Kulissengespräch in Bad Godesberg Michael Klevenhaus vereint Beethovens schottische Lieder mit gälischen Originalen

Bad Godesberg · Beethoven auf Gälisch: Sprach- und Musikwissenschaftler Michael Klevenhaus hat die schottischen Lieder des Komponisten und ihre gälischen Originale wieder zusammengebracht. Darüber sprach er beim Kulissengespräch mit Sabine Köhne-Kayser.

 Michael Klevenhaus spricht mit Sabine Köhne-Kayser über Schottisch-Gälisch, Beethoven und Gastronomie.

Michael Klevenhaus spricht mit Sabine Köhne-Kayser über Schottisch-Gälisch, Beethoven und Gastronomie.

Foto: Stefan Knopp

Ein Tausendsassa, ja, diese Bezeichnung gefällt Michael Klevenhaus. „Das ist ein schöner alter Begriff.“ Er passt auch zu ihm, weil er so viel macht: Er unterrichtet zum Beispiel das schottische Gälisch, musiziert, leitet die Cafés im Kunstmuseum und im Haus der Bildung, hat sich mit Beethovens Bearbeitungen schottischer Lieder beschäftigt und Theater gespielt. So hatte Sabine Köhne-Kayser, Vorsitzende des Vereins Kunst und Kultur in Bad Godesberg, eine Menge Stoff für das Kulissengespräch mit ihm am Sonntag auf der Bühne des Kleinen Theaters vor der Schrottplatz-Kulisse der Komödie „Zickenzirkus“.

1961 auf dem Venusberg als erstes Kaiserschnittbaby geboren, besuchte Klevenhaus die Volksschule in Oberbachem, dann das Aloisiuskolleg. Er studierte zunächst Geschichte und Geografie auf Lehramt, brach aber ab, um auf der Insel Skye in Schottland Schottisch-Gälisch zu studieren.

Erstmals hatte Klevenhaus die irische Variante der alten Sprache mit 15 Jahren bei einem Konzert der Band Clannad in Bonn gehört. „Seitdem wollte ich Gälisch lernen“, sagt der Sprachwissenschaftler, der heute die schottische Variante fließend spricht, Bücher schreibt und die Sprache am Deutschen Zentrum für gälische Sprache und Kultur lehrt, das er vor 20 Jahren gegründet hat.

Auf der Suche nach einem Projekt zum Beethovenjahr stolperte Klevenhaus über Werke des berühmten Bonner Komponisten, in denen er Melodien alter gälischer Lieder wieder erkannte und beschloss, darüber zu promovieren. Er bereitete auch ein Konzert vor, in dem Originale und Bearbeitungen gegenübergestellt wurden – 2021 wurde es aufgeführt.

Auch der nächste Gast von Sabine Köhne-Kayser wird einiges zu erzählen haben: Am Sonntag, 18. September, spricht sie mit dem ehemaligen Telekom-Sponsoringchef Stephan Althoff. Weitere Termine des Vereins KuKuG sind das Afrika Festival am 9. Juli und die Reihe Musik unter der Zeder, die am 11. Juli startet.

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