähne" sowie die Pflege der Baumbeete. Auch sollten alle Sitzgelegenheiten instand gesetzt und gereinigt werden sowie eine zusätzliche Begrünung geschaffen werden. Nicht zuletzt sollte im Anschluss an die "Verschönerungsoffensive" dafür Sorge getragen werden, dass ein optischer "Rückfall" möglichst vermieden wird.

Zuvor hatte die CDU bereits mehrfach die Gründung einer "Interessengemeinschaft Moltkeplatz" nach dem Vorbild der Bonner Friedrichstraße ins Spiel gebracht. "Mit simplen Mitteln und ohne großen finanziellen Aufwand könnte der Moltkeplatz erkennbar gepflegter und einladender erscheinen", sagt Lerch und ergänzt: "Es ist jammerschade, dass diese Chance nicht spätestens zum beginnenden Sommer ergriffen wurde. Der Moltkeplatz wirkt verwahrlost, weil er nicht gepflegt wird." Dabei sei er "Visitenkarte, Marktplatz und Entrée zur Innenstadt" und müsse Gäste anlocken, "statt sie abzuschrecken", so Lerch.

Er hofft nun noch auf kurzfristige Korrekturen. Von den angemahnten Verbesserungen war dort gestern bis auf den fleißig sprudelnden Brunnen und eine notdürftig geschweißte Baumumrandung in der Tat nicht viel zu sehen. Positiv fallen auch die bunt bestückten Blumenbeete ins Auge, die auf der Betonfläche wenigstens für einige sommerliche Farbtupfer sorgen. Und auch die Toilettenanlagen müssen zumindest den Vergleich mit anderen Bedürfnisanstalten der Stadt nicht scheuen. Die Stadtverwaltung hatte bereits im Herbst in einer Stellungnahme dargelegt, welche Arbeiten bereits erledigt sind, und zugesichert, dass ihre "schnelle Eingreiftruppe" Hinweisen auf Mängel nachgeht.

Unter einigen befragten Gästen hielten sich Kritik und Wohlbefinden gestern Nachmittag in etwa die Waage: "Ist doch schön hier, wir sitzen hier regelmäßig" meinten unisono zwei junge Frauen; von einer "ziemlichen Notlösung mangels Alternativen" sprach hingegen ein Mann am Nebentisch. Am späten Nachmittag war etwa die Hälfte der insgesamt über 100 Stühle besetzt. In diesem Oktober jährt sich die Einweihung des umgestalteten Moltkeplatzes zum zehnten Mal. Entstehen sollte seinerseits ein "eigenständiges und unverwechselbares Element im Stadtgefüge" Bad Godesbergs.

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