Duale Lehrmethoden Mehr Praxis in der Berufsausbildung
PLITTERSDORF · Wie funktioniert das deutsche duale Schul- und Berufsbildungssystem? Diese Frage hat eine Delegation aus Bosnien-Herzegowina nach Deutschland geführt.
Letzte Station auf ihrer Tour war das Deutsche Museum Bonn: Dort ließ sie sich von den Museumspädagogen Georg Rajca und Peter Schöniger den Laborführerschein erklären, den Schüler als Maßnahme zur Berufsorientierung absolvieren können.
Die Gruppe aus dem Kanton Neretva bestand aus Bildungsminister Ra?id Had?ovic und Vertretern der dortigen Wirtschaftskammer, der Agentur für Arbeit und der Schulbehörde sowie Professoren und Dozenten von Berufsschulen.
"Deutschland ist das beste Land, was die duale Ausbildung und berufliche Bildung angeht", sagte Had?ovic. "Wir wollen sehen, wie das berufliche Bildungssystem funktioniert." In seiner Heimat sei das anders strukturiert: "Die Praxis ist nicht so im Fokus, wie sie wahrscheinlich sein sollte."
Man wolle die Stundenzahl und Maßnahmen für praktische Berufsbildung verbessern. Das Konzept des Schülerpraktikums sei zwar bekannt, aber nicht so leicht umzusetzen, so Had?ovic. Deshalb rief er deutsche Firmen auf, in Bosnien-Herzegowina Filialen aufzubauen: "Das würde Chancen eröffnen."
Die Deutschlandreise führte die Delegation ins NRW-Arbeitsministerium, wo sie von Staatssekretär Thorsten Klute empfangen wurde und einen Vortrag zum Übergang von der Schule in den Beruf hörte.
Weitere Stationen waren das IHK-Fortbildungszentrum in Siegburg, das Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef und die Koblenzer Agentur für Arbeit. Die Besucher besichtigten in Bonn die Lehrwerkstatt des Unternehmens GNK Sinter Metals und informierten sich beim Bundesinstitut für Berufsbildung über das duale Ausbildungssystem.
